ZSC Lions noch einen Sieg vor dem Finaleinzug

Von Andreas Bernhard

Die ZSC Lions dominieren die Serie gegen den EV Zug nach Belieben und kamen heute zum ungefährdeten dritten Sieg im dritten Spiel. Diesmal werden sich die Zürcher den Sieg in der Serie nicht mehr entgehen lassen, wie damals im Final 2022. Der EVZ kam am Ende nochmals zu Anschlusstreffer, der Sieg der Lions war jedoch hochverdient.

Bisher sprach nicht viel für den EVZ in dieser Serie. Eine gute Nachricht musste her. Brian O’Neill gab nach langer Verletzungspause heute Abend sein Comeback. Die gute Nachricht wurde nach nur 11 Sekunden wieder getrübt. Nach einem Duell mit O’Neill krachte Dean Kukan in die Bande und O’Neill wurde für Halten auf die Strafbank geschickt. Die Zürcher wirkten zu Beginn des Powerplays unkonzentriert und hatten Glück, dass Dario Simion und Jan Kovar bei einem Gegenstoss nicht zum Shorthander kamen. Glück hatten sie wenig später gleich wieder. Juho Lammikko spielte die Scheibe von der linken Seite vors Tor und traf Livio Stadler. Vom Zuger Verteidiger prallte der Puck an Leonardo Genoni vorbei ins Tor. Es waren erst 91 Sekunden gespielt und für den EV Zug drohte es bereits wieder ein bitterer Abend zu werden. Denn die Lions powerten weiter. Dario Truttmann traf in der fünften Minute nur die Latte. Mehr Aufregung gab es im ersten Abschnitt nicht mehr. Marc Michaelis zwang Simon Hrubec in der 12. Minute zu einer seiner wenigen Aktionen. Dario Simion kam 78 Sekunden vor der Pause zu einer guten Möglichkeit und Derek Grant scheiterte 30 Sekunden später von der rechten Seite an Leonardo Genoni.

Der EVZ musste eine Antwort liefern, wollten sie irgendwie doch noch in diese Serie finden. Fabrice Herzog scheiterte kurz nach Wiederanpfiff in der nahen Ecke an Hrubec. Im Gegenzug fasst das 2:0. Derek Grant verpasste einen Pass von Christian Marti ganz knapp. Das Zuger Tor wäre offen gewesen. O’Neill wurde nach zwei Minuten im Mitteldrittel wieder für ein Halten auf die Strafbank geschickt. Diesmal brachten die Lions nicht wirklich viel zusammen. Doch 30 Sekunden nachdem die Strafe gegen O’Neill abgelaufen war, führten die Lions trotzdem 2:0. Christian Marti bezwang Genoni mit einem gezogenen Schuss vom Bullykreis aus. Die ZSC Lions waren krass überlegen. Der EV Zug brachte kein Bein vor das andere. Das Resultat widerspiegelte das Geschehen nicht wirklich. In der 33. Minute packte Genoni eine Glanzparade aus, um das 3:0 durch Denis Malgin zu verhindern. In der 38. Minute geschah das Unerwartete. Die Scheibe lag hinter Hrubec im Zürcher Tor. Niklas Hansson traf. Michaelis glitt kurz zuvor in Hrubec. Die Schiedsrichter gab den Treffer, die Zürcher verzichteten auf eine Coaches Challenge, der EVZ war resultatmässig wieder dran. Die Körpersprache der Zuger liess nicht darauf schliessen, dass sie noch an den Sieg glauben würden. Das Tor brachte auch keine Leistungssteigerung der Zuger. Es war deshalb nicht verwunderlich, dass die Zürcher am Ende mit einer 3:1 Führung in die zweite Pause gingen. Rudolfs Balcers verwertete 28 Sekunden vor dem Abpfiff eine herrliche Kombination über das ganze Feld zum dritten Zürcher Tor. Die Zuger waren nur Zuschauer.

Die Entscheidung war gefallen. Die Lions konnten sich leisten, ein weiteres Powerplay ungenützt verstreichen zu lassen, als Jan Kovar für einen Crosscheck an Dean Kukan in der 43. Minute bestraft wurde. Mit einer Glanzparade verhinderte Genoni in der 53. Minute das 4:1 der Zürcher. Die Zuger Verteidigung war komplett ausgespielt, Malgin passte nochmals quer auf die rechte Seite zu Balcers doch Genoni hatte sich blitzschnell verschoben und konnte den Direktschuss des Letten abwehren. Auf der Gegenseite hatte Hrubec Mühe, einen Abschluss von Simion unter Kontrolle zu halten. Im Nachfasseen konnte er die Sache bereinigen. Denis Malgin traf in der 57. Minute, statt zum 4:1, nur den Pfosten. Genoni ging bereits in der 58. Minute vom Eis. Tatsächlich kam der EVZ zum Anschlusstreffer. Fabrice Herzog vollendete backhand zum 3:2. Vinzenz Rohrer machte 65 Sekunden vor Schluss mit dem Empty Netter endgültig den Deckel drauf. Lammikko wurde 30 Sekunden vor Schluss noch zum Doppeltorschützen. Auch er traf ins leere Tor.

Bully: 29:28 (10:6;9:9;10:13)

Schüsse: 30:25 (10:8;8:7;12:10)

Turnover eigene Zone: 5:8 (2:1;0:4;3:3)

Mannschaftsaufstellung:

ZSC Lions: Hrubec (Ersatz: Zumbühl); Kukan, Weber; Geering, Lehtonen; Marti, Trutmann; Blaser; Balcers, Malgin, Andrighetto; Hollenstein, Grant, Frödén; Baechler, Lammikko, Rohrer; Schäppi, Sigrist, Riedi; Bodenmann.

EV Zug: Genoni (Ersatz: Hollenstein); Geisser, Bengtsson; Stadler, Hansson; Gross, Schlumpf; Leon Muggli; Herzog, Michaelis, Simion; Wingerli, Kovar, O’Neill; Allenspach, Senteler, Martschini; Suri, Leuenberger, Derungs.

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Harrington (überzählig), Chris Baltisberger, Phil Baltisberger (abwesend) und Zehnder (verletzt).

EV Zug ohne Hofmann, Biasca, Riva (verletzt), Sheen und Eder (überzählig).

5. Lattenschuss Truttmann

57. Pfostenschuss Malgin

57:36 – 58:18 und 58:34 – 58:55 und 59:20 – 59:30 EV Zug ohne Torhüter