ZSC Lions: Mission Titelverteidigung 2.0

08.09.25 - Von Fabian Lehner

Die ZSC Lions schicken< sich an den Titel zu verteidigen. Schon wieder. Es wird keine einfache Aufgabe für den Meister. Zusätzlich will man auch den CHL-Titel nur allzu gerne wieder erlangen. Der ZSC hat nicht viel an Qualität verloren, aber die Konkurrenz ist auf dem Papier stärker geworden. Zudem die Frage: kann Marco Bayer eine ganze Saison die Mannschaft zum Höhepunkt leiten?

Starker Hrubec bleibt

Die beste Nachricht für den Zett Anhang kam ein paar Wochen vor dem Saisonstart. Simon Hrubec hat mit dem ZSC bis 2028 verlängert. Somit ist diese Position auf lange Sicht top besetzt. Vielleicht bleibt er am Ende so lange wie Ari Sulander beim ZSC. Seinen Legendenstatus wird er aber eher nicht erreichen. Mit Robin Zumbühl haben die Zürcher einen soliden Backup. Im Schatten von Hrubec kann er sich wunderbar weiterentwickeln. Ob er einmal mehr als «nur» eine gute Nummer 2 sein wird sich weisen. Auf jeden Fall muss man beim ZSC auch im Falle einer Verletzung von Hrubec nicht in Panik verfallen. Es ist nicht das beste Goalie-Tandem der Liga, aber in den Playoffs reicht es den besten Torhüter zu haben und diesen haben die Zürcher.

Starke Verteidigung altert langsam

Der ZSC verfügt mit Yanick Weber, Christian Marti und Patrick Geering, Dario Truttmann über enorm viel Erfahrung. Dazu der finnische Leader Mikko Lehtonen. Auf sie kann sich der Staff von Marco Bayer verlassen. Jünger werden sie aber auch nicht. Es wird noch nicht die eine Saison zu viel sein, aber auf lange Sicht braucht der ZSC eine Verjüngung. Darum wird es spannend zu sehen sein, wie sich Timo Bünzli, Jan Schwendeler und Daniil Ustinkov entwickeln werden. Ustinkov galt lange als vielversprechender NHL-Draft, ist aber in der Wahrnehmung nach hinten gefallen. Geht ihm jetzt der Knoten auf? Uns würde es enorm freuen, weil er bereits jetzt einer der attraktivsten Skater ist. Bei kaum einem Spieler sieht das Schlittschuhlaufen so schön aus, wie bei Ustinkov. Effizienteres Spiel, etwas mehr Masse und auch Patrick Fischer wird bald an ihm Freude haben. Alles in allem ist es eine sehr gute Verteidigung, welche immer noch zum Titelfähig ist.

Bester Schweizer Sturm

Im Sturm gab es die meisten Veränderung. Die gewichtigsten Abgänge sind Vincenz Rohner und Juho Lammikko. Beide verliessen den Zett über den grossen Teich zu den Montréal Canadiens respektive den New Jersey «Swiss» Devils. Auch Yannick Zehnder verliess den Verein Richtung Lausanne. Dieses Trio wird der ZSC am meisten vermissen. Santtu Kinunen verstärkt in Zukunft die SCL Tigers Tigers und Marlon Graf hofft bei den Lakers auf mehr Eiszeit. Marlon Graf wird problemlos durch das Farmteam aufgefangen. Unteranderem durch Alessandro Segafredo und Daniel Olsson. Beide haben bereits letzte Saison Einsätze in der 1. Mannschaft gehabt und dürften sich steigern. Zehnder wird durch Thierry Bader ersetzt. Hier kann man von einem gleichwertigen Ersatz sprechen. Die neuen Ausländer Pontus Aberg und Andy Adreoff müssen sich noch beweisen. Sorgen muss sich der ZSC-Anhang aber nicht machen. Sven Leuenbergers Patronen haben bis jetzt fast immer gesessen. Zusätzlich hat man mit Denis Malgin und Sven Andrighetto die beiden besten Schweizer Stürmer ausserhalb der NHL unter Vertrag. Beide werden die gewohnt zuverlässigen Leistungsträger sein im Team. Aber auch in der breite hat man mit Nicolas Bächler und Willy Riedi mehr als nur ordentliche «Wasserträger». Kurz gesagt: es ist immer noch eine der besten Offensiven der Liga.

Das Triple wird schwierig, aber nicht unmöglich
Alles in allem spricht Vieles für die Titelverteidigung. Die Konkurrenz hat aber nicht geschlafen. Insbesondere der EVZ und Lausanne scheinen in dieser Saison näher an den Zürchern dran als letzte Saison. Dazu kommt das kleine Fragezeichen um Marco Bayer. Optimisten sagen Bayer hat dem ZSC in den Playoffs den Schlendrian ausgetrieben und so den Titel geholt. Pessimisten sagen er hat die Arbeit von Marc Crawford erfolgreich verwaltet und wird nun scheitern. Wir hoffen für ihn, dass er zur ersteren Gruppe gehört. Bayer gilt, als akribischer Arbeiter und es ist für das Schweizer Eishockey nur gut, wenn einheimische Trainer Erfolg haben. Es hilft der Entwicklung, welche auf Juniorenstufe seit Jahren stagniert, wenn Schweizer Trainer am Werk sind. Wer weiss: Vielleicht stehen sich ja im April mit Bayer und Zugs Michael Liniger zwei Schweizer Trainer im Final gegenüber und der ZSC kann am Ende wieder Jubeln.

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1. ZSC Lions
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9. EHC Kloten
10. SCL Tigers
11. HC Lugano
12. Genf-Servette
13. SC Rapperswil-Jona Lakers
14. HC Ajoie

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