Bern siegt in Verlängerung

Von Urs Berger

Der SC Bern siegt gegen Lausanne nach Verlängerung mit 2:1. Lausanne gab aber nie auf und skorte 50 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit den Ausgleich. Jesse Joensuu gelang dann der entsprechende Treffer in der 70. Spielminute.

Führte Hitchkock im siebten Spiel in Bern Regie? Fast würde man dies glauben. Denn niemand hätte eine solch dramatische Regie in der Serie führen können wie der Altmeister des Kriminalfilms. Von Spannung, über Nervosität bis hin zu engen Spielen wurde alles geboten, was Eishockey so spannend macht. Auch wenn Kritiker sagen, dass dies wohl die Defensivste Serie der Play-offs gewesen sei. Genau dies machte aber die Serie aus. Es gab keinen klaren Favoriten. Und logischerweise auch enge Spiele. Wer den Saisonverlauf der beiden Teams anschaute konnte nur auf eine solche defensive Arbeit setzen. Dass am Ende der SC Bern das bessere End für sich beanspruchen konnte, war auch mit dem glück des tüchtigen verbunden. Beide Teams hätten die Möglichkeit gehabt, die Serie früher zu entscheiden. Aber es wollte nicht sein.

Zu Beginn des siebten Spieles merkte man dem Gastgeber an, dass sie dieses Spiel unbedingt gewinnen wollten. In der fünften Minute konnte Christoph Bertschy nach einem gewonnen Bully von Martin Plüss den Führungstreffer erzielen. Und Bern machte weiter Druck auf ddas Tor von Cristobal Huet. Sie kamen zu guten Möglichkeiten, das Skore schon früh auf 2:0 zu stellen. Doch der Lausanner Schlussmann liess bis zur 70. Minute keinen weiteren Treffer mehr zu. Auch eine harte fünf Minuten Strafe gegen die Waadtländer konnten die Berner nicht ausnutzen. So kam Lausanne besser in Fahrt. Und als die Berner im mittleren Spielabschnitt zwei Mal in Überzahl agieren konnten, waren die Gäste im Boxplay nicht zu bezwingen. Die Verteidigungstaktik von Heinz Ehlers ging auf.

Im dritten Durchgang agierten dann die Berner zu pomadig, zu wenig aggressiv und wollten das knappe Resultat wohl über die Zeit retten. Diese Überlegung machten die Lausanner indes zu Nichte. 50 Sekunden vor Ablauf der Regulären Spielzeit und mit einem Mann mehr, Huer machte den Platz frei für diesen extra Mann, traf Harri Pesonen zum Ausgleich. Dabei sah die Berner Verteidigung nicht gut aus. Zu offen liessen sie den Torschützen vor dem eigenen Tor stehen. Torhüter Bührer vermochte nichts auszurichten. Bern versuchte nun noch zu reagieren. Das Pech klebte aber an den Schlittschuhen der Berner. Byron Ritchie traf 12 Sekunden vor Schluss nur dir Torumrandung. So kam es zur Verlängerung.

In dieser wollten sich beide Teams nicht zu offensiv ausrichten. Und so ging das Spiel im gewohnten Rahmen weiter. Lausanne hätte aber in der 5. Minute der Verlängerung das Spiel entscheiden müssen. Doch die Scheibe konnte von Marco Bührer nach aussen abgewehrt werden. Bern kam danach besser ins Spiel, machte mehr Druck und suchte die Entscheidung. Dies viel denn auch in der 70. Minute durch Jesse Joenssuu. Der Finne im Dress des SC Bern wird immer wie wichtiger im Team der Bären. Er bringt nicht nur Masse und Kraft in das Spiel, sondern auch eine gute Übersicht.

Nun trifft der SC Bern im Halbfinale auf den HC Davos. Dieser Klassiker verspricht Spannung, Dramatik und viele enge Spiele. Vielleicht wird auch in dieser Serie Hitchkock wieder Regie führen. Denn wie gegen Lausanne wird diese vermutlich wieder über sieben Spiele gehen.