SCL erzwingt die Belle

Von Leroy Ryser

Der SC Langenthal erzwingt die Belle: Gegen La Chaux-de-Fonds resultiert im letzten Heimspiel ein 3:2-Sieg. Die Langenthaler zitterten sich dabei regelrecht über die Runden.

Siegen oder Fliegen – für den SC Langenthal ging es im letzten Heimspiel der Playoff-Viertelfinals um alles oder nichts. Um nicht noch mehr Floskeln auf den Tisch zu bringen sondern deutlich zu sagen um was es geht hier die Tatsachen: La Chaux-de-Fonds führte vor der sechsten Partie mit 3:2 und hätte die Serie in Langenthal beenden können. Und das sah man auch. Nicht bei La Chaux-de-Fonds‘ Spielern, vielmehr bei jenen von Langenthal. Diese schienen nervös, fast schon etwas ängstlich, weil sie keine Fehler begehen wollten. Dies war dann aber dennoch etwas kontraproduktiv. Denn nach einer Strafe gegen Jeffrey Füglister nutzten die Gäste die Möglichkeit sehr effektiv aus. Dave Sutter stach vor das gegnerische Tor und nutzte die etwas hektische Situation zum 1:0 für den HCC. Dieses Tor hatte die Langenthaler für kurze Zeit ein bisschen befreit. Sie wurden energischer und konnten Szenen in der Offensive verzeichnen. Und prompt erhielt auch der Gegner die erste Strafe verbrummt: Valentin DuBois musste nach einer Strafe an Brent Kelly raus und in der folgenden Überzahlsituation waren auch die Langenthaler kaltblütig. Nach einem Weitschuss von Eric Arnold und einem Ablenker von Vincenzo Küng übernahm Jeffrey Füglister den Abpraller und traf zum Ausgleich.

Diese Angst konnten die Langenthaler im zweiten Abschnitt nicht abschütteln. Und so war die Frage plötzlich eine andere: War es nicht nur Angst, sondern vielleicht auch ein konditionelles Problem? La Chaux-de-Fonds jedenfalls schien agiler und aggressiver, vielfach deshalb auch schneller an der Scheibe dran. Dazu kamen zwei frühe Strafen gegen Collenberg und Ranov, welche dem Gast das Starten im Mitteldrittel vereinfachten. Genauso wie später die Langenthaler, bei einer Strafe gegen Samuel Grezet, konnte aber auch La Chaux-de-Fonds das Überzahlspiel nicht ausnutzen. Das dritte Drittel, welches zugleich auch das letzte für die Langenthaler sein könnte, begann dann mit einem ausgeglichenen 1:1.

Im letzten Abschnitt kam dann sehr früh für die Langenthaler eine Erlösung. Stefan Tschannen konnte in Überzahl nämlich das sehr wichtige 2:1 erzielen. Und anstatt nun einem weiteren Tor hinterherspringen zu müssen, konnten sie nun die Führung verwalten. La Chaux-de-Fonds auf der Gegenseite öffnete sich nach vorne und versuchte abermals Druck zu entfachen. Da wurden sie aber anfällig auf Konter. In der 54. Minute war ein solcher dann auch entscheidend. Brent Kelly assistierte seinem Captain absolut sehenswert und dieser lenkte vor Giovannini erfolgreich ab. Noch war die Partie aber nicht entschieden. Denn Dave Sutter brachte in der 58. Minute die Spannung unerträglicher denn je zurück. Gleich mehrmals konnten es die Gäste noch versuchen, gleich mehrmals wehrten die Langenthaler mit Händen und Füssen. Es sollte genügen: Der Countdown endete ohne weiteren Treffer und so gelang es dem SC Langenthal die Belle zu erzwingen.

SC Langenthal – HC La Chaux-de-Fonds 3:2 (1:1, 0:0, 2:1)

Schoren. – 2357 Zuschauer. – SR: Peer/Popovic, Pitton/Wermeille. – Tore: 11. Sutter (Sejna, Forget/Ausschluss Füglister) 1:0. 17. Füglister (Vincenzo Küng, Arnold/Ausschluss Du Bois) 1:1. 44. Tschannen (Pienitz, Kelly/Ausschluss Neininger) 2:1. 54. Tschannen (Kelly) 3:1. 58. Sutter (Erb, Forget) 3:2. – Strafen: 8mal 2 Minuten gegen Langenthal. 6mal 2 Minuten gegen La Chaux-de-Fonds.

Langenthal: Eichmann; Schüpbach, Pienitz; Minder, Fröhlicher; Collenberg, Mike Küng; Tschannen, Campbell, Kelly; Spiller, Füglister, Triulzi; Hobi, Vincenzo Küng, Ranov; Carbis, Gemperli, Schnyder; Gemperli; Lüssy, Arnold.

La Chaux-de-Fonds: Giovannini; Jaquet, Sutter; Blatter, Daucourt; Du Bois, Erb; Girardin; Muller, Forget, Sejna; Neininger, Burkhalter, Merola; Poudrier, Bonnet, Barbero; Grezet, Bochatay, Pivron; Camarda.

Bemerkungen: Langenthal ohne Kämpf, Schäublin, Schefer, Welti (alle verletzt), Hügli, Dünner, Marchon und Stämpfli (alle bei Zug). La Chaux-de-Fonds ohne Leblanc, Mondou und Zubler (alle verletzt). 35. Merola scheidet verletzt aus. 56. Lattenschuss Poudrier. 59:23 bis 60:00 La Chaux-de-Fonds mit sechstem Feldspieler statt Goalie Giovannini. 59:44 Time-out La Chaux-de-Fonds.