Die Lakers und das Erbe Steinmanns
Die SCRJ Lakers waren zu Beginn des Jahrzehnts die grosse Überraschung. Baumeister der Erfolge in den Saisons 21/22 und 22/23 waren Sportchef Janick Steinmann und Trainer Stefan Hedlund. Beide haben den Club in der letzten Saison jedoch verlassen, weshalb der SCRJ vor einem Neustart unter besonderen Vorzeichen steht.
Während Trainer Stefan Hedlund in seiner zweiten Seuchensaison die Kündigung hinnehmen musste, entschied sich Sportchef Janick Steinmann am Ende der Spielzeit nach Lugano weiterzuziehen. Speziell an diesem Abgang war, dass der alte Sportchef kurz vor seinem Wechsel ins Tessin noch diverse Verträge verlängerte. So unterschrieben im Februar mit Niklas Jensen, Tanner Fritz und Victor Rask auch drei Ausländer. Da die letzte Spielzeit für alle drei nicht unbedingt die beste Saison war, darf man sich fragen, warum Steinmann diese Verträge ohne Not verlängert hat. Da mit Julius Honka, Jacob Larsson und Malte Strömwall bereits drei Imports einen Vertrag in Rappi hatten, konnte man zumindest in diesem Bereich nach der Saisonanalyse keine Verbesserung mehr vornehmen.
Schaut man auf die Transferfront, muss man insgesamt feststellen, dass die Rosenstädter im Hinblick auf diese Saison keine grossen Sprünge gemacht haben. Als einzigen Toptransfer darf der Zuzug von Julius Honka gewertet werden. Der finnische Verteidiger mit Offensivdrang, ersetzt den verletzungsanfälligen Emil Djuse. Fast neu ist Jacob Larsson, der sich letztes Jahr früh in der Saison verletzte. Bleibt er diese Saison gesund, kann auch er die Verteidigung stärker machen. Bei den Schweizern hat man am Obersee den Abgang von Inaki Baragano zu verkraften. Der Westschweizer hat bei den Rapperswilern in den letzten Jahren den Durchbruch geschafft und kehrte nach seiner besten Saison zurück nach Lausanne. Ersetzt wurde Baragano durch Mauro Dufner. Dazu kommt Benjamin Quinn, der zwar kein Neuzuzug ist, die letzte Saison aber ebenfalls auf Grund einer Verletzung verpasste. Konstanz findet man in Rappi hinter der Verteidigung, wo man auch in dieser Saison auf Melvin Nyffeler und Ivars Punnenovs setzt. Da beide Goalies auf hohem Niveau spielen und sich zu Höchstleistungen pushen können, haben die Lakers hier bestimmt Vorteile gegenüber dem einen oder anderen direkten Konkurrenten.
Auch in der Offensive nicht viel Neues
Genauso wie in der Defensive, gibt es auch in der Offensivabteilung des SCRJ kaum Veränderungen. Während Janis Embacher und Jan Hornecker mit einem Profivertrag ausgerüstet wurden, ist Marlon Graf der einzige Neuzuzug im Sturm der Lakers. Will man am Obersee eine Steigerung zur letzten Saison erzielen, müssen sich also die arrivierten Spieler steigern und mehr aus sich herausholen, als noch in der letzten Saison. Als Hoffnungsträger dieses Unterfangens gilt Trainer Johan Lundskog. Der Schwede mit kanadischem Pass übernahm in der letzten Saison von Stefan Hedlund und geht nun in seine erste komplette Saison mit den Rapperswilern. «In der Vorbereitung konnte ich dem Team mein Spielsystem beibringen. Dies ist anders als letztes Jahr, als ich während der Saison übernahm und nichts mehr viel am System ändern konnte», erklärt der Trainer. Dabei ist er sich bewusst, dass er das Team in der letzten Saison auf Platz 13 übernahm und es danach immerhin in die Pre-Playoffs lotste.
Unerfahrener Sportchef
Ist in der Mannschaft der Lakers vieles beim Alten geblieben, so gibt es immerhin in der sportlichen Führung ein neues Gesicht. Nach dem Abgang von Janick Steinmann hat Claudio Cadonau auf der Position des Sportchefs übernommen. Der Zürcher, der letzte Saison noch für die SCL Tigers verteidigte, bekommt beim SCRJ eine erste Chance sich in dieser Position zu beweisen. Für Cadonau war es dabei nicht nur unglücklich, dass die Mannschaft beim Amtsantritt bereits stand. «Ich werde oft gefragt, ob dies ein Vor- oder Nachteil ist. Die Frage erübrigt sich aber insofern, dass ich die Situation nicht ändern kann. Das positive an der Situation ist aber bestimmt, dass ich entspannt im neuen Job starten konnte. So war es mir möglich das Team kennenzulernen und viele Einzelgespräche zu führen», erkennt der Neo-Sportchef. Spannend wird es für Cadonau während der Saison. Schliesslich laufen nicht weniger als elf Verträge bei den Rapperswilern aus.
Bevor sich der neue Sportchef mit der Kaderplanung für die nächste Saison beschäftigt, ist er aber genauso wie wir gespannt auf die aktuelle Saison. Da sich die Lakers gegenüber dem Vorjahr nicht gross verstärkt haben, sind in meinen Augen keine grossen Sprünge zu erwarten. Will man das Saisonziel der Pre-Playoffs erreichen, braucht es wohl wie so oft einen guten Saisonstart. Darüber sollten sich die Rapperswiler an der Heimstärke von letzter Saison orientieren und versuchen auswärts den einen oder anderen Punkt mehr zu holen, als in der abgelaufenen Spielzeit.
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