Kloten Flyers scheiterten an erster Prüfung

Von Urs Berger

Die Kloten Flyers vermochten in der Berner PostfinanceArena zu überzeugen. Die Mannschaft von Anders Eldebrink zeigte eine gute und geschlossene Leistung. Einziger Nachteil der Klotener war, dass sie einen weniger tiefen Kader besassen als die Berner. Bei den Bernern waren alle vier Linien ausgeglichen. Keiner der Akteure viel ab oder auf. Das geschlossene Kollektive war denn der Hauptgrund zum 3:1 Sieg der Berner.

In den ersten Minuten des ersten Drittels zeichnete sich schon früh ab, was die Zuschauer erwarten würde. Beide Teams spielten offensives nach vorne orientiertes Eishockey. Ohne jedoch die Defensive zu sehr zu vernachlässigen. Das Tempo erinnerte an ein gutes Play-off Spiel. Auch die Intensität und die Lauffreudigkeit beider Mannschaften war beachtlich. Nichts wurde einander geschenkt. Jeder Zentimeter war hart erarbeitetes Eis. Keiner der vielen Angriffe konnte entsprechend abgeschlossen werden. Erst als sich Trevor Meier eine Scheibe erarbeitet hatte, konnte der laufstarke und wendige Spieler, das erste Tor des Abends erzielen. Auf der Uhr stand 7:12, als der schwarze Kobold im Netz hinter Ronnie Rüeger zappelte. Danach war eine Strafenflut angesagt. Roland Stalder sprach nicht weniger als acht Strafminuten aus. Je zwei gegen jedes Team. Dies brach den Rhythmus des Spieles jedoch nicht. Beide Teams spielten ungeachtet weiter. Doch weitere Tore wollten, auch dank den beiden stark aufspielenden Torhütern, nicht gelingen. Lange hielten sich beide Teams an die Vorgaben der Trainer. Erneut war es aber Head Stalder der mit einigen zweifelhaften Entscheiden für Stimmung auf beiden Spielerbänken sorgte. Zuerst verstand Anders Eldebrink eine Entscheidung des Schiedsrichters nicht, ehe sich dann John van Boxmeer wegen einer Strafe so sehr aufregte, das mann wieder Angst um seinen Gesundheitszustand kriegte. Beinahe sah es so, aus als wolle der Berner Trainer Head Stalder an die Gurgel gehen. Rasch beruhigte sich der Coach wieder.

Mitteldrittel brachte Entscheidung

Richtig beruhigen konnten sich beide Trainer nicht. Immer wieder übersah Stalder das eine oder andere Foul. So wurde aus einem harmlosen Spiel ein gefährliches Spiel, bei welchem man nie sicher war, auf welche Seite es kippen könnte. Zwei Minuten vor Ende des zweiten Drittels konnte der SC Bern für 87 Sekunden mir zwei Mann mehr auf dem Eis spielen. Diese Chance liess sich Travis Roche nicht entgehen. Mit einem satten Weitschuss konnte er Ronnie Rüeger auf der linken Seite über die Stockhand zum 2:0 für Bern bezwingen. Eine Sekunde vor ende des zweiten Drittels entschied dann Ramzi Abid das Spiel. Er bezwang den Klotener Schlussmann mit einem Schuss aus spitzem Winkel zur 3:0 Führung. Dies sorgte für Gesprächsstoff in der Kabine der Klotener. Die Flyers vermochten danach mehr Druck zu erzeugen und waren bei einigen Aktionen gefährlich nahe an einem Treffer. Vorerst blieb jedoch der SC Bern in der Verteidigung gut und abgeklärt. In der vierten Minute nach wieder Beginn konnten die Kloten Flyers auf 1:3 verkürzen. Tommi Santala vermochte Torhüter Marco Bührer mit einem Nachschuss zu bezwingen. Die Klotener verspürten nun Morgenröte.

Kloten kämpfte – Bern stärker

Die Berner kamen nun vermehrt in Bedrängnis. Dennoch vermochten die dritte und die vierte Linie ihre Arbeit gut zu verrichten. Sie liessen kaum Schüsse auf das Tor von Marco Bührer zu. Die Erste und die zweite Linie erarbeiteten sich derweil einige Chancen. Dennoch wollte die Scheibe partout nicht in das Tor der einen oder anderen Mannschaft. Kloten lief und lief, Bern verteidigte und suchte durch Überraschungsangriffe die definitive Entscheidung. Zwei Minuten vor Ende des Spieles bezog Anders Eldebrink sein Time-Out. Der Kloten Trainer ersetzte Ronnie Rüger durch einen sechsten Feldspieler. Die Berner verpassten es aber in der Folge, das leere Tor zu treffen. Und die Kloten Flyers konnten sich wenigstens sagen, alles versucht zu haben. Am Ende gewann mit dem SC Bern nicht das unbedingt bessere Team, sondern das Team, welches über das ganze Spiel die bessere und ausgeglichenere Mannschaft besass. Roman Wick sah dies anders: „Auch wir verfügen über vier gute Linien. Der einzige Unterschied bei uns ist, dass wir noch drei Junge Spieler haben, welche sich zuerst entwickeln müssen. Ich glaube aber, dass wir hier auf einem guten Niveau sind. Im letzten Drittel hätten wir aber den Ausgleich verdient gehabt. Wir waren dort die klar dominierende Mannschaft. “ Anders sah dies der Berner Trevor Meier. „John van Boxmeer hat uns gesagt, dass die Klotener noch einmal alles versuchen werden. Wir sollten die Scheibe einfach spielen und uns nicht unter Druck setzen lassen. Dies gelang uns denn auch. Am Ende haben wir diese drei Punkte verdient ins trockene gebracht.“ Morgen trifft der SC Bern in der Vailant Arena in Bern auf den HC Davos. Die Kloten Flyers bestreiten morgen ihr zweitletztes Spiel von zu Hause, ehe sie in der renovierten Kolping Arena in Kloten ihr erstes Spiel bestreiten werden. „Darauf,“ so Roman Wick, „Freuen wir uns.“