Servette erfüllte gegen Aufsteiger lediglich die Pflicht

Von Roland Jungi

Der 4:0-Sieg darf nicht darüber hinweg täuschen, dass die Genfer trotz des indiskutablen Erfolges weit hinter ihren Möglichkeiten blieben. Biel forderte nur phasenweise den Favoriten. Es fiel auf, dass keines der 12 (!) Power-Plays zu einem Tor führte, d.h. die Box-Play-Teams machten heute einen guten Job.

Den Genfer war deutlich anzumerken, dass sie keinesfalls gewillt waren, dem Aufsteiger Biel Geschenke zu machen. Bereits nach vier Minuten hiess es bereits 0:2. Trachsler liess beim ersten Tor Caminada nicht den Hauch einer Chance. Auch beim zweiten Gegentor durch Florian Conz machte der Bieler Keeper keine gute Figur. Erst jetzt erwachten die Seeländer. Himelfarb sündigte nach sieben Minuten mit einem Konter. Im Gegenangriff scheiterte Torschütze Trachsler an Caminada. Steinegger, nicht unbedingt für seine Skorerqualitäten bekannt, vergab alleine vor Mona. Als die Gastgeber in der 15. Minute das erste Mal in Überzahl spielen konnten, zeigte die Mannschaft von Trainer Heinz Ehlers eindrücklich auf, dass sie zu den schlechtesten in der Sparte Überzahl zählen. Servette war den Bielern immer einen Schritt voraus.

Im Mittelabschnitt sah man ansatzweise eine Steigerung bei den Seeländern. Himelfarb und Fata vergaben gute Möglichkeiten, hatten aber Glück, dass Conz, bis dato der auffälligste Spieler, am sich steigernden Caminada scheiterte. Nüssli und Suri reihten sich danach in die Sünderliste ein. Servette kontrollierte aber mit geringem Aufwand weiter das Spiel. Die logische Folge davon: Ritchie erhöhte das Skore nach 31 Minuten auf 0:3. Erneut aufgeschreckt durch das weitere Gegentor kamen Steinegger und Tschannen zu guten Chancen. Conz, wer sonst, hat den entscheidenden vierten Treffer in der Schlussminute des zweiten Drittels auf dem Stock, doch Caminada machte mit einer Superparade dessen Torgelüste sehenswert zunichte.

Gelingt den Bielern wenigstens noch der Ehrentreffer oder feiert Servette Goalie Mona einen Shut-Out? Die Bieler versucht alles, den Genfer Torhüter in Verlegenheit zu bringen resp. diesen zu bewzingen. Aber immer wieder scheiterten diese an ihrem Unvermögen vor des Gegners Tor. Besser machte es Rubin sechs Minuten vor Schluss, als dieser einen Konter erfolgreich abschloss. Letztlich brachten die Gäste den 4:0-Sieg sicher über die Runden. Biel hat das möglichste getan, doch dies genügte heute gegen den amtierenden Vizemeister nicht!

Telegramm

Biel – Servette 0:4 (0:2, 0:1, 0:1).

Eisstadion. – 4’303 Zuschauer. – SR Kurmann; Abegglen/Kaderli.

Tore: 3. Trachsler (Suri, Gobbi) 0:1. 4. Florian Conz (Salmelainen, Aubin) 0:2. 31. Ritchie (Rubin, Kolnik) 0:3. 54. Rubin (Kolnik, Ritchie) 0:4.

Strafen: je 6-mal 2 Minuten.

EHC Biel: Caminada; Hill, Steinegger; Gossweiler, Reber; Kamerzin, Kparghai; Boss; Ling, Fata, Nüssli; Ehrensperger, Peter, Bärtschi; Küng, Himelfarb, Tschannen; Fischer, Brägger.

HC Genève-Servette: Mona; Mercier, Bezina; Vukovic, Breitbach; Gobbi, Keller; Heynen, Schilt; Cadieux, Trachsler, Savary; Rubin, Ritchie, Kolnik; Salmelainen, Aubin, Florian Conz; Deburnner, Augsburger, Suri.

Bemerkungen: Biel ohne Neff (krank), Truttmann, Beccarelli, Wetzel, Schneeberger (alle verletzt), Meyer (überzählig). Servette ohne Fedulov, Rivera, Höhener, Deruns, Tamo (alle verletzt), Vigier (überzählig). – 47. Lattenschuss Reber.