Langnau festigt Rang 2 im Derby

Von Leroy Ryser

Die Langnauer gewinnen das Derby gegen den SC Langenthal mit 2:1. Nachdem die Tigers in den ersten beiden Dritteln besser waren und nur wenige Chancen zuliessen, mussten sie im letzten Abschnitt zum Schluss dennoch zittern.

Ein Derby gilt immer als ein bisschen anders. Gerade für den SC Langenthal hätte es daher eigentlich der richtige Moment sein können, den Abwärtstrend zu stoppen. Abgesehen von den neun ersten Spielen stehen die Langenthaler nämlich nur auf dem siebten Rang – ein eigentlich unhaltbarer Zustand für ein angebliches NLB-Spitzenteam. Dennoch: Die SCL Tigers waren von Beginn an in der Ilfishalle tonangebend. Denn während die Langenthaler nur selten vors Tor kamen und dabei gar nicht erst gefährlich wurden, verzeichneten die Langnauer die ersten Chancen. Bereits in der 5. Minute führte eine dieser Möglichkeiten schliesslich auch zur verdienten Führung. Nicholas Steiner staubte einen Abpraller ab und traf zum 1:0. Den Langenthaler war es in der Folge verwehrt, zu reagieren. Die Langnauer spielten kompakt und liessen wenig zu, zugleich waren die Oberaargauer zu wenig kreativ in der Offensive.

Im zweiten Drittel änderte sich nur wenig. Immerhin kam Gelb-Blau zu ein paar Möglichkeiten, hie und da war die Abstimmung in der Defensive des „grossen SCL“ nicht gerade ideal. Ein Resultat aus den Bemühungen gab es aber für den „kleinen SCL“ nicht wirklich. Zumindest zu einem Tor sollte es nicht reichen. Viel dazu beigetragen hatte vor allem auch Lorenzo Croce, der im Gehäuse der Tigers einen herausragenden Job machte. Dies konnte man auch von dessen Gegenüber, Marc Eichmann sagen. Er war mehrmals die letzte Station, welche die Tigers am 2:0 hinderten. Als der Tiger-Ausländer Kevin Hecquefeuille auf einmal alleine auf den SCL-Keeper zulief, war dann aber auch dieser machtlos. Der Franzose dribbelte sich vom Eck in die Mitte und verblüffte damit die Zuschauer, seine Gegner schienen fast schon ein Nickerchen abzuhalten. Bedanken wollte sich Hecquefeuille schliesslich mit dem 2:0 – auch dieser Treffer war verdient zumal der SC Langenthal offensiv weiterhin keine zählbare Reaktion zeigen konnte.

Im letzten Abschnitt wurden die Bemühungen des SC Langenthal dann etwas ersichtlicher. Immerhin gelangten sie zu Chancen und vor allem die vierte Linie vermochte es, den Gegner phasenweise unter Druck zu setzen. Beim Torabschluss konnte aber bis zur 8. Drittelsminute niemand wirklich überzeugen. Dann war es Stefan Tschannen der die Spannung zurückbrachte. Er lief in Überzahl über die gegnerische blaue Linie und nutzte den freigewordenen Raum, schloss ab und erwischte Croce eiskalt zum 2:1. Als dann eine 86 Sekunden dauernde doppelte Überzahl von den Tigers nicht ausgenutzt wurde, drohte die Partie auf einmal tatsächlich noch zu kippen. Und eigentlich wäre drei Minuten vor Schluss der Ausgleich greifbar nahe gewesen. Stefan Tschannen verpasste nach einem Abpraller auf die andere Seite um Haaresbreite. Letztlich war es aber die Zeit, die für die Oberaargauer nicht mitspielte. Diese lief nämlich für die führenden Langnauer. Anderthalb Minuten vor Schluss nahm Olivier Horak schliesslich sein Time-Out und verzichtete sogleich auf Torhüter Eichmann zu Gunsten eines sechsten Feldspielers. Und obwohl die Langnauer sogar noch eine Strafe kassierten reichte es am Schluss nicht mehr für die Gäste aus Langenthal. Langnau zitterte sich nach zwei guten Dritteln dank defensiv meist solider Leistung im letzten Abschnitt über die Runden und festigt den zweiten Rang. Der SC Langenthal hingegen ist nun punktemässig gleich weit wie der HC Red-Ice Martigny.

SCL Tigers – SC Langenthal 2:1 (1:0, 1:0, 0:1)

Ilfishalle. – 5654 Zuschauer. – SR: Clément, Ambrosetti/Brunner. – Tore: 5. Steiner (Gerber, Sterchi) 1:0. 23. Hecquefeuille (Adrian Gerber, Haas) 2:0. 49. Tschannen (Campbell) 2:1. – Strafen: 4mal 2 Minuten gegen die SCL Tigers. 5mal 2 Minuten gegen Langenthal.

SCL Tiger: Croce; Currit, Hecquefeuille; Steiner, Stettler; Rytz, Bärtschi; Loeffel; Kolnik, Schneuwly, Kuonen; Tom Gerber, Tobias Bucher, Sandro Moggi; Haas, Adrian Gerber, Sterchi; Wyss, Rexha, Schlapbach.

Langenthal: Eichmann; Schäublin, Marc Schefer; Leuenberger, Fröhlicher; Tim Bucher, Pienitz; Müller ,Minder; Tschannen, Campbell, Kelly; Füglister, Dommen, Moser; Kämpf, Gemperli, Carbis; Schnyder, Lüssy, Küng.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Albrecht, Gustafsson, Lindemann, Rüegg, Philipp Schefer (alle verletzt), Dällenbach, Devigus, Wenger (alle Partnerteam) und Claudio Moggi (krank). Langenthal ohne Guyaz, Welti (beide verletzt), Hobi, Meyer, Stucki und Ulmann (alle überzählig). 55. Wyss scheidet verletzt aus. 59. Time-out SC Langenthal. 58:27 bis 60:00 Langenthal mit sechstem Feldspieler statt Goalie Eichmann.