Die Lions erleiden die dritte Niederlage in Serie

Von Andreas Bernhard

Gegen Bern nach Penaltyschiessen, gegen Rappi in der Verlängerung und heute wieder in der Verlängerung gegen den HC Davos. Trotz zeitweise grosser Überlegenheit können die Lions zur Zeit nicht gewinnen. Gegen den HCD kamen sie heute immerhin zum ersten Punkt im Saisonduell. Enzo Corvi beendete die Verlängerung nach wenigen Sekunden und setzte den guten Januar für die Davoser fort. Die Bündner haben bisher in jeder Partie gepunktet.

Beide bisherigen Duelle dieser Saison gingen an die Bündner. In Zürich gewann Davos zuletzt 2:3. In Davos gab es für die Lions gar eine 0:3 Schlappe. Die Lions hatten Revanchegelüste und legten entsprechend los. Das erste Drittel war klar in Zürcher Hand. Es spielte praktisch nur der ZSC. 10:6 lautete die Schussstatistik nach 20 Minuten. Der erste Schuss auf das Gehäuse von Simon Hrubec fiel erst in der 12. Minute. Bis dahin hatte Jesper Frödén bereits den Pfosten getroffen (5.) und war an Aeschlimann gescheitert (9.). Auch Vinzenz Rohrer blieb in der 11. Minute am Davoser Schlussmann hängen. Die erste Strafe des Spiels handelte sich Derek Grant in der 14. Minute ein. Das Davoser Powerplay war recht gut, doch konnte Juho Lammikko entwischen und konnte auf dem Weg zum Shorthander von Valentin Nussbaumer nur regelwidrig zurückgehalten werden. Trotzdem kam Lammikko noch zum Abschluss, den Aeschlimann abwehren konnte. Durch die Aktion von Nussbaumer wurde Lammikko ein Penalty zugesprochen. Doch der Finne scheiterte auch in diesem Duell am Davoser Goalie. In der 18. Minute hatte wieder Vinzenz Rohrer das 1:0 auf dem Stock. Derek Grant hatte ervorragende Vorarbeit geleistet und war auf der rechten Seite an allen Davosern vorbeigezogen, um dann von hinter der Torlinie vor das Gehäuse auf den Österreicher zu spielen. Doch Rohrer schoss aus einem Meter hoch über das Tor hinaus. Praktisch im Gegenzug ging der HCD, völlig entgegen dem Spielverlauf, in Führung. Joakim Norström spielte vors Tor, wo sich Dario Trutmann und Christian Marti gegenseitig behinderten und Simon Knak zum 0:1 erben konnte.

Im Mitteldrittel war lange nichts mehr von der Dominanz der Zürcher zu sehen. Im Gegenteil: Das erste Zürcher Powerplay in der 27. Minute war nicht der Rede wert. Zur Spielmitte hatte Davos gar das 0:2 vor Augen Klas Dahlbeck scheiterte mit einer Direktabnahme kurz vor dem Zürcher Tor an Hrubec. In der 32. Minute fand die Scheibe endlich den Weg ins Davoser Tor. Scott Harrington schoss von der blauen Linie und Simon Bodenmann lenkte unhaltbar zum hochverdienten Ausgleich ab. Das Tor gab den Lions neue Energie. Sie setzten wieder mehr Druck auf. Doch auch das zweite Überzahlspiel in der 35. Minute brachte nichts Zählbares.

Matej Stransky bescherte den Zürchern in der 43. Minute das nächste Powerplay. Die Davoser überstanden auch dieses problemlos. Kaum war Stransky wieder auf dem Eis, fiel das 1:2. Valentin Nussbaumer brachte den Puck auf Hrubec und verwertete den Abpraller gleich selber. Es drohte die nächste Heimniederlage für die Zürcher. Die Lions drückten auf den neuerlichen Ausgleich. Denis Hollensteins Abschluss in der 49. Minute war für Aeschlimann noch keine Herausforderung. Auch der Schlenzer von Geering kurz danach konnte den Davoser Goalie nicht beunruhigen. Ganz anders der Abschluss von Sven Andrighetto in der 51. Minute. Er kam auf der rechten Seite ganz alleine zum Abschluss und traf nur den Pfosten. Sandro Aeschlimann wäre chancenlos gewesen. Reto Schäppi und Chris Baltisberger waren in der 55. Minute ebenfalls nicht an Aeschlimann vorbei gekommen. Ein katastrophaler Fehlpass von Chris Egli in der 57. Minute brachte den Ausgleich. In der eigenen Zone spielte der Davoser die Scheibe direkt auf Jesper Frödén. Der Schwede spielte zu Denis Hollenstein, der direkt abzog und Aeschlimann in der nahen Ecke keine Chance liess. Gleich mit dem nächsten Angriff schoss Dario Truttmann praktisch von der gleichen Stelle aus. Diesmal war Aeschlimann mit dem Beinschoner zur Stelle. Weil Derek Grant 20 Sekunden vor Schluss an allen Davoser Verteidiger aber nicht an Aeschlimann vorbei kam, ging die Partie in die Verlängerung. Diese dauerte gerade mal 19 Sekunden. Dann schoss Enzo Corvi den HC Davos zum dritten Sieg im dritten Spiel gegen die Lions in dieser Saison

Schüsse: 27:21 (10:6;7:7;10:7;0:1)

Bully: 28:26 (7:10;11:7;10:8;0:1)

Turnover eigene Zone: 3:12 (0:5;2:0;1:7;0:0)

Mannschaftsaufstellung:

ZSC Lions: Hrubec (Ersatz: Zumbühl); Lehtonen, Weber; Geering, Harrington; Marti, Trutmann; Schwendeler; Andrighetto, Grant, Rohrer; Hollenstein, Malgin, Chris Baltisberger; Bodenmann, Lammikko, Frödén; Schäppi, Sigrist, Riedi; Zehnder.

HC Davos: Aeschlimann (Ersatz: Senn); Dahlbeck, Dominik Egli; Näkyvä, Fora; Jung, Guebey; Barandun; Nussbaumer, Rasmussen, Stransky; Bristedt, Corvi, Wieser; Knak, Nordström, Ambühl; Gredig, Chris Egli, Frehner.

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Ustinkov (verletzt), Kukan (krank) und Balcers (überzählig).

HC Davos ohne Schneeberger, Prassl (verletzt), Hammerer und Parrée (überzählig).

5. Pfostenschuss Frödén

51. Pfostenschuss Andrighetto