135. Strafminuten und 12 Tore – Olten führt 2:0

Von Leroy Ryser

Was anfänglich klar aussah wurde zu einem Zittersieg. Nachdem der EHC Olten in Langenthal mit 6:2 führte, waren Sie zu nachlässig und kassierten in den letzten Minuten drei Tore. „Das Zittern war unnötig, daraus müssen wir für ein nächstes Mal lernen“, so Schwarzenbach. Schlussendlich siegten die Oltner mit 7:5 und gehen nun mit 2:0 in Führung.

In der zweiten Begegnung des Play-Off-Viertelfinals im Schoren ging der SCL auf Mäusejagd. Unbedingt mussten die Langenthaler das Spiel gewinnen, denn ein 2:0 Rückstand wäre scheint unmöglich zu wenden. Auf der anderen Seite wollten die Oltner die Serie mit dem Sieg endgültig an sich reissen, was auch das Banner der Fans zeigte: „Zähne zeigen, Langenthal zerreissen.“

Die Oltner starteten besser ins Spiel, bereits nach wenigen Minuten vergab Hirt die erste Grosschance. Das Tor der Oltner musste nun nachgeliefert werden, was ihnen im ersten Powerplay des Spiels gelang. Mit einem Schlenzer von der blauen Linie kamen die Solothurner ein erstes Mal zum Erfolg. Als Torschütze wurde Pargätzi angegeben, der Puck wurde aber unterwegs sicherlich noch abgelenkt wovon er eine merkwürdige Flugbahn erhielt.

Langenthal versuchte ins Spiel zurückzufinden und erzielte in Überzahl den Ausgleich. Randegger schoss von der blauen Linie den Puck ins Tor. Der Puck kam für Torhüter Leimbacher zu schnell, wie ein Blitz schlug er im Tor ein.

Die Emotionen im Derby waren zahlreich vorhanden. Mehrere Rangeleien viel zu viele Strafen und Faustkämpfe sah man bereits im ersten Drittel. Favre schien aber das Spiel nicht im Griff zu haben. Vielfach brachen Faustkämpfe, was zum einen toll für den Fan ist, aber schnell einmal zu viel werden kann. Nach nur 25 Minuten war bereits die 80. Strafminute ausgesprochen worden, schlussendlich waren es dann 135 Minuten, was sicherlich viel zu viel war.

Olten blieb die dominierende Mannschaft. „Wir waren meist ein Tick zu langsam und mussten uns mit Strafen helfen“, so Randegger. Und genau diese Strafen verhalfen dem EHCO zu den weiteren Führungen. Randegger weiter: „Sie haben ein gutes Powerplay, sie nutzen diese Chancen aus.“ Das 3:1 war dann aber eines der wenigen Tore, welches nicht in Unter- oder Überzahl erzielt wurde. Nachdem Bully im SCL-Drittel war es Diego Schwarzenbach welcher am schnellsten von allen reagierte und das Tor erzielte. „Wir zeigten stets mehr Herz und wollten den Sieg unbedingt“, so der Torschütze nach dem Spiel. Was bereits nach einer Entscheidung aussah, war nur ein kleiner unbedeutsamer Zwischenstand. Kurz vor Schluss des Drittel erzielte Wellinger den Anschluss, welcher die Langenthaler bitter nötig hatten. „Wellinger kannten wir bereits, er hat sicherlich viel geholfen“, sagte Randegger. Er war nicht der Meinung, dass heute Abend die stetigen Wechsel das Spiel negativ beeinflussten. Beim SCL waren auch heute mehrere Wechsel zu sehen, zudem ist die Verletztenliste (zu) lang, was zu weiteren Spieler führte die das Team unterstützen musste.

Zu Beginn des letzten Drittels konnten die Oberaargauer in doppelter Überzahl spielen. Ähnlich wie in der ersten nutzten sie auch diese nicht aus. Erneut gelang es ihnen aber nicht, kurz darauf das Tor doch noch zu erzielen. Die 60 Minuten waren ähnlich karg wie die Zuschauerzahl von nur 2612 Zuschauer. Was den Langenthalern somit nicht gelang, gelang dem Gast kurze Zeit später. In einfacher Überzahl erzielten die Oltner das 4:2 was später die Vorentscheidung im Spiel darstellen sollte. Nach dem 4:2 machten die Oltner aber nicht halt, sie erhöhten mit den Schützen Della Rossa und Annen bis zum 6:2. „Wir haben nach unserer hohen Führung zu viele Strafen genommen“, so Schwarzenbach. Diese vielen Strafen führten auf einmal zu Toren vom SCL. Sie kamen in Überzahl auf 5:6 heran, die Aufholjagd wurde schlussendlich aber zu spät gestartet. Olten brachte den Sieg nach Hause und führt nun in der Serie mit 2:0. Randegger hält dies aber noch nicht für eine Vorentscheidung: „Es ist Play-Offs, wir müssten das schnellstens abhacken und weiter gehen. Es kann alles geschehen.“ Während die Langenthaler in den zahlreichen Faustkämpfen überlegen waren, spielten die Oltner besseres und vor allem effizienteres Eishockey. Mit all den Rangeleien, den vielen Toren und Strafen war sicherlich vieles los, am Freitag geht es um 20:00 Uhr in Olten weiter mit der Serie Olten - Langenthal.

Play-Off Viertelfinal Nationalliga B

SC Langenthal – EHC Olten 5:7 (1:1, 1:2, 3:4)

Schoren. – 2612 Zuschauer. – SR Favre Frédéric; Brunner Markus/Jetzer Mathias

Tore: 6:30 Pargätzi (Ausschluss Gruber) 0:1, 19:40 Randegger (Chatelain, Lüss/AusschlussCampbell) 1:1, 22:49 Kelly (Campbell/Ausschluss Gruber und Olten, wegen 6 Spieler auf dem Eis) 1:2, 31:29 Schwarzenbach (Annen) 1:3, 39:55 Wellinger (Ausschluss Stapfer) 2:3 Della Rossa (Campbell, Haldimann/Ausschluss Randegger) 2:4, 52:52 Della Rossa (Stapfer, Wüthrich) 2:5, 53:50 Hirt (Annen) 2:6, 57:35 Bruderer (Baumgartner) 3:6, 58:47 Randegger (Wellinger/Ausschluss Larose, Annen und Haldimann) 4:6, 59:34 Chatelain (Randegger, Wellinger/Ausschluss Larose, Annen und Haldimann) 5:6, 59:49 Schnyder (Campbell/Aufs leere Tor, Ausschluss Annen, Larose) 5:7.

Strafen: 14x2 Strafminuten gegen Langenthal, plus 10 Minuten Disziplinarstrafe gegen Gurtner und Larose, plus Matchstrafe gegen Larose. 16x2 Strafminuten gegen Olten, plus 10 Minuten Disziplinarstrafe gegen Schwarzenbach, Brägger und Annen.

SC Langenthal: Eichmann; Wellinger, Meyer; Randegger, Schäublin; Bochatay, Gurtner; Schefer; Gruber Larose, Tschannen; Bärtschi, Chatelain, Carbis; Lüssy, Bodemann, Moser; Bruderer, Baumgartner, Estrada.

EHC Olten: Leimbacher; Haldimann, Stapfer; Meister, Pargätzi; Schnyder, Morandi; Holzer, Ramholt; Aeschlimann, Campbell, Kelly; Schwarzenbach, Annen, Hirt; Della Rossa, Marcon, Wüthrich, Brägger, Schwarz, Maurer.

Bemerkungen: Langenthal ohne Blaser, Buri, Hohlbaum (alle 1. Liga), Aegerter, Fischer, Himelfarb, Kummer, Wegmüller (alle verletzt), Gerber (SC Bern), Loeffel (HC Fribourg-Gotteron), Lüthi (EVZug) und Rigamonti (krank). Olten ohne Bloch, Ruotsalainen (beide verletzt) und Diethelm (überzählig). 21:51 Meister fällt verletzt aus (Verbindung zwischen Schulter und Schlüsselbein weggesprengt, Saisonende, nach Zweikampf mit Gruber), 27:16 Pfostenschuss Annen, 55:42 Pfostenschuss Marcon, 59:11 Time-Out Langenthal, 59:11-59:49 Langenthal ohne Torwart Eichmann zu Gunsten eines sechsten Feldspielers