Bern back to the roots

Montag, 28. August 2023, 22:08 - Rolf Probst

Dieses Motto liess Marc Lüthi schon vor Beginn der eigentlichen Saisonpressekonferenz raus. Auf die etwas schelmische Frage eines Journalistenkollegen, ob es Zufall sei, dass die Pressekonferenz dieses Jahr im Medienraum und nicht in der VIP-Lounge mit Getränken und Häppchen stattfinden dürfe.

Die letzten Jahre waren eindeutig unbefriedigend und deshalb müsse man wieder zurück zu den Wurzeln. Der SC Bern sei kein Schickimicki-Verein, sondern ein Arbeiter- und Bauernverein. Diese Bemerkung war in keinster Weise abschätzend, sondern in Bezug auf die Fans gemeint, welche ein Grossteil aus ländlichen Gegenden an die Heimspiele des SC Bern pilgern. Marc Lüthi will wieder eine Rückkehr zur alten SCB-DNA. Man könne sicher nicht mehr so hart spielen wie vor 20 Jahren mit der «Big Bad Bears-DNA». Damit jedoch wieder vermehrt SCB-Fans an die Spiele kommen, müsse man dennoch wieder härter und natürlich erfolgreicher werden. Der Zuschauerdurchschnitt während der Qualifikation betrug daher «nur» 14'750. Das sind gut 1'000 – 1'500 Zuschauer weniger als in den besten Zeiten und diesen Zeiten hinkt der SC Bern seit dem letzten Meistertitel 2019 hinterher. In den Pre-Playoffs stieg der Zuschauerdurchschnitt auf 16'400 an. Ziel sei es, Schritt für Schritt wieder an die Spitze zu gelangen.

In der letzten Saison konnte der Umsatz um 2.5 Mio. gesteigert werden. Unter dem Strich schaut keine schwarze Null, sondern ein rotes Defizit von 241'000.00 raus. Dieser Verlust sei jedoch im Rahmen und könne verkraftet werden. Das Eigenkapital des SC Bern liegt bei gut 1.4 Mio. Ab der Saison 2024/25 will der SC Bern dann wieder schwarze Zahlen schreiben.

Zudem gab Marc Lüthi nochmals bekannt, was eigentlich schon viele wussten, dass Martin Plüss ab 1. Mai 2024 die Leitung für den gesamten sportlichen Bereichs übernehmen wird.

Marc Lüthi übergab das Wort an Carlo Bommes, seinem designierten Nachfolger als Verwaltungsratspräsident. Den alteingesessenen SCBlern kommt dieser Name sicher bekannt vor. Carlo Bommes ist der Sohn von Fred Bommes, welcher dem SC Bern als Präsident von 1987-1991 und von 1993-1995 vorstand. Er werde sicher ganz anders dem SC Bern vorstehen, als dies noch sein Vater tat. Damals und heute sei in keinster Weise vergleichbar, denn damals war der SC Bern noch ein Verein und heute eine Unternehmung. Aber für ihn stand es ausser Diskussion, dieses Amt nicht ausüben zu wollen. Seit klein nahm ihn sein Vater mit an die Spiele seines Herzensverein und heute könne er so etwas zurückgeben. Er werde den Verein im Strategischen führen und leiten, aber ganz sicher nicht im operativen Teil. Für die sportlichen Belange ist der SC Bern gut aufgestellt.

Der neue COO des SC Bern, Pascal Signer (u.a. ehemaliger CEO beim EHC Kloten) konnte StarVegas.ch als neuen Goldsponsor vorstellen. Total hat der SC Bern neben, Hauptsponsor, Goldsponsoren etc. 357 Sponsoren, welche den SC Bern jährlich finanziell unterstützen.

Stand heute wurde 12'187 Saisonkarten verkauft und zugleich startet der heute auch der Einzelticketverkauf.

Zum ersten Mal stellt der SC Bern ein Frauenteam mit der Übernahme von BOMO Thun.

Die Saison der Frauen startet am 16.09.2023. Der SC Bern möchte mit diesem Projekt das Frauen-Eishockey in der Region Bern fördern.

Am Schluss sprach Sportchef Andrew Ebbett über Gründe (Inkonstanz) der letzten Jahre sowie auf was der Fokus (Vereinfachen des Spiels) gelegt wird.

Der SC Bern will in die Playoffs und dort als Club das Maximum herausholen. Es gibt diverse Veränderungen, darunter acht Zuzüge auf diese Saison. Von den letztjährigen Importspielern blieben nur noch Dominik Kahun und Colton Sceviour übrig. Die restlichen Positionen wurden mit Adam Reideborn (G), Julius Honka (V), Patrick Nemeth (V), Martin Frk (S) und ev. noch Corban Knight.

Bei den Goalies ist die Situation so, dass Daniel Manzato die Nummer drei sein wird und Adam Reideborn als 1a und Philipp Wüthrich als 1b fungieren. Es liegt dann Trainier-Staff und je nach Situation, ob man mit dem ausländischen Goalie und fünf ausländischen Feldspielern agiert oder eben mit Philipp Wüthrich (und Daniel Manzato) und sechs ausländischen Feldspielern.

Daniel Manzato sei zudem eine wichtige Bezugsperson für die jungen Spieler, insbesondere auch für Philipp Wüthrich.