Sigrist bei den Damen und Herren

11.4.2019 - Von Andreas Robanser

Am Sonntag geht in Espoo bei Helsinki die IIHF Frauen-Eishockey-Weltmeisterschaft zu Ende. Zuletzt ging es dabei bei den Schweizer Auswahlen ohne den Namen Sigrist nicht. Neben ihren Zwillingsbruder Justin, der in den letzten Jahren zum Stamm der U18- und U20-Nati gehört, bestreitet Shannon Sigrist in Finnland bereits ihre vierte Frauen-Weltmeisterschaft mit den Erwachsenen.

Dabei stand durch eine im Jahr 2017 erlittene Verletzung der Ostschweizerin sogar ein Karriereende im Raum. Dieses Thema ist aber für Shannon Sigrist abgehakt mit den Worten «da bin froh, dass ich es doch geschafft habe. Es war nicht einfach, jetzt geht es mit wieder tiptop.»

Das Shannon Sigrist nicht aufgibt, zeigt die Saison 2017/2018. Sie war trotz der Verletzung mit der Frauen-Nati in Südkorea an den Olympischen Spielen. In der abgelaufenen Saison musste sie erneut eine längere Pause einlegen und hatte so Zeit ihren Zwillingsbruder in Vancouver an der U20-Weltmeisterschaft zu unterstützen.

«Bis jetzt habe ich, glaube ich, jede WM von ihm gesehen. Du weisst nie, wann es die Letzte ist. Es ist schon sehr speziell.» Shannon freut sich natürlich über die Karriere ihres Bruders. «Bei den Männern ist es noch schwieriger ins Kader hinein zu kommen. Ich freue mich für ihn und ich gehe jedes Spiel schauen, wenn es möglich ist.»

Shannon Sigrist ist auch nicht böse, dass ihr Bruder nicht an dieser WM in Finnland dabei sein kann um ihr die Daumen zu drücken: «Natürlich hätte ich mich gefreut, wenn er da gewesen wäre. Es ist immer ein spezieller Moment, wenn er ein Spiel von mir ansieht, aber er kann jetzt die Ferien geniessen. Bei ihm geht es ja bald wieder mit dem Sommertraining los.»

Dass die Zwillinge zusammen Eishockey spielen würden, war von Beginn an aber nicht klar. Die Idee Hockey zu spielen hatte definitiv Justin. Shannon durfte zuerst nicht im Club spielen, da es zu wenig Mädchen gab. Eiskunstlaufen und ein Einzelsport waren aber nichts für Shannon und so wechselte sie, als sich die Chance ergab, zum Eishockey, wo sie dann einige Jahre bei Uzwil mit Justin bis zu den Mini Top in einem Team spielte. Danach trennten sich die Wege und sie spielten eine Saison sogar gegeneinander.

Nachdem Shannon Sigrist 2013 und 2014 beim SC Weinfelden erstmals in der Frauen-Mannschaft spielte, wechselte die 19-Jährige nach zwei gewonnen Meisterschaften mit den ZSC Lions im vergangenen Sommer wieder vom Top-Team aus Zürich zurück zum SC Weinfelden. Der Grund des Wechsels zeigt auch ein wenig die Diskrepanz zwischen dem Männer- und Frauen-Eishockey. «Ich habe jetzt mit einer Lehre begonnen und das hilft, das ich zu meiner Ruhe komme und das ist ganz wichtig. Ich wohne auch in der Nähe von Weinfelden, ich bin ja von Weinfelden zum ZSC gewechselt, so habe ich den Club Weinfelden schon gekannt.»