Russland reformiert Ausländerregelung

Sonntag, 4. Juni 2006, 20:50 - Martin Merk

Neue Wege bezüglich Ausländerregelung geht Russland. Mit Strafgebühren will man den Clubs schmackhaft machen, insbesondere auf dem Torhüterposten - der als Schwachpunkt in Russland gilt - auf einheimische Spieler zu setzen.

Neu zählen sämtliche Doppelbürger, welche nicht für die russische Nationalmannschaft spielberechtigt sind, als Ausländer, von denen weiterhin deren drei eingesetzt werden dürfen. Dies betrifft insbesondere Doppelbürger, welche für Nationalmannschaften anderer, ehemaliger Sowjetrepubliken wie Weissrussland, die Ukraine oder Kasachstan antreten.
Pro Ausländer muss ein Club neu eine Gebühr von rund 70 000 Franken an den Verband entrichten, bei ausländischen Torhütern gar 400 000 Franken. Zuletzt setzen sämtliche Halbfinalisten auf nordamerikanische Torhüter. Lokomotiv Jaroslawl hat nach Bekanntwerden der Strafgebühren bereits angekündigt, sich vom Kanadier Steve Valiquette zu trennen. Zusätzlich muss jeder Club der Superliga einen beinahe verdoppelten Verbandsbeitrag von rund 225 000 Franken zahlen.
Noch nicht ganz geklärt ist die Zusammensetzung der Liga. Das Schlusslicht Molot-Prikamie Perm hat sich aufgrund der finanziellen Probleme zurückgezogen und wird in der zweit- oder dritthöchsten Liga weitermachen. Zur Ligaerweiterung auf 20 Mannschaften aufgestiegen sind aus der zweithöchsten Liga neben Traktor Cheljabinsk (Meister) und Krilja Sovjetov Moskau (Finalist) als Ersatz für Perm auch das drittplatzierte Amur Tigers Khabarovsk. Von den restlichen 17 Clubs ist einzig noch offen, ob Spartak Moskau die Lizenz aufgrund finanzieller Probleme erhält. Beim ebenfalls verschuldeten Dynamo Moskau, das im Herbst in den für die WM 2007 gebauten Moskauer Eispalast einziehen soll, scheinen die Probleme durch neue Geldgeber gelöst zu sein.
Die neuen Bestimmungen sind die ersten Amtshandlungen unter dem neuen Verbandspräsidenten Vladislav Tretjak, welcher nun vor den Verhandlungen über das Transferabkommen mit der NHL steht. Dort sollen auch die Gerüchte über die Verlegung des Zweitspielorts der WM 2007 von St. Petersburg nach Kasan geklärt werden, denn an den IIHF ist man bislang noch nicht mit einem derartigen Wunsch herangegangen.

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