Stellungnahme des HCD zum Fall Miller

Donnerstag, 22. September 2005, 00:00 - Medienmitteilung

Der HC Davos nimmt wie folgt Stellung zur Verurteilung seines ehemaligen Spielers Kevin Miller:
Der Hockey Club Davos hat Kenntnis genommen vom bisher noch nicht begründeten Urteil des Einzelrichters des Bezirksgerichts Zürich im Zusammenhang mit dem schweren Unfall vom 31. Oktober 2000 im Zürcher Hallenstadion, in den der HCD-Spieler Kevin Miller involviert war und der zu einer Verletzung des ZSC-Spielers Andrew McKim geführt hat. Der HCD bedauert sehr, dass dieser Unfall anscheinend zu gravierenden bleibenden gesundheitlichen Folgen für den Spieler McKim geführt hat.
Kevin Miller war während seiner ganzen Karriere ein ausserordentlich fairer, technisch versierter Eishockeyspieler. Die Strafenstatistik während einer langjährigen Karriere in der NHL und während seiner Zeit als Spieler für den HCD belegt das. Die Verurteilung zu einer dreimonatigen bedingten Gefängnisstrafe wegen einfacher Körperverletzung für ein Disziplinarvergehen, das namhafte Fachleute sinngemäss als Dutzendfoul bezeichnet haben, welche in jedem Eishockeyspiel vorkommen, scheint aus Sicht des HCD nicht angemessen.
Wenn ein exemplarisch fairer Spieler wie Kevin Miller bei der Ausübung seines Sports jederzeit davon ausgehen muss, dass er wegen einer Unachtsamkeit, die in der „Hitze des Gefechts“ jedem Spieler täglich unterlaufen kann, Jahre danach mit einer strafrechtlichen Verurteilung rechnen muss, die seine wirtschaftliche Existenz zerstören kann, dann ist vor allem der Eishockeysport als Ganzes der grosse Verlierer. Auch andere Mannschaftssportarten wären durch dieses Urteil tangiert.
Der HCD geht davon aus, dass das letzte Wort in dieser Angelegenheit noch nicht gesprochen ist und hofft, nicht zuletzt im Interesse des schweizerischen Eishockeysports, dass dieses erstinstanzliche Urteil korrigiert wird.