Eishockey-Zentrum in Winterthur gerät ins Stocken
Freitag, 12. August 2011, 09:17 - Martin Merk
Das geplante Eishockey-Zentrum des Schweizer Eishockeyverbands (Swiss Ice Hockey Federation) in Winterthur gerät ins Stocken. Der SIHF-Präsident Philippe Gaydoul wurde von der Finanzkrise im Euro-Raum überrascht.
"Winterthur wird Eishockey-Zentrum" titelte hockeyfans.ch letzten Februar. Die Liga hatte erst grad das Projekt Internationales Zentrum für Leistungs- und Breitensport abgesegnet. Rund 65 Millionen Franken soll es kosten und auch viel Infrastruktur fürs Eishockey beinhalten mit unter anderem fünf Eisfeldern sowie die gesamte Verbands- und Ligaadministration, ein Ausbildungszentrum und das Academy-Team, einer Art permanente Junioren-Nationalmannschaft, bei der Spieler auf und neben dem Eis gefördert werden sollen ähnlich wie im Programm des US-amerikanischen Verbands. hockeyfans.ch hatte damals auch Gelegenheit, mit dem Initiator Ulrich Knopp zu sprechen.
Knopp ist jedoch Deutscher und das geplante Geld stammt aus dem Euro-Raum. Nur schon seit der Versammlung im Februar hat der Euro gegenüber dem Schweizer Franken jedoch 22 Prozent an Wert verloren und über den gesamten Planungszeitraum gar noch mehr. Deshalb entstand eine Finanzierungslücke.
Laut der "Neuen Luzerner Zeitung" steht nun der geplante Einzug 2013 in den Sternen, da aufgrund der Turbulenzen rund 10 Millionen Franken fehlen soll. Mit einem Start der Akademie werde beim Verband vor 2014 nicht mehr gerechnet.
Gaydoul äusserte sich in der Zeitung wie folgt zum Thema: "Es stimmt, dass gewisse Schwierigkeiten aktuell in der Luft schweben. Es ist auch richtig, dass ein Teil der geplanten Investitionen in Euro fliesst. Natürlich hilft gerade in der Kostenentwicklung des Gesamtprojektes die aktuelle Kursentwicklung des Euro nicht. Die Themenstellung der Kostenoptimierung wird aktuell mit den Investoren intensiv diskutiert, und es werden verschiedene Lösungsansätze verfolgt. Es zeichnen sich Lösungen ab, wobei wir hier nicht in Details berichten können."
Ausserdem, so Gaydoul, sei ein Plan B in der Schublade für den Fall, dass man diesen brauchen werde.