Die ZSC Lions gewinnen das Zürcher Derby klar

Von Andreas Bernhard

Die Swiss Life Arena war in dieser Saison erstmals ausverkauft. Den 12‘000 Zuschauern wurde echte Derbystimmung geboten. Die Lions kamen zum 7. Sieg im 8. Spiel. Rudolfs Balcers, Derek Grant und Denis Malgin liessen sich je zwei Scorerpunkte gutschreiben

Der Sieg der Lions ging auch mit 5:1 völlig in Ordnung. Die Stadtzürcher liessen zu keinem Zeitpunkt der Partie Zweifel aufkommen, wer dieses Derby gewinnen würde. Der EHC Kloten kam erstmals wirklich gefährlich vor Simon Hrubec zum Abschluss, als er bereits mit 4:0 im Rückstand lag. Bereits ab der vierten Minute lagen die Lions in Führung. Bei angezeigter Strafe gegen Kloten schoss Christian Marti von der blauen Linie und Rudolfs Balcers reagierte nach dem Abpraller am schnellsten. Das 2:0 für die Zürcher fiel dann im ersten tatsächlichen Powerplay. Dario Meyer sass eine Strafe für Stockschlag ab. Denis Malgin passte quer durch die Box zu Rudolfs Balcers, der direkt vors Tor zu Derek Grant weiterleitete. Grant setzte die Scheibe erst an den Pfosten und schob sie dann im Nachfassen über die Linie. Die ZSC Lions waren eine Klasse besser und auch gedanklich den Klotener immer einen Schritt voraus. Justin Sigrist verpasste in der 14. Minute das 3:0 und Juha Metsola stand in der 18. Minute bei einem Abschluss von Vinzenz Rohrer aus nächster Nähe genau richtig. Der dritte Lions Treffer fiel kurz danach. Willy Riedi lenkte einen Schuss von Dean Kukan in die Maschen ab.

Im zweiten Abschnitt ging es zunächst im gleichen Stil weiter. In der 26. Minute prallte ein Schuss von Derek Grant von der Bande wieder vors Tor. Die Klotener Verteidiger hatten alle Hände voll zu tun, die Gegenspieler unter Kontrolle zu halten und konnten sich damit nicht um die Scheibe kümmern, die durch den Torraum kullerte. Justin Sigrist konnte erben und zum 4:0 einschieben. Mit dem ersten Powerplay für den EHC Kloten kam dann der erste wirklich gefährliche Abschluss auf das Tor der Lions. Yannick Weber sass gerade einmal sieben Sekunden auf der Strafbank als Dominik Diem an seine letztjährigen Kollegen vorbei quer auf Axel Simic spielte. Simic schloss direkt ab und verkürzte auf 4:1. Ab der 35. Minute wurde es zunehmend ruppiger. Es kam zu mehreren Gruppenbildungen und kleinen Gehässigkeiten. Die Strafen führten nicht zu weiteren Strafen. Die beste Möglichkeit vergab Tyler Morley.

Wildwest im Schlussdrittel

Miro Aaltonen sorgte bereits vor der zweiten Pause für den Startschuss zu einem wilden dritten Drittel. Er maltretierte den Rücken von Mikko Lehtonen so lange mit dem Stock, bis der Schiedsrichter gar nicht anders konnte als eine Strafe auszusprechen. Die Lions konnte den Schlussabschnitt damit im Powerplay beginnen. Sie nutzten die Gelegenheit zum fünften Treffer. Denis Hollenstein schoss auf Querpass von Denis Malgin direkt. Da die Scheibe etwas aufstand, flog sie in einem Bogen auf Metsola zu, der damit keine Abwehrchance hatte. In der 44. Minute schoss Yannick Weber das vermeintliche 6:1. Die Schiedsrichter hatten allerdings davor nicht gesehen, dass die Scheibe noch spielbar war und deshalb die Partie schon unterbrochen. Der Torschuss von Weber führte deshalb zu einer regelrechten Schlägerei. Am Ende duellierten sich nur noch Marchon und Sigrist. Für beide war die Partie damit beendet. Eine Minute später wurde Dean Kukan für einen Stockschlag bestraft und reklamierte so lange, bis er noch eine weitere kleine Strafe dafür kassierte. In diesen vier Minuten konnten sich die Klotener ein paar gute Möglichkeiten erspielen. Für ein zweites Tor reichte es heute Abend für die Zürcher Unterländer aber nicht. Dann war in der 49. Minute wieder Miro Aaltonen mitten im Geschehen. Mit einem Crosscheck vor dem Tor von Hrubec streckte er Phil Baltisberger nieder. Denis Malgin trat als Rächer auf und traf Aaltonen mit dem Stock am Kopf. Nach dem Videostudium entschieden die Schiedsrichter, dass es kein Check gegen den Kopf von Aaltonen war. Malgin kam mit einer kleinen Strafe davon. Es blieb am Ende bei einem verdienten 5:1 für die ZSC Lions, die in dieser Saison wieder richtig gutes Eishockey zeigen. Nichts ist mehr zu sehen von den Teils lethargischen Auftritten der Grönborg Ära. In dieser Saison kommt man nicht mehr nur wegen der Halle nach Altstetten.

Mannschaftsaufstellung:

ZSC Lions: Hrubec (Ersatz: Zumbühl); Lehtonen, Weber; Geering, Kukan; Marti, Trutmann; Phil Baltisberger; Balcers, Malgin, Chris Baltisberger; Hollenstein, Lammikko, Frödén; Riedi, Schäppi, Bodenmann; Sigrist, Grant, Rohrer; Zehnder.

EHC Kloten: Metsola (Ersatz: Zurkirchen); Steve Kellenberger, Matthew Kellenberger; Sataric, Profico; Steiner, Ekestahl-Jonsson; Kindschi; Ang, Aaltonen, Ojamäki; Marchon, Morley, Ramel; Schreiber, Diem, Simic; Loosli, Lindemann, Derungs; Meyer.

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Andrighetto und Ustinkov (verletzt).

EHC Kloten ohne Obrist und Nodari (überzählig).