Olympia-Kandidatur Graubünden bevorzugt
Donnerstag, 11. August 2011, 18:30 - Medienmitteilung
Der Exekutivrat von Swiss Olympic hat heute entschieden, dass der Dachverband des Schweizer Sports gemeinsam mit dem Bund und weiteren relevanten Partnern eine allfällige Schweizer Olympia-Kandidatur in der Region Davos und St. Moritz vorbereitet. Den Entscheid, ob die Schweiz für die Olympischen Winterspiele 2022 kandidiert, fällen die Vertreter der Schweizer Sportverbände am 27. April 2012.
"Die Variante Ost ermöglicht diese emotionale und inspirierende Kandidatur, die wir brauchen, um nach über 70 Jahren endlich wieder Olympische Winterspiele in der Schweiz zu erleben", sagte Jörg Schild, Präsident von Swiss Olympic, heute Donnerstag an einer Medienkonferenz im Haus des Sports in Ittigen. Der Exekutivrat von Swiss Olympic sei der Meinung, dass Genf es schwer gehabt hätte gegen Kandidaturen von Grossstädten, so Schild. "Wir sind der Meinung, dass Davos/St. Moritz mit einer etwas anderen Bewerbung grössere Chancen hat."
Swiss Olympic hatte in den vergangenen Monaten intensive Gespräche geführt, um möglichst viel Wissen und Erfahrungen vergangener Kandidaturen in den Entscheidungsprozess miteinfliessen zu lassen. Zu den Gesprächspartnern gehörten der Bundesrat, verschiedene Bundesämter, Kantonsvertreter, aktuelle und ehemalige IOC-Mitglieder, Exponenten aus Wirtschaft und Tourismus sowie Vertreter vergangener Kandidaturen.
Im Januar 2011 hatte Swiss Olympic gemeinsam mit Sportminister Ueli Maurer die Rahmenbedingungen für eine Schweizer Olympia-Kandidatur bekannt gegeben. Die hohen Anforderungen führten dazu, dass nur Davos/St. Moritz und Genf als mögliche Austragungsorte übrig blieben. Diese beiden Interessenten hatten heute die Gelegenheit, dem Exekutivrat von Swiss Olympic darzulegen, inwiefern sie die Rahmenbedingungen erfüllen und für ihre Region zu werben. Der Entscheid fiel schliesslich zugunsten von Davos/St. Moritz aus.
"Die Projektskizze aus Davos und St. Moritz wurde als klare und eigenständige Alternative zu grossstädtischen Kandidaturen eingereicht", sagt Tarzisius Caviezel, Vorsitzender der Arbeitsgruppe XXIV. Olympische Winterspiele Graubünden 2022. "Ich bin hocherfreut über die klare Haltung des Exekutivrats. Swiss Olympic bestätigt, dass wir die Zeichen der Zeit erkannt haben und nun konsequent unser hochgestecktes Ziel verfolgen können."
Eine interdepartementale Arbeitsgruppe, geleitet vom Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), wird nun gemeinsam mit Vertretern des Kantons Graubünden eine mögliche Kandidatur eingehend prüfen, wie Jörg Annaheim, Vizedirektor des Bundesamts für Sport, an der heutigen Medienkonferenz erklärte. Diese Abklärungen dienen als Grundlage für den Kandidaturvorschlag, den Swiss Olympic den Delegierten der Schweizer Sportverbände am 27. April 2012 an einem ausserordentlichen Sportparlament zur Abstimmung vorlegen wird. Das Sportparlament entscheidet, ob die Schweiz für die Olympischen Winterspiele 2022 kandidiert. "Ich bin überzeugt, dass die Schweiz in verschiedenster Hinsicht von Olympischen Spielen profitieren würde", sagte Jörg Schild. "Ich denke da nicht nur an den Tourismus oder an nachhaltige Infrastrukturprojekte, die realisiert werden könnten, sondern auch an die einzigartige Chance, gemeinsam etwas anzupacken. Zudem würde auch die Bedeutung des Sports in unserem Land gestärkt."