Nach Startschwierigkeiten folgte eine Genfer Galavorstellung

Von Pascal Zingg

Der Leader aus Genf überrollt den dritten aus Rapperswil mit 8:1. Die Genfer brauchten eine gewisse Zeit um in Schwung zu kommen, zeigten sich dann aber von ihrer besten Seite.

Noch vor einem halben Jahr hätte wohl niemand daran gedacht, dass sich Genf und Rapperswil-Jona heute Abend zu einem Spitzenkampf treffen, schliesslich trafen sich beide Teams im März zum Playoutduell. Nun scheint alles anders. Genf ist unangefochtener Leader und auch die Rapperswiler überzeugten zuletzt, was ihnen Platz 3 in der Tabelle einbrachte. Wieso die Rapperswiler in dieser Saison so gut sind zeigte Rizzello bereits nach 46 Sekunden, als er in Unterzahl von einem Scheibenverlust Webers profitierte und sein Solo mit dem 0:1 krönte. Die zweite Stärke, neben ihrer offensiven Effizienz, bildet der Torhüter David Aebischer, der zu Beginn wieder sehr gut agierte und keinen Genfer Treffer zuliess.

Couture und Co. demontieren Lakers

Die Rapperswiler überstanden die Startoffensive der Genfer somit unbeschadet. Eigentlich die besten Voraussetzungen um die Genfer im eigenen Stadion zu schlagen, doch wollte es das Schicksal heute anders. In der 17. Minute lenkte Ryan Keller einen Schuss von Yannik Weber ab. Der Schuss passte so genau ins hohe Eck, dass nun auch Aebischer machtlos war. Nur 43 Sekunden später liessen die Lakers NHL-Star Logan Couture ein wenig Platz. Der Kanadier zauberte auf engstem Raum und brachte die Scheibe am nahen Pfosten an Aebischer vorbei. Es war der Beginn eines wahren Genfer Feuerwerks. Zusammen mit Kevin Romy, Dan Fritsche und Kevin Hecquefeuille nahmen die Genfer die überforderte Rapperswiler Hintermannschaft Mal um Mal auseinander. Bis zur 41. Minute scorte die beste Genfer Linie drei weitere Tore, so dass es diskussionslos 6:1 stand. Angestachelt vom Eifer der Paradelinie, nahm nun auch Topscorer Cody Almond ein Geschenk der Rapperswiler Hintermannschaft an. Mit einem Solo stellte er in der 43. Minute auf 7:1, was gleichbedeutend war mit dem Ende des Arbeitstages von David Aebsicher war. Den Schlusspunkt setzte Gian-Andrea Randegger in der 60. Minute mit dem 8:1.

Hochmut kommt vor dem Fall

Währenddem Genf heute Abend eine starke Antwort auf die erste Saisonniederlage am Samstag in Bern gab, zeigten die Lakers eine ähnlich schwache Leistung wie beim 2:9 in Davos vor gut zwei Wochen. Genfs Paradelinie zeigte eindrücklich, wie man die Rapperswiler Verteidigung knacken kann. „Wir haben heute alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Wir waren viel zu undiszipliniert, brachten die Scheibe hinten nicht raus und hatten in der Offensive viele Scheibenverluste“, analysierten Captain Cyrill Geyer nach dem Spiel schonungslos. Auch Trainer Harry Rogenmoser konnte dem Spiel wenig Positives abgewinnen: „Hochmut kommt vor dem Fall. Wer mit einer solch undisziplinierten Leistung wie wir auftritt, hat hier nichts verloren.“ Für beide, Captain und Coach, war unterdessen klar, dass sich bereits im nächsten Spiel gegen Ambrì etwas ändern muss. „Es muss sich nun jeder Spieler selber überlegen, wo er Fehler gemacht hat, anschliessend müssen wir als Mannschaft zusammenstehen und am Freitag eine Reaktion zeigen, wer dabei der Gegner ist, kann uns egal sein“, analysierte Geyer die Lage. Man darf gespannt sein, wie die Lakers am Freitag auftreten werden. Dass man eine Reaktion auf eine Niederlage zeigen kann, hat man bereits nach der angesprochenen Niederlage in Davos bewiesen, als man 3:1 in Bern gewann. Auch dürfte die Lakers motivieren, dass mit Ambri der absolute Lieblingsgegner in die Dinersclub Arena kommt. Die Leventiner waren in der letzten Quali das einzige Team, das eine negative Bilanz gegen die Lakers hatte.