Russland deklassiert - Schweiz gewinnt die NaturEnergie Challenge in Visp

Von Roman Badertscher

Nach dem gestrigen 5:0-Sieg gegen Norwegen spielte die Schweiz heute Abend gegen die russische Auswahl um den Turniersieg.

Schweiz geht mit 2:0 in Front

Es war eine ansprechende Startphase, die die fast 4‘000 Zuschauer in Visp zu sehen bekamen. Die Schweiz versuchte von Anfang an, Druck aufs Tor auszuüben und den russischen Torwart Andrei Tikhomirov in Bedrängnis zu bringen. Obacht der Russen und deren Kontergefährlichkeit. Eine Chance machte Melvin Nyffeler im Schweizer Tor bereits zunichte.

Bully-Tor in der achten Minute! Nach dem gewonnen Bully von Tanner Richard passte Tristan Scherwey zu Teamkollege Thomas Ruefenacht, der Tikhomirov mit einem platzierten Schuss bezwingen konnte. Wenig später musste Andres Ambühl als erster Schweizer auf die Bank, doch das Powerplay der Russen überstanden die Eidgenossen souverän.

Nach Ablauf der Strafzeit hatte Pius Suter das nächste Tor auf dem Stock. Als Vladislav Kodola wegen Haltens hinaus musste, zog die Schweiz ihr Powerplay auf. Diese Scheibe lief gut und Romain Loeffel erhöhte das Skore auf 2:0. Die Russen lancierten daraufhin einen Gegenangriff, die Schweizer waren bereits ausgespielt, Mikhail Kotlyarevsky traf aber nur den Pfosten! Den hätte man eigentlich machen müssen.

Vincent Praplan erhöht, die Schweiz kontrolliert das Spiel

Alexei Byvaltsev war der nächste Russe, der sich eine unglückliche Strafe leistete. Die Schweiz überzeugte bereits im ersten Drittel in Überzahl und dies gelang auch im Mittelabschnitt. Vincent Praplan brachte den Puck nach einem Pass von Dominik Egli im Tor unter und liess die Fans das dritte Mal jubeln.

Nach einer Strafenflut konnte sich Nyffeler bei einem 2 gegen 0-Konter der Russen einmal mehr als sicherer Rückhalt auszeichnen.

Die Treffsicherheit von Romain Loeffel, die Russen völlig von der Rolle

Die Schweiz zelebrierte im Schlussabschnitt einen regen Torrausch und deklassierte Russland deutlich. Loeffel erzielte in der 47. Minute das dritte Powerplay-Tor des Abends. Oleg Bratash wechselte seinen Torhüter aus, doch dies brachte genau gar nichts. Wie aus dem Lehrbuch wurden die Russen beim 5:0 von den Schweizern auseinandergenommen.

Der Torrausch ging weiter. Loeffel zeichnete sich mit dem sechsten Schweizer Tor gleich selbst zum Hattrick-Schützen aus. Der Torhunger gestillt hatte er aber noch lange nicht. Nur 145 Sekunden später traf er zum 7:0. Der nach dem 4:0 neu eingewechselte Ivan Fedotov konnte einem fast schon leidtun. Denn vom 4:0 zum 7:0 konnte der Goalie von Chelmet Chelyabinsk keinen einzigen Schuss parieren.

Die Russen tauten nach dieser Packung etwas auf und verkürzten durch Oleg Pogorishny und Alexander Dergachyov auf 7:2. Melvin Nyffeler konnte sich dafür kurz vor Schluss gegen Vladislav Kodola mit einer ausgezeichneten Parade erneut beweisen. Das Schlussbouquet setzte Tristan Scherwey mit seinem Tor aus spitzem Winkel, wobei Goalie Fedotov überhaupt keine gute Figur machte.

Schweiz – Russland 8:2 (2:0, 1:0, 5:2)

Lonza Arena, Visp. – 3‘844 Zuschauer. – SR: Wiegand/Tscherrig; Obwegeser/Kovacs.

Tore: 7:05 Ruefenacht (Scherwey, Richard) 1:0. 12:50 Loeffel (Suter, Corvi / Ausschluss Kodola) 2:0. 29:03 Praplan (Egli, Ambühl / Ausschluss Byvaltsev) 3:0. 46:24 Loeffel (Untersander, Moser / Ausschluss Tsyplakov) 4:0. 47:41 Bertaggia (Ambühl, Untersander) 5:0. 49:03 Loeffel (Praplan) 6:0. 51:27 Loeffel (Ambühl, Praplan) 7:0. 52:06 Pogorishny 7:1. 53:38 Dergachyov 7:2. 59:40 Scherwey (Praplan) 8:2.

Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 7-mal 2 Minuten und 1-mal 10 Minuten (Voronkov) gegen Russland.

Schweiz: Nyffeler (Ersatz: Mayer); Furrer, Untersander; Marti, Karrer; Loeffel, Trutmann; Fora (A), Egli; Moser (C), Corvi, Andrighetto; Scherwey, Suter, Praplan; Bertaggia, Richard, Ruefenacht; Ambühl (A), Rod.

Head Coach: Patrick Fischer

Russland: Tikhomirov (Ersatz: Fedotov); Sharipzyanov, Paigin; Ermakov, Voronkov; Karpukhin, Demidov; Alyaev, Pogorishny; Igumnov (C), Dergachyov, Koshelev; Kudryavtsev, Byvaltsev, Tolchinsky (A); Kayumov, Kodola (A), Altybarmakyan; Kotlyarevsky, Galimov, Tsyplatkov.

Head Coach: Oleg Bratash

Bemerkungen: 14:50 Pfostenschuss Kotlyarevsky. 46:24 Torhüterwechsel Russland (Fedotov anstelle von Tikhomirov).

Schüsse aufs Tor: 33:26 (10:6, 11:9, 12:11)

Beste Spieler: Ivan Igumnov (Russland), Romain Loeffel (Schweiz).