Denis Malgin führt die ZSC Lions zum Sieg

Von Andreas Bernhard

In jedem Drittel schoss Denis Malgin ein Tor für die Lions, die bereits in den ersten 20 Minuten die Gäste aus dem Kanton St. Gallen vor vollendete Tatsachen stellten. Am Ende wurde er zur klaren Angelegenheit, weil die Lakers alles auf eine Karte setzten.

Die Lakers haben in dieser Saison ihren letztjährigen sensationellen Einzug in die Playoff Halbfinals eindrücklich bestätigt. Sie sind nicht mehr die Mannschaft, die ab und zu einen grossen ärgern können. Mittlerweile gehören sie zu den besten vier Teams der Liga. So war es nicht verwunderlich, dass die Lakers auch am heutigen Abend, den ZSC Lions ebenbürtig waren. Wenigestens in den erseten zehn Minuten. Das erste Powerplay, das sie durch einen Zürcher Wechselfehler in der 7. Minute zugesprochen erhielten, liessen die Gäste vom Obersee allerdings ohne jegliche Chance verstreichen. Dafür waren sie in der zehnten Minute umso präsenter vor dem Tor von Jakub Kovar anzutreffen. Ohne Erfolg. Wie Toreschiessen geht bewies Denis Malgin in der 11. Minute. Im vollen Lauf erhielt er von Sven Andrighetto die Scheibe, zog auf der linken Seite zum Tor und bezwang Noël Bader aus spitzem Winkel über die Schulter hinweg zum 1:0. Ein herrlicher Treffer. Die Lions übernahmen nach diesem Treffer das Spielgeschehen resolut. Der stete Druck führte in der 16. Minute zum verdienten 2:0. Willy Riedi erkämpfte sich erst die Scheibe in der Ecke. Patrick Geering spielte von der blauen Linie zu Reto Schäppi, der Bader zum zweiten Mal an diesem Abend bezwingen konnte. Die vierte Linie der Zürcher sorgte auch in der 19. Minute für die nächste gefährliche Aktion der Zürcher. Kyen Sopa verpasste das 3:0 nur knapp.

Nachwehen der letzten Saison

Chris Baltisberger, der zuletzt noch in der vierten Linie spielte, war heute nur noch als 13. Stürmer für Powerplayeinsätze auf dem Matchblatt. Der Grund: Die schwere Verletzung, die sich Baltisberger in der letzten Saison zuzog, bereitet ihm Beschwerden. Er hatte einen komplizierten Beinbruch erlitten, als er, ohne Fremdeinwirkung, in die Bande krachte. Nun behindert ihn die eingesetzte Platte zu sehr, um länger auf dem Eis stehen zu können.

Die Lakers konnten gleich zu Beginn des Mitteldrittels wieder in Überzahl agieren. Garrett Roe wanderte auf die Strafbank. Das Powerplay war diesmal um Längen besser. Kovar musste sich gegen Dominic Lammer und Yannick-Lennart Albrecht mächtig ins Zeug lehnen. Die 24. Minute brachte das erste Powerplay der Zürcher, nachdem Marco Lehmann Jakub Kovar ins Tor bugsierte. Denis Hollenstein schoss dabei an die Unterkante der Latte und sorgte für ein Video Review. Es entwickelte sich eine engagierte Partie mit Chancen hüben wie drüben. Als in der 33. Minute Kyen Sopa auf der Strafbank sass, konnte Marco Pedretti in Unterzahl alleine auf Noël Bader zulaufen. Er versuchte den Trick, den 2009 Patrik Bärtschi im Victoria Cup gegen die Chicago Blackhawks gegen Cristobal Huet zum Tor anwandte. Backhand kam er aber nicht an Bader vorbei. Doch da war noch Denis Malgin mitgelaufen, der zum 3:0 erben konnte.

Wenn man mit einem 3:0 ins letzte Drittel starten kann, sollte eigentlich nichts mehr schief gehen. Allerdings setzte Nando Eggenberger gleich in der 43. Minute einen Schuss an Kovar vorbei an den Pfosten. Dabei war er nicht einmal der erste, der in diesem letzten Drittel das Gestänge traf. Denis Hollenstein sah schon nach wenigen Sekunden seinen Schuss vom Pfosten abprallen. Denis Malgin vollendete in der 54. Minute den Hattrick. Denis Hollenstein setzte ihn ein und Malgin traf von der rechten Seite sicher zur endgültigen Entscheidung. Das 5:0 durch Dominik Diem in der 55. Minute war noch Zugabe. Wenn auch eine schöne.

Schüsse aufs Tor: 24:29 (10:12;7:10;7:7)

Bully: 29:32 (10:16;8:11;11:5)

Turnover eigene Zone 5:7 (4:4;0:2;1:1)

Mannschaftsaufstellung:

ZSC Lions: Kovar (Ersatz: Meier); Marti, Noreau; Geering, Trutmann; Weber, Kivisto; Guebey; Hollenstein, Malgin, Bodenmann; Andrighetto, Roe, Azevedo; Diem, Sigrist, Pedretti; Riedi, Schäppi, Sopa; Chris Baltisberger.

SC Rapperswil-Jona Lakers: Bader (Ersatz: Rutz); Djuse, Baragano; Profico, Aebischer; Sataric, Jelovac; Bircher; Cervenka, Kossila, Lammer; Eggenberger, Albrecht, Lehmann; Cajka, Dünner, Wick; Brüschweiler, Mitchell, Wetter.

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Krüger, Quenneville, Flüeler, Morant (verletzt), Phil Baltisberger, Waeber und Aeschlimann (krank).

SC Rapperswil-Jona Lakers ohne Nyffeler (abwesend), Maier, Rowe, Forrer und Zangger (verletzt).

24. Lattenschuss Denis Hollenstein

41. Pfostenschuss Denis Hollenstein

43. Pfostenschuss Nando Eggenberger