Phoenix holt David Aebischer

Freitag, 20. Juli 2007, 02:43 - Martin Merk

Patrick Fischer erhält bei den Phoenix Coyotes einen Landsmann: Die Coyotes nehmen für ein Jahr den Freiburger Torhüter David Aebischer unter Vertrag.

Die Wochen des Hoffens auf einen neuen NHL-Club haben für David Aebischer ein Ende. Der in Montréal nicht mehr erwünschte Schweizer Torhüter unterschrieb für ein Jahr und 600 000 Dollar bei den Phoenix Coyotes, nachdem er zuvor ein Jahressalär von 1,9 Millionen Dollar beziehen konnte. Beim Team von Wayne Gretzky trifft er auf den Center Patrick Fischer, der in seine zweite Saison im US-Bundesstaat Arizona geht.

Aebischer wurde 1997 von der Colorado Avalanche gedraftet und wechselte sofort nach Übersee. Nach drei Jahren in zwei- und drittklassigen Farmteams debütierte er 2000 in der NHL und war während drei Jahren die Nummer zwei hinter dem legendären Patrick Roy, holte dabei 2001 den Stanley Cup. In der jeweiligen Saison vor und nach dem Lockout war er Stammtorhüter beim Team aus Denver, wurde jedoch im Frühjahr 2006 gegen José Theodore zu den Montréal Canadiens getauscht. Dort verlor er jedoch den Kampf um die Nummer eins an den Franzosen Cristobal Huet und fiel zuletzt gar hinter der nominellen Nummer drei Jaroslav Halak. Dies nach einem guten Saisonstart, durch den er aus 32 Saisonspielen eine Fangquote von 90 Prozent erreichte. Insgesamt bestritt er in seiner Karriere 215 NHL-Spiele. Zu seinen weiteren Karrierehighlights zählen die Olympia-Teilnahme 2006 in Turin mit vier Spielen sowie die U20-WM 1998, wo die Schweiz Bronze holte und Aebischer zum besten Torhüter ausgezeichnet wurde. Monate später hexte er die Schweiz an der WM 1998 in Zürich und Basel zum vierten Rang. In der Schweiz kam er für Fribourg, Lugano und Chur zum Einsatz.

Aebischer möchte sich in Phoenix wieder als Nummer eins aufdrängen können. Bei den Coyotes sind auch Mikael Tellqvist and David Leneveu unter Vertrag. Der schwedische Ex-Nationaltorhüter Tellqvist war letzte Saison die Nummer zwei hinter Curtis Joseph, der ebenfalls noch auf dem Transfermarkt ist, jedoch gerüchtweise auch über den Rücktritt nachdenken soll. Leneveu spielte letzte Saison meist im Farmteam San Antonio.

Offene Situation um Martin Gerber

Offen bleibt dagegen die Situation um den andere Schweizer NHL-Goalie Martin Gerber, der auch ein grosses Thema in Phoenix war. Gerber steht bis 2009 in Ottawa unter Vertrag. Die Senators hätten für ihn zwar einen neuen Club finden wollen, hatten jedoch Mühe jemanden zu finden, der seinen 7,8 Millionen Dollar teuren Vertrag übernimmt. Weil man nun mit einem anderen Spielertausch Platz schaffen konnte, wird man aber auch so mit der bisherigen Nummer eins Ray Emery verlängern können, der vors Lohnschiedsgericht geht und wohl um rund vier Millionen Dollar teurer wird. Somit scheint auch gut möglich, dass man weiter auf das Tandem Emery/Gerber setzen wird.