Sämi Kreis‘ Rückkehr zu seinem Jugendverein

14.2.2024 - Von Roman Badertscher

Samuel „Sämi“ Kreis verliess vor sechs Jahren den SC Bern zum Kantonsrivalen EHC Biel. Letzte Saison stand er in der Champions Hockey League noch als Gegner des Systems von Jussi Tapola auf dem Eis. Wir sprachen mit dem 29-jährigen Verteidiger, der seit Herbst wieder für den SCB spielt.

Der 14.03.2017 sagt dir sicher noch was. Damals hast du das letzte Spiel für den SCB bestritten vor der Rückkehr. Welche Erinnerungen hast du an diese Playoff-Serie gegen den EHC Biel?

Kreis: Ich hatte damals schon in Biel unterschrieben und gewusst, dass es meine letzte Saison in Bern sein würde. Es war speziell und emotional. Speziell war es auch, dass ich in den Playoffs nicht mehr viel gespielt habe. Ich kam damals nicht über Nummer 7 und 8 in der Verteidigung raus, was auch ein Grund war, weshalb ich einen neuen Weg einschlagen wollte. Deswegen sind es auch gemischte Gefühle, wenn ich so zurückblicke.

Der Schritt nach Biel hast du somit vollzogen, weil du hier in Bern keine Perspektive in den ersten drei Linien mehr gesehen hast?

Ich hatte in Bern einen guten Start, dann aber gemerkt, dass ich nicht mehr weiterkam und vielleicht auch das nötige Vertrauen nicht mehr so gespürt habe. Die Konkurrenz war extrem gross mit sehr erfahrenen Verteidigern. So hat sich dann die Türe mit Biel geöffnet. Für mich war es ein super Weg und wenn ich zurückschaue, vielleicht sogar ein Jahr zu spät. Vielleicht hätte ich schon ein Jahr früher irgendwo anders hin sollen aber es war damals sicher die richtige Entscheidung.

Vier Jahre in Biel, drei Mal Playoffs und der Wechsel zum EV Zug. Kam das damals für dich überraschend?

Der Wechsel kam eigentlich nicht überraschend. Ich habe bewusst eine neue Herausforderung gesucht. Es gefiel mir sehr in Biel und ich glaube, wir haben als ganze Organisation viele Fortschritte gemacht in den vier Jahren. Ich wusste dann, entweder bleibe ich in der Komfortzone und bleibe in Biel mit viel Eiszeit und einer Leader-Rolle oder nehme das Angebot vom EV Zug an. Für mich war klar, dass ich die neue Herausforderung annehmen wollte.

Wolltest du bewusst weg aus dem Bernbiet?

Das war sicher auch eine Überlegung. Es war nicht so, dass ich unbedingt weg musste, aber es war auch für mich persönlich mal cool, aus dem Bernbiet rauszukommen und etwas anderes zu sehen.

Wollte dich der SCB damals bereits wieder unter Vertrag nehmen?

Damals nicht. Nach zwei Jahren in Biel lief mein Vertrag auch aus und da habe ich auch recht intensive Gespräche mit Bern geführt. Ich habe es mir damals auch überlegt, war dann aber überzeugt, dass es besser wäre, nochmals zwei Jahre in Biel zu bleiben. Als ich nach Zug ging, war das für mich schnell klar, dass ich diesen Weg einschlagen wollte.

Nach zwei Jahren in Zug und einem Titel mehr im Gepäck bist du wieder zurück. Welchen Sämi Kreis sitzt nun vor uns, wenn du zurückblickst auf deine letzten Einsätze beim SCB 2017?

Vielleicht nicht eine andere Person, aber sicher ein anderer Spieler. Vor fast einem Jahr habe ich mit Kollegen auf YouTube ein Spiel von meinem zweitletzten Jahr in Bern (2016) angeschaut und habe mich dabei kaum wiedererkannt vom Spielen her. Vielleicht hatte damals der Coach auch nicht ganz Unrecht, dass ich nicht so viel gespielt habe. Spass beiseite. Ich durfte extrem viel Erfahrung sammeln, von anderen Spielern viel gelernt. Ich hoffe, dass ich das, was ich erlebt habe, auch hier in Bern wieder einbringen kann.

Welche Rolle hast du unter Jussi Tapola?

Es ist ein Coach, der sehr viel Erfahrung hat und der weiss, wie man Erfolg haben kann. Ich habe letztes Jahr auf eine bittere Art und Weise in der CHL erleben müssen, wie es ist, gegen sein System zu spielen. Ich bin überzeugt, dass, wenn wir das, was er von uns fordert, umsetzen können, wir auf eine gute restliche Saison vorausschauen können.

Was ist der SCB für dich und wie siehst du die Chemie in der Mannschaft?

Der SCB ist mein Jugendverein. Hier habe ich auch schon im Juniorenbereich viele schöne Momente erleben können. Ich kam als Junge an die Spiele. Deshalb ist es ein speziellerer Bezug als zu anderen Teams.

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Bern-Verteidiger Sämi Kreis verteidigt gegen Arttu Ruotsalainen vom HC Lugano. Foto: JustPictures.ch / Jari Pestelacci