"Ego-Zicke" versus SCL Tigers

Donnerstag, 22. November 2007, 18:51 - Urs Berger

In der heutigen Ausgabe der Zeitung "Blick" beschuldigt Natasha Jackson, besser bekannt als "Ego-Zicke" aus der Serie Traumjob auf SF DRS, einen Spieler der SCL Tigers der sexuellen Belästigung. Heute Nachmittag dementierten die SCL Tigers diese Vorwürfe und beschuldigten ihrerseits Jackson der Unwahrheit und der Falschaussage. Des Weiteren hinterfragten die beiden Anwesenden, Hans Grunder und Anwalt Roger Lerf, die Berichterstattung der Boulvardzeitung.

"Ich bin ein grosser Fan der SCL Tigers. An den Spielen fühle ich mich wohl und geniesse die Atmosphäre im Ilfis-Stadion", wird die 34-Jährige in der Zeitung "Blick" zitiert. Diese Atmosphäre wird sie nun für einige Zeit nicht mehr geniessen können. Die SCL Tigers haben ihr, bis zur Klärung der Vorwürfe an die Adresse des Spielers, ein Stadionverbot auferlegt. Dies, so Hans Grunder, mit einem Ton der Ironie, "um die Dame vor den Belästigungen unseres Spielers zu schützen. Denn es kann nicht sein, dass sie an die Spiele kommt und sich durch den Spieler gestört fühlt."

Die SCL Tigers hatten seit Dienstag, dem 20. November um 13:46 Uhr, Kenntnis von den Beschuldigungen an die Adresse des Spielers. Natasha Jackson meldete sich via Mail bei Hans Grunder und dem Geschäftsführer der SCL Tigers, Heinz Schlatter. Gleichzeitig bekam das Sekretariat der SCL Tigers einen Fax aus dem Sekretariat der Schweizer Demokraten mit dem gleichen Inhalt. In diesem werden dem Spieler und den SCL Tigers massive Vorwürfe gemacht und mit dem Fall des FC Thun verglichen. Die SCL Tigers, so der Tenor des Faxes, habe keine Kontrolle über seine Spieler. Der Verwaltungsratspräsident der SCL Tigers weist diese Vorwürfe vehement von sich. "Es kann nicht sein, dass die Dame im Sog der Vorfälle beim FC Thun profitieren kann. Diese beiden Fälle lassen sich nicht mit einander vergleichen. Die Dame und der Spieler sind erwachsen und wissen, was sie tun und lassen können. Zudem bestreitet der Spieler nicht, dass er Kontakt zu Ihr gehabt habe", so Grunder entrüstet an der Medienkonferenz. "Des Weiteren sind wir erbost über das Vorgehen der Dame. Wir haben mit ihr eine Gegenüberstellung mit dem Spieler arrangiert und mit ihr heute um 15 Uhr einen Termin im Sekretariat abgemacht, um diese Angelegenheit aus der Welt zu schaffen. Leider hat sie dann den Weg über die Presse gewählt, wie sie uns gestern um 15 Uhr hämisch via eines SMS an den Spieler mitteilen liess. Die ganze Geschichte werde auf der Titelseite des Blicks erscheinen und die SCL Tigers würden nicht gut dastehen. Danach haben wir das heutige Treffen abgesagt, da wir keinen Handlungsspielraum mehr sahen."

Der Anwalt der SCL Tigers, Roger Lerf, orientierte über die rechtlichen Seiten der Angelegenheit. Man habe mit dem Spieler über das Geschehene gesprochen. Er bestätigte die Mitteilung auf der Combox, auf welcher er Natasha Jackson aufgefordert habe, ihn in Ruhe zu lassen. Es seien sicher auch Worte gefallen, welche er im Nachhinein bereue. Dennoch geht der Rechtsanwalt davon aus, dass der Spieler ein Opfer von Stalking geworden und nicht Jackson das Opfer, sondern die Täterin sei. Ob und wie die SCL Tigers unter Umständen gegen Jackson vorgehen werden, sei noch nicht besprochen worden. "Wir erwarten jedoch von der Dame eine klare Entschuldigung, sollten sich ihre Vorwürfe an die Adresse des Spielers und an uns als unhaltbar erweisen. Davon gehen wir, nach heutigem Stand der Ermittlungen, aus. Erweisen sich aber die Vorwürfe gegen unseren Spieler wider Erwarten als wahr, werden wir den Spieler suspendieren." Man darf gespannt sein, wie sich die ganze Angelegenheit entwickeln wird. Tatsache ist, dass sich die Schmierenkomödie und das Trittbrettfahren auf dem "Fall FC Thun" für eine der beiden beteiligten Parteien zu einem Bumerang entwickeln wird. Die Frage ist nur, wen der Bumerang trifft.