In Lugano stieg Thürkauf zum Center der ersten Linie auf und hat erstmals eine Saison mit über einem Punkt pro Spiel. In 21 Spielen kam er auf 11 Tore und 13 Assists, womit er auch seine Torproduktion (pro Spiel) verdoppelt hat. Nachdem er die letzte WM verletzt abbrechen musste, konnte er sich in Tampere als erster Schweizer Torschütze auszeichnen. Vor dem letzten Spiel des Karjala-Turniers sprach er mit hockeyfans.ch.

Wir sahen eine Leistungssteigerung im zweiten Spiel, aber doch wieder eine Niederlage. Woran lag es?

Wir spielten definitiv besser. Natürlich war es unglücklich, dass wir das Spiel mit drei Gegentoren begannen. Wir konnten gut Wind fassen im zweiten Drittel und im dritten Drittel spielten wir eigentlich gut. Der Herzensbrecher war das vierte Tor. Wir arbeiteten gut um zurückzukommen. Wir hätten es bei drei Gegentoren behalten müssen, oder im ersten Drittel weniger kassieren. Es war definitiver ein Dämpfer für uns, aber ich glaube wir konnten unseren Spielfluss finden im zweiten und dritten Drittel.

Was muss gegen Tschechien besser klappen?

Wir müssen so spielen, wie wir im zweiten und dritten Drittel spielten. Offensiv, nicht nachlassen, Checks fertig machen, schnell spielen – unsere Identität. Und das ganze Spiel, nicht nur zwei Drittel.

Sie schossen das erste Tor. Wie fühlten sie sich als sie sahen, dass er rein ging?

Ich sah gar nicht, dass er rein ging. (lacht) Ich versuchte einfach ihn aufs Tor zu bringen und irgendwann geht er rein und glücklicherweise ging er dann rein.

Sie sind diese Saison allgemein sehr treffsicher. Wie erklären Sie sich diesen Sprung bezüglich des Toreschiessens?

Gute Frage. Ich habe im Sommer gut gearbeitet. Nachdem ich mich an der WM verletzt hatte, habe mich gut erholt. Ich konnte in der Vorsaison Selbstvertrauen tanken mit der Mannschaft. Mit meiner Linie bin ich gut in die Saison gestartet und jetzt läufts. Ich probiere der Mannschaft zu helfen wie ich kann.

Was machten Sie anders im Sommer?

Die Ernährung gewechselt. Ein bisschen anders trainiert.

Sie sind aktuell Topscorer der National League. Eine tolle Leistung und es geschieht nicht so oft, dass ein Schweizer ganz oben steht.

Ja, sicher. Das habe ich meinen Linienpartnern zu verdanken. Wir spielen mit einer guten Chemie zusammen, ohne sie wäre das nicht möglich.

Was sind ihre Saisonziele mit der Nationalmannschaft und Lugano?

Mit der Nati wollen wir über das Viertelfinale hinauskommen. Wir wurden die letzten zwei Jahre im Viertelfinale gestoppt nach einer super Vorbereitung und einer super Vorrunde. Das Ziel ist definitiv über das Viertelfinale hinauszukommen und schlussendlich Weltmeister werden. Das ist das grosse Ziel; man geht für das an die WM und nicht einfach um das Viertelfinale zu spielen.

Mit Lugano dasselbe. Wir möchten natürlich Schweizer Meister werden, aber man muss einen Schritt nach dem anderen machen. Wir haben den ersten Schritt gemacht mit den 21 Spielen und jetzt können wir darauf aufbauen. Wir haben leider ein paar Verletzte, aber wir müssen weiterhin damit leben und aufbauen, bis sie zurückkommen und eine möglichst gute Platzierung haben für die Playoffs.