Goalieduell entscheidet Derby

Von Leroy Ryser

Der EHC Olten gewinnt zum dritten Mal das Derby, erstmals aber ohne Überstunden in einer Verlängerung oder beim Penaltyschiessen. Beim 4:1-Sieg brillierten vor allem der Torwart und der Doppeltorschütze Bruno Marcon.

Ist Derbytime! Bereits zum fünften Mal in dieser Saison. Obwohl die Direktbegegnung bereits unwiderruflich die Langenthaler gewinnen werden, ging es um prestigeträchtige drei Punkte. Gerade deshalb wollte auch niemand verlieren, so begann die Partie ziemlich verhalten. Keiner wollte den Fehler machen, weshalb die offensiven Aktionen rar schienen. Ebendieses verhaltene Auftreten wurde den Langenthalern gegen den HC Ajoie und in zwei von drei Dritteln gegen die GCK Lions zum Verhängnis. So war es vorerst auch gegen Olten. In Überzahl erzielte Dan DaSilva mit einem tollen Sololauf das 1:0, diejenigen im gelb-blauen Trikot übten in diesem Moment aber nur eine Statistenrolle aus. In der Folge flachte die Partie erneut ab, es schien als hätten die beiden Teams die Playoff-Form noch nicht erreicht.

Auch im zweiten Drittel fehlte eine gesunde Härte. Zuletzt war diese in sämtlichen Derbys vorhanden, vielleicht hatte es aber auch damit zu tun, dass der Kampf um die besseren Plätze bereits entschieden ist. So schien es, dass der EHC Olten davon profitieren konnte – sie erzielten nach einem Stellungsfehler in der SCL-Abwehr das 2:0. Mit einem herausragenden Pass von Simon Schnyder wurde Bruno Marcon auf die Reise geschickt. Mit viel Tempo lief er einige Meter und stand auf einmal alleine vor Eichmann. Mit einem tollen Dribbling und viel Geduld bezwang er den SCL-Keeper. Langenthal war danach zwar ein bisschen besser und versuchte auch auf körperlicher Ebene einen Fortschritt zu machen – mit gütiger Unterstützung von Simon Schnyder nutzte dies sogar. Mit einem klassischen Eigentor brachte er den SCL nämlich zurück ins Spiel! Als er hinter dem Tor durch seinen Mitspieler anspielen wollte, ging die Scheibe auf direktem Weg am bisher sehr stark aufspielenden Michael Tobler vorbei ins Tor. 2:1 blieb es bis zum Schluss, die Partie war ausgeglichen, aber von einem berauschenden Derby-Fest weit entfernt.

Nachdem am Ende des letzten Drittels Marc Schefer ausser Gefecht gesetzt wurde, musste Ehlers – weil er auf einen Verteidigerersatz verzichtet hatte und nur 6 Verteidiger mitnahm – auf fünf Verteidiger umstellen. Kein Wunder – die Verteidiger schienen müde, während die Angreifer Chance um Chance verpassten. Michael Tobler spielte herausragend und Marc Eichmann kassierte zu Beginn des Drittels ein „Ei“. Beim harmlosen Schuss von Marcon dachte er, die Scheibe gänge über das Tor – er liess sie durch und musste sie kurz darauf aus dem Tor in Richtung Mitte spielen. Auf das 3:1 folgte sogar das 4:1 – auch hier ein äusserst unangenehmes Tor, weil die Verteidiger im eigenen Drittel zu passiv agierten und dem Torschützen, David Maurer zu viel Platz liessen. Der dritte Derbysieg für Olten, erstmals aber ohne Überstunden zu leisten.

EHC Olten – SC Langenthal 4:1 (1:0, 1:1, 2:0)

Kleinholz. – 3781 Zuschauer. – SR: Küng, Huggenberger/Rohrer. – Tore: 11. DaSilva (Ausschluss Bloch!) 1:0. 29. (28:02) Marcon (Schnyder, Bloch) 2:0. 30. (29:58) Tschannen (Campbell) 2:1. 41. Maurer (Della Rossa) 3:1. 51. Maurer (Marcon, Della Rossa) 4:1. – Strafen: 7mal 2 Minuten gegen Olten. 4mal 2 Minuten gegen Langenthal.

Olten: Tobler; Schnyder, Bloch; Meister, Pargätzi; Lüthi, Dällenbach; Stapfer, Marolf; Wüst, Krebs, DaSilva; Schwarzenbach, Aeschlimann, Hirt; Maurer, Marcon, Della Rossa; Lorenz, Vogt, Wüthrich.

Langenthal: Eichmann; Müller, Schefer; Cadonau, Guyaz; Leuenberger, Flückiger; Tschannen, Campbell, Kelly; Gruber, Dommen, Bodemann; Carbis, Weber, Kämpf; Mike Wolf, Chatelain, Grassi; Hobi, Holenstein.

Bemerkungen: Olten ohne Annen, Haldimann, Kropf, Pecker, Schild, Sertich (alle verletzt) und Blumenthal (überzählig). Langenthal ohne Brägger (verletzt), Kühni, Marc Wolf (beide Unterseen), Brunner (Aarau), Meyer, Sataric (beide Elite Biel) und Neukom (Rapperswil). 37. Schefer scheidet verletzt aus.