Cleveres Ambri gewinnt zweites Tessinerderby

Von Maurizio Urech

Nach 42 Minute traf Arttu Ruotsalainen zum 3:3 Ausgleich, fünf Minuten später traf Tim Heed zum 4:3 und Laurent Dauphin entschied das Spiel mit dem 5:3 ins leere Tor, der dritte Treffer von Michael Joly kam zu spät Ambri-Piotta gewann mit 5:4

Bei beiden Teams gab es keine Überraschungen, bei Lugano stand Niklas Schlegel im Tor, Markus Granlund kehrte zurück, bei Ambri hütete Janne Juvonen das Tor.

Das zweite Tessinerderby hielt was es versprach, vom ersten Bully an entwickelte sich eine spektakuläre und intensive Partie. Ambri erwischte den besseren Start in die Partie, in der dritten Minute gewann Grassi ein Bully in der offensiv Zone, Virtanen schoss und Floran Douay lenkte zum 1:0 ab. Der gleiche Spieler kassierte in der elften Minute die erste Strafe der Partie, das Powerplay von Lugano kam nicht auf Touren, Dauphin hatte Pech mit einem Pfostenschuss. Zwei Minuten später eroberte sich Thürkauf die Scheibe im eigenen Drittel und bediente Carr, dieser lancierte mit einem Steilpass Michael Joly der Juvonen zum 1:1 bezwang. Zwei Minuten vor Ablauf des Startdrittels profitierte Michael Joly von einem Fehlpass von Lilja und schoss Lugano erstmals in Front. Doch die Freude dauerte genau 25 Sekunden Nando Eggenberger kam an den Puck, hatte Glück dass dieser wieder auf seine Schaufel zurückprallte und er traf Backhand zum 2:2 Ausgleich.

Nach fünf Minuten im Mitteldrittel rettete Juvonen gleich zweimal gegen Joly und Peltonen. Lugano überstand die erste Unterzahl problemlos, bei Spielhälfte neutralisierte Juvonen einen Schuss von Cjunskis. Nachdem Hausheer von Douay im Gesicht getroffen wurde, fuhr er zur Spielerbank und Lugano kassierte eine Strafe wegen eines Wechselfehlers, doch das Powerplay von Ambri war erneut zu harmlos. Typisch für das heutige Derby die 37. Minute Lugano tauchte gefährlich vor Juvonen auf, doch plötzlich kamen die Leventiner zu einer drei gegen eins Situation, Lugano konnte den Abschluss verhindern, doch man brachte die Scheibe nicht aus dem eigenen Drittel und Tommaso De Luca bedankte sich für den Freiraum mit dem 3:2.

Lugano erwischte den besseren Start ins Schlussdrittel und kam nach 42 Minute zu einer zwei gegen eins Situation, Wüthrich versuchte zu klären doch die Scheibe prallte genau vor den Stock von Arttu Ruotsalainen der zum 3:3 ausgleichen konnte. Fünf Minuten später verpassten es die Bianconeri den Puck zu befreien und wurde prompt dafür bestraft, Eggenberger bediente Tim Heed der Schlegel zum 4:3 bezwang. Lugano überstand eine weitere Strafe gegen Thürkauf konnte aber wenig später eine gegen De Luca nicht zum Ausgleich ausnützen. Gianinazzi nahm volles Risiko und spielte bereits 2:48 vor Schluss ohne Torhüter, doch neun Sekunden später traf Laurent Dauphin zum 5:3 ins leere Tor. Nach dem Time-out verliess Schlegel den Kasten erneut und 61 Sekunden vor Schluss verkürzte Michael Joly nach dem Zuspiel von LaLeggia zum 5:4. Ganz am Schluss wurde es nochmal ganz heiss, Thürkauf sah seinen Schuss 30 Sekunden vor Schluss von beiden Pfosten abgewehrt und Ambri brachte den Sieg über die Distanz.

Damit bestätigte sich die Tendenz der letzten Spiele Ambri gewann zum vierten Mal in Serie, Lugano verlor zum dritten Mal in Folge, erst der dritte Derbysieg für Ambri in 21 Spielen. Die Mannschaft von Luca Cereda verdiente sich den Sieg weil der vierte Block die Differenz ausmachte, bei Lugano war nur der Paradeblock gefährlich.

Bemerkungen

57'21 Time-out HC Lugano

HC Lugano von 57'12 - 57'21, von 58'09 - 58'59 und von 59'12 bis 60'00 ohne Torhüter

Luca Cereda (HCAP): Ein Derbysieg der wichtig ist? "Es sind weitere Drei Punkte wir wissen alle das Derby ist eine spezielle Partie, gegenüber dem letzten Derby in Lugano haben wir einen Schritt nach vorne gemacht, dort hatte Lugano verdient gewonnen, heute haben wir uns den Sieg verdient. In den letzten Partien waren wir sicherlich konstanter, heute hat mir gefallen dass wir nach Fehlern die zu Gegentoren geführt haben, den Faden nicht verloren haben, wie es schon passiert ist. Diese Meisterschaft ist so ausgeglichen dass eine Parade deines Torhüters im richtigen Moment die Differenz ausmachen kann, man braucht sich nur die Resultate anzuschauen Spiele werden nach Verlängerung oder erst im Penaltyschiessen entschieden. Diese Jahr haben wir zwei gute Torhüter und diese Strategie hat sich bisher bezahlt gemacht und wir werden je nach Gegner entscheiden wer im Tor stehen wird."

Luca Gianinazzi (HCL); "Ambri erwischte heute sicher den bessern Start ins Spiel , sie setzten uns unter Druck, wir konnten aber darauf reagieren, doch wir haben die Schlüsselmomente des Spiels schlecht interpretiert. Jede dieser drei Niederlagen hat eine andere Geschichte, heute waren wir nicht clever genug im Mitteldrittel tauchen wir gefährlich vor Juvonen auf, doch wenig später kassieren wir den Gegentreffer, genau dies machte heute die Differenz. In den sechs Spielen die wir gewonnen haben, konnten wir den Slot sehr gut verteidigen, dies gelang uns in den letzten Spielen nicht mehr. In den letzten Spielen haben wir uns das Leben selber schwer gemacht, heute kassieren wir zwei Tore nach individuellen Fehlern. Das Spiel heute Abend haben wir nicht verloren weil wir nicht genug Tore geschossen haben, wenn wir auswärts drei Tore bei fünf gegen fünf schiessen, muss uns dies die Möglichkeit geben etwas nach Hause zu bringen, jeder muss defensiv seine Verantwortung übernehmen. Trotz der Niederlage haben wir heute Moral gezeigt und nach dem Treffer ins leere Tor noch einmal verkürzt und hatten Pech mit dem doppelten Pfostenschuss kurz vor Schluss. Jetzt gilt es morgen zu reagieren um mit einem Erfolgserlebnis in die Nationalmannschafts Pause gehen zu können."

Best player

*** Tim Heed (HCAP)

** Michael Joly (HCL)

* Tommaso De Luca (HCAP)