Hallo SCL-Fans: Olten - Langenthal, Stimmen nach dem Spiel

Von Leroy Ryser

Der Heimvorteil macht es am Schluss eben doch aus. Nach einer packenden Serie und einem tollen letzten Spiel gewinnt der EHCO zuhause gegen den SC Langenthal mit 2:0. Die Oltner hatten vor allem in der Chancenauswertung die Nase vorne und konnten am Schluss strahlend das Eis verlassen.

Die Vorzeichen für den SCL waren für diese Partie einerseits so schlecht wie nur möglich, aber auch ähnlich gut. Die Langenthaler gewannen die letzten beiden Spiele und glichen dadurch zum 3:3 aus, womit das viel zitierte Momentum auf Seiten von Langenthal sein müsste. Samstagabend spielte aber der EHC Biel mit Stefan Tschannen und Serge Meyer, was für den SCL heisst, dass diese beiden für das letzte Spiel gegen Olten nicht mehr zur Verfügung stehen. Durch diesen Rückschlag musste der SCL mit nur 5 Verteidigern antreten und die erste Linie umstellen. Für den EHCO galt es dieses Manko auszunutzen.

Das Stadion war gut gefüllt, vor allem die Seite der Langenthaler war früh auf jeden Platz besetzt. Die Fans waren bereit für ein attraktives, letztes Play-Off Spiel zwischen den Nachbarn Olten und Langenthal. Die ganze Serie war gefüllt mit Spannung und Attraktionen, somit sollte heute an diesem Sonntagabend die „Jahrhundert-Serie“ zu Ende gehen.

Die Teams schienen beide von Anfang an bereit, bereit das erste Tor zu schiessen, bereit auf einen harten Fight. Auffällig waren aber die Abspielfehler der Oltner, welche vielfach im Aufbauspiel geschahen. Mehrfach kamen dadurch die Langenthaler mit gütiger Mithilfe der Tannenstädter in gute Positionen für einen Abschluss. Himelfarb und Co vermochten den Puck aber mehrfach nicht an Leimbacher vorbei zu bringen. Trotzdem waren aber die Langenthaler im ersten Drittel das bessere Team, zudem blieb mehrmals der letzte Schluck Spucke im Hals stecken, auf Heimseite wegen den Fehlern, auf Gastseite wegen den ungenützten Chancen da Teils gar das Tor offen und leer stand. Doch auch der EHCO vergab Chancen „en mass“, doch auch die Ratushny-Crew scheiterte stets an Goalie Eichmann. „Wir hätten im ersten Drittel unbedingt ein Tor erzielen müssen. So war es klar, am Schluss gewinnt das geduldigere Team“, sagte Gold-Helm-Träger Silvan Lüssy nach dem Spiel.

Auch im zweiten Drittel standen zu Beginn die Torwarte im Mittelpunkt. In Unterzahl parierte Marc Eichmann ein Schuss, indem er die Beine in die Lüfte streckte und mit den Schonern den Puck gegen aussen abprallen liess. Spektakulär ging in dieser Olten Überzahl weiter, nach einem Querpass verpasste Pascal Annen den Puck und ärgerte sich kurz darauf, vor dem leeren Tor kläglich vergeben zu haben.

Beim SCL viel ein weiteres Mal der neue Ausländer, Kevin Estrada, welcher für die Play-Offs verpflichtet wurde, auf. Mit seiner Schnelligkeit holte er die Oltner Abwehr mehrfach in einem Sprint übers ganze Feld eindrücklich auf und erkämpfte sich so den Puck. Ein kleines, aber wichtiges Detail für die Gelb-Blauen, vor allem gerieten diese immer mehr unter Druck. Mit den wenigen Angriffen im zweiten Drittel, mit welchem sie vor dem Tor der Solothurner für Furore sorgten, konnten sie nur das Publikum in ein Raunen versetzen. Leimbacher spielte wie in den Partien zuvor ein tolles Spiel und schien stets Herr der Lage zu sein. „Die Partie war genau wie die Serie eng“, sagte nach dem Spiel Aeschlimann. „Wir wussten wir brauchten viel Geduld diesen Gegner zu schlagen, defensiv spielten sie immer sehr gut.“

Langenthal versuchte in der Defensive auf Sparflamme zu spielen. Beispielsweise im Powerplay spielten sie mit 4 Stürmern, um die 5 Verteidiger auf ein lang andauerndes Spiel vorzubereiten. „Es war nicht ausschlaggebend, dass wir nur mit 5 Verteidigern spielen konnten“, fand Captain Lüssy. Trotzdem schienen aber die Oltne schlussendlich agiler und schneller. Dies schien auch den Ausschlag zu machen in der 45. Minute. Am Boden liegend sah Schwarz den Puck zwischen mehreren Bienen liegen und reagierte am schnellsten. Er erzielte mit einem Kraftschub die 1:0-Führung, in dem er sich aufstemmte und den Puck ins Tor schoss. Diese Führung gab dem Oltner Publikum sowie den EHCO-Spieler Aufwind. Sie spielten schnell aus der Defensive und entwickelten hohen Druck auf das Tor von Eichmann. Genau dies hätte man eigentlich auch zuvor vom klaren Favorit erwarten müssen, begonnen hatte dies aber erst nach der Führung.

Mit einer unnötigen Strafe nahm sich der EHCO dann genau diesen Vorteil. Die Langenthaler fanden dank dieser Überzahl wieder ins Spiel, der Ausgleich fehlte aber weiterhin, denn auch die Oltner konnten defensiv diszipliniert spielen. Doch beendet war die Partie weiterhin nicht. In der 58. Minute traf Himelfarb gar die Latte, Langenthal schien ein weiteres Mal an der Chancenverwertung zu scheitern. Zudem sah es aus, als ob die Langenthaler am Limit liefen. Himelfarb sah man vielfach wie er durch die Abwehr durchbrach, der letzte Kraftschub aber nicht mehr hatte um den Puck im Tor unterzubringen. Als die Oltner dann in der letzten Minute die 2:0-Führung erzielten, bebte das Kleinholz. Sie feierten den Sieger, welcher heute Abend verdienterweise gewann. „Am Schluss gewann der, der mehr Geduld hatte. Wir hätten noch Zeit gehabt nach dem 1:0, entscheidend war aber, dass wir im ersrten Drittel kein Tor erzielen konnten“, so Lüssy. Der Unterschied schien erneut bei der Chancenauswertung zu liegen, denn die Teams hatten stets Chancen, die Partie auf ihre Seite zu reissen. Gelungen ist dies mit dem 1:0 Tassilo Schwarz. Beim SCL machte schlussendlich auch das Handicap von nur 5 Verteidigern einen Unterschied. Dem EHC-Biel aber die Schuld des Verlierens in die Schuhe zu schieben scheint ungerecht. Eine tolle Serie geht somit zu Ende. Spektakel war stets zu sehen, jedoch gewann in jedem Spiel, diese Mannschaft die das 1:0 erzielte. Olten war ebengenau diese Mannschaft die das 1:0 in der Serie erzielte und an diesem Sonntag verdient gewonnen hat. Für Olten geht es nun weiter gegen Lausanne, am Dienstagabend im Kleinholz.

Play-Off Viertelfinal Nationalliga B

EHC Olten - SC Langenthal 2:0 (0:0, 0:0, 2:0)

Kleinholz. – 5506 Zuschauer. – SR Schmutz Daniel; Gnemmi Stany/Huguet Georges

Tore: 44:08 Schwarz 1:0, 58:48 Aeschlimann (Campbell, Kelly) 2:0.

Strafen: 4x2 Strafminuten gegen Olten, 5x2 Strafminuten gegen Langenthal.

EHC Olten: Leimbacher; Stapfer, Pargätzi; Haldimann, Ramholt; Schnyder, Diethelm; Holzer, Morandi; Aeschlimann, Campbell, Kelly; Della Rossa, Annen, Hirt; Brägger, Schwarz, Wüthrich; Maurer, Marcon, Ruotsalainen.

SC Langenthal: Eichmann; Gurtner, Bochatay; Schefer, Schäublin; Loeffel; Gruber, Himelfarb, Estrada; Bärtschi, Chatelain, Carbis; Lüssy, Bodemann, Moser; Bruderer, Baumgartner, Fischer.

Bemerkungen: Olten ohne Bloch, Meister und Schwarzenbach (alle verletzt). Langenthal ohne Blaser, Buri, Hohlbaum (alle 1. Liga), Aegerter, Fäh, Kummer, Larose, Randegger, Wegmüller (alle verletzt), Gerber (SC Bern), Meyer, Tschannen (beide Biel) und Rigamonti (krank). 18:55-60:00 SCL ohne Torwart Eichmann zu Gunsten eines sechsten Feldspielers. 58. Minute Lattenschuss Himelfarb. 59:40 Time-Out SC Langenthal.