Der SCB ist der vorerst letzte Cupsieger

Von Andreas Bernhard

Der amtierende Schweizer Meister SC Bern legte im Mitteldrittel mit 3 Toren den Grundstein zum dritten Cupsieg der Clubgeschichte. Die Berner gewinnen in dieser schwierigen Saison nicht nur einen Titel sondern auch viel Selbstvertrauen für den Rest der Meisterschaft. Die Lions konnten das 0:1 noch ausgleichen. Gegen die nächste Berner Führung fanden die Zürcher keine Antwort mehr.

Es würde heute keinen neuen Cupsieger geben. Das war schon vor der Partie klar. In der Neuausgabe des Cups, die heute ihr Ende nahm, gewannen die ZSC Lions den Titel 2016, der SC Bern war 2015 bei der ersten Neuaustragung siegreicht. Heute fand die zweite Cupära ein Ende. Gut möglich, dass wieder mehr als 40 Jahre vergehen werden ehe dieser Wettbewerb ein weiteres Mal ausgetragen wird. Dass die beiden Teams in der Meisterschaft in der Tabelle weit auseinanderliegen, war zu Beginn nicht auszumachen. Der SC Bern hielt das Spiel ausgeglichen. Auch als Inti Pestoni in der fünften Minute die erste Strafe der Partie kassierte, wehrten sich die Berner sehr gut. Die Lions kamen zu keiner nennenswerten Möglichkeit. Der SCB machte es deutlich besser. Ludovic Waeber wurde kurz vor Ablauf der elften Minute für ein Beinstellen bestraft. Nur 17 Sekunden später führten die Berner 0:1. In einem schnell gespielten Angriff passte Dustin Jeffrey kurz vor dem Gehäuse auf der linken Seite zu Jesper Olofsson, der Waeber in der nahen Ecke erwischte. Die Freude hielt bei den Bernern nur etwas mehr als zwei Minuten. In der 14. Minute kam es zu einem Bully vor Tomi Karhunen. Marcus Krüger gewann es und spielte die Scheibe zu Denis Hollenstein. Sein Direktschuss konnte Tomi Karhunen im Nachfassen halten. Das folgende Bully spielten Lions genau gleich. Diesmal schoss Hollenstein etwas höher und liess damit Karhunen keine Abwehrchance. Kyen Sopa sass in der 19. Minute auf der Strafbank und sah, wie Tomi Karhunen einen Abklenker von Teemu Rautiainen mit dem Beinschoner gerade noch unschädlich machen konnte. Damit blieb es beim 1:1 nach 20 Minuten.

Zu Beginn des Mitteldrittels blieb die Partie eher zäh. Dann passte Miro Zryd in der 26. Minute von hinter dem Tor von Waeber zu Vincent Praplan. Der Romand verwertete zur erneuten Berner Führung. An den sofortigen Ausgleich war für die Lions diesmal nicht zu denken. Marco Pedretti wurde in der 27. Minute für ein Beinstellen bestraft. Das Unterzahlspiel überstanden die Zürcher relativ problemlos. Sie kamen durch Marcus Krüger gar zur Möglichkeit, einen Shorthander zu erzielen. Als Pedretti wieder aufs Eis zurückkehren konnten, brachten die Zürcher die Scheibe nicht aus der eigenen Zone. Der Puck landete bei André Heim, der backhand and Waeber vorbei ins Tor schieben konnte. Der SCB hatte in der 32. Minute gar die Möglichkeit, auf 1:4 zu erhöhen. Der Winkel bei Thierry Baders Abschluss war etwas zu klein. Die Lions liefen dem Rückstand hinterher und gingen Risiken ein. Dies führte in der 35. Minute zu einem Berner Konter. Vier Berner Spielern standen nur noch die beiden Verteidiger gegenüber. Cory Conacher spielte auf Dustin Jeffrey. Der leitete direkt zu Jesper Olofsson weiter. Mit einem Direktschuss erhöhten die Berner auf 1:4. Die Zürcher konnten gar froh sein, nicht mit einem 1:5 in die zweite Pause geschickt zu werden. Inti Pestoni passte in der 39. Minute zu Vicent Praplan. Waeber musste mit dem rechten Beinschoner das Schlimmste verhindern. Die Berner sahen bereits nach zwei Dritteln wie der Cupsieger aus.

Die ZSC Lions waren gefordert. Dario Trutmann hatte in der 43. Minute, nach einem Querpass von Denis Hollenstein, die erste Möglichkeit, den Rückstand zu verringern. Tomi Karhunen liess sich auch diesmal nicht beunruhigen. Doch der SCB verstand es, das Geschehen meist ausserhalb ihrer Zone zu halten. Die Lions fanden immer weniger Mittel, überhaupt die offensive blaue Linie zu überqueren. Es war die Grundlage für die Entscheidung in der 47. Minute Tristan Scherwey wurde vor dem Tor vergessen, wurde von Inti Pestoni angespielt und traf sicher zum 1:5. Die Luft war draussen. Der Cupsieg des SC Bern 13 Minuten später Tatsache. Maxim Noreaus Treffer im Powerplay in der 58. Minute änderte daran nichts mehr.

Aufstellung:

ZSC Lions: Waeber (Ersatz: Flüeler); Marti, Noreau; Geering, Phil Baltisberger; Berni, Trutmann; Morant; Andrighetto, Sigrist, Lasch; Hollenstein, Krüger, Bodenmann; Prassl, Diem, Rautiainen; Pedretti, Schäppi, Wick, Riedi.

SC Bern: Karhunen (Ersatz: Wüthrich); Zryd, Untersander; Beat Gerber, Andersson; Colin Gerber, Thiry; Burren; Olofsson, Jeffrey, Conacher; Pestoni, Heim, Scherwey; Moser, Praplan, Sopa; Bader, Neuenschwander, Berger; Jeremi Gerber.

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Blindenbacher, Chris Baltisberger, Roe und Pettersson (verletzt).

SC Bern ohne Henauer, Sciaroni, Blum und Ruefenacht.


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