Ambrì: Eine Saison zum Vergessen

5.3.2023 - Von Maurizio Urech

Schon seit letzten Donnerstag nach der Niederlage im vierten Tessiner Derby stand fest, dass Ambrì-Piotta sein erklärtes Ziel, die Qualifikation für die Pre-Playoffs, verpassen würde.

Einer der Hauptgründe war sicherlich die eklatante Heimschwäche der Biancoblù, die nur Elf Spiele in der Gottardo Arena gewinnen konnten. Einzig der Tabellenletzte Ajoie war schwächer mit neun und apropos Ajoie, Ambrì verlor beide Heimspiele gegen die Jurassier.

Dabei waren die Vorzeichen durchaus positiv. Ambrì-Piotta hatte sich auf dem Spielermarkt dort verstärkt, wo man letzte Saison Probleme hatte. Mit Tim Heed und Jesse Virtanen holte man zwei Verteidiger, die offensive Qualitäten haben und auch das Powerplay steuern konnten. Mit dem tschechischen Duo Michael Spacek und Filip Chlapik holte man zwei kreative Ausländer, die viele Akzente setzten und zu den Pluspunkten zählten und im Dezember holte man mit dem kanadischen Stürmer Alex Formenton einen weiteren Offensiven-Trumpf. Dazu hatte man auch mit den Verletzungen Glück einzig André Heim verpasste zehn Spiele. Wieso verpasste man also die Pre-Playoffs?

Das Problem lag wie letzte Saison bei Luca Cereda und seinem Staff. Wie letzte Saison verpasste man es nach einem ausgezeichneten Saisonstart auf der Erfolgswelle zu reiten. Im Gegenteil – zwischen dem 21. Oktober und dem 5. November verlor man acht Mal in Serie und rutsche auf den elften Tabellenplatz ab. Doch trotzdem hatte man anfangs Januar noch die Möglichkeit die Pre-Playoffs zu erreichen. Vor allem nach dem Gewinn des Spengler Cups. Doch man vergab zu viele Punkte nach einer Führung und musste sich am Schluss mit einem oder zwei Punkte begnügen und dann kam die schwarze Serie mit den sieben Heimniederlagen in Folge in der Schlussphase.

Einer der Hauptgründe für das Scheitern waren sicherlich die ungenügenden Leistungen der Schweizer Leistungsträger wie Dario Bürgler mit nur vier Toren seit anfangs Januar, André Heim ohne Torerfolg nach dem 10. Januar und vor allem Inti Pestoni, der in 19 Partien 2023 nur einmal im bedeutungslosen letzten Spiel bei den Lakers beim Stande von 0:7 traf und am Schluss eine miserable Minus-14-Bilanz aufwies – schlechter war nur Dominic Zwerger mit -16.

Luca Cereda und seinem Staff gelang es nicht aus dem vorhandenen Potential das Maximum herauszuholen. Spielerisch waren die Leistungen in zu vielen Partien mehr als dürftig. Cereda gelang es Ambrì in den letzten Jahren zu stabilisieren, doch der letzte Schritt gelang ihm nicht: Ein attraktives Ambrì über die gesamte Qualifikation zu präsentieren. Die Zukunft wird zeigen ob ihm das gelingen wird, falls er Ambrì-Coach bleibt.