Derek Grant und eine Strafe gegen Hansson führen die ZSC Lions zum Sieg

Von Andreas Bernhard

Die Partie war bis zur 30. Minute sehr ausgeglichen. Dann traf Niklas Hansson Sven Andrighetto unglücklich mit dem Stock zwischen den Beinen. In der folgenden Fünfminutenstrafe erzielten die Zürcher drei Tore und sicherten sich damit den ersten Sieg in dieser Serie. Derek Grant war mit seinen drei Toren der herausragende Spieler dieser ersten Halbfinal Partie

Die ZSC Lions hatten ihren Viertelfinal gegen den EHC Biel klar mit 4:0 für sich entschieden und konnten sich 11 Tage lang zurück lehnen und auf ihren Gegner warten. Der EVZ konnte sich erst vorgestern gegen den SCB für die Halbfinals qualifizieren. Von diesem Unterschied war im ersten Drittel nichts zu spüren. Die Zuger hatten zu Beginn mehr vom Spiel und kamen durch ihren Topscorer Fabrice Herzog zur ersten guten Möglichkeit. Mit seinem Buebetrickli kam er nicht an Simon Hrubec vorbei. Für die Heimmannschaft kam Denis Malgin in der vierten Minute zu ersten Chance. Nach einem Einzelvorstoss streifte sein Backhandabschluss den Aussenpfosten. Nur wenig später spielten die Zürcher erstmals im Powerplay. Nico Gross wurde für einen hohen Stock auf die Strafbank geschickt. Das Powerplay der Zürcher, das beste der Liga, war nicht sonderlich beeindruckend. Doch kurz darauf traf Dario Truttmann mit einem Weitschuss nur die Latte. Die Zürcher waren danach spielbestimmend. Schlumpf konnte Hollenstein an einem erfolgsversprechenden Angriff hindern. Eine Strafe gegen Vinzenz Rohrer in der 14. Minute sorgte für eine Verschnaufpause für Leonardo Genoni und seine Vorderleute. Es kam gar noch besser. Niklas Hansson hämmerte den Puck vom Bullykreis aus im Powerplay genau unter die Latte und sorgte für die Führung der Zuger. Der EVZ hatte in dieser Saison beide Spiele in Zürich gewonnen und wollten diese Tradition fortsetzen. Fabrice Herzog scheiterte in der 17. Minute am hervorragend reagierenden Hrubec. Im Gegenstoss schoss Jesper Frödén nur ganz knapp am Tor vorbei. Die Zürcher kamen vor der Pause dem Ausgleich nochmals nahe. In der 19. Minute wehrte Genoni gegen Malgin ab. In der 20. Minute konnte Lukas Bengtson Frödén am erfolgreichen Torschuss hindern.

Strafe gegen Hansson macht den Unterschied

Der Mittelabschnitt begann sehr ausgeglichen. Die beiden Teams neutralisierten sich weitgehend. Dann lenkte Reto Suri in der 28. Minute einen Schuss von Gross ab. Hrubec konnte den gerade noch unschädlich machen. Es dauerte bis zur 30. Minute ehe Playoffstimmung aufkam. Christian Marti checkte Dominik Schlumpf nahe der Bande. Wingerli rächte sich und Andrighetto rächte sich an Wingerli. Am Ende schaute ein Powerplay für den EV Zug heraus. Die beste Chance in diesem Powerplay hatte aber Jesper Frödén, der in Unterzahl klar über das Tor schoss. Der Ausgleich der Zürcher ind der 32. Minute war sehenswert. Rudolfs Balcers knallte die Scheibe nach einem Doppelpass mit Denis Malgin unhaltbar in die Maschen. Kurz darauf traf Niklas Hansson Sven Andrighetto mit dem Stock zwischen die Beine. Diese unbeabsichtigte Aktion beendete die Partie für Hansson. Die Lions hatten eine fünfminütige Überzahlsituation vor sich. Nachdem Lukas Bengtsson knapp am Shorthander vorbei kam traf Derek Grant im Gegenzug zum 2:1. Genau 40 Sekunden später stand es gar 3:1 für die Lions. Denis Malgin traf zunächst den Puck nicht richtig. Dieser rutschte zwischen den Beinen von Gross hindurch, wieder auf den Stock von Malgin der Genoni zum 3:1 aussteigen liess. Immernoch im selben Powerplay lenkte Derek Grant in der 38. Minute einen Weitschuss von Dean Kukan zum 4:1 ab. Leonardo Genoni wurde daraufhin durch Luca Hollenstein ersettz. Doch der EVZ meldete sich zurück. 6.2 Sekunden vor der zweiten Pause wurden ein Schuss von Lukas Bengtsson unhaltbar zum 4:2 abgelenkt.

Derek Grant mit Hattrick

Doch Derek Grant machte nach nur 87 Sekunden im Schlussdrittel mit seinem Hattrick alles klar. Er verwertete einen Abpraller von Luca Hollenstein zum 5:2. In der 46. Minute hätte Grant beinahe den vierten persönlichen Treffer erzielt. Auf Pass von Jesper Frödén traf er nur den Pfosten. 2:52 vor Schluss wurde Rudolfs Balcers auf die Strafbank geschickt. Die Zuger brachten kein Powerplay mehr zustande und kassierten 53 Sekunden vor dem Ende gar noch selber eine Strafe. Dario Allenspach sass für Stockschlag auf der Strafbank.

Bully: 21:22 (8:6;7:11;6:5)

Schüsse: 22:15 (7:7;9:6;6:2)

Turnover eigene Zone: 4:10 (2:0;1:3;1:7)

Mannschaftsaufstellung:

ZSC Lions: Hrubec (Ersatz: Zumbühl); Kukan, Weber; Geering, Lehtonen; Marti, Trutmann; Phil Baltisberger; Balcers, Malgin, Andrighetto; Hollenstein, Grant, Frödén; Zehnder, Lammikko, Rohrer; Schäppi, Sigrist, Riedi; Chris Baltisberger.

EV Zug: Genoni (38. Hollenstein); Geisser, Bengtsson; Stadler, Hansson; Gross, Schlumpf; Leon Muggli; Herzog, Michaelis, Simion; Wingerli, Kovar, Martschini; Biasca, Senteler, Eder; Suri, Leuenberger, Allenspach; Derungs.

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Harrington, Baechler und Bodenmann (überzählig).

EV Zug ohne O’Neill, Hofmann, Riva (verletzt) und Sheen (überzählig).

10. Lattenschuss Truttmann