Kanada eine Nummer zu gross

Von Manuel Ziegler

Wie erwartet verloren die Eisgenossinnen ihre erste Partie an den Olympischen Spielen gegen Kanada mit 5:0. Die Schweizerinnen zeigten eine starke und kämpferische Leistung und erspielten sich in der Schaiba-Arena einige Sympathien.

Die Partie hatte kaum begonnen, wurde Florence Schelling bereits ziemlich mit Schüssen eingedeckt. Innerhalb weniger Sekunden prasselten gleich vier Schüsse aufs Schweizer Tor. In derselben Minute kam Pheobe Stanz zur ersten guten Möglichkeit für die Eisgenossinnen. Ihr Schuss wurde aber noch vor dem Tor abgeblockt. Unbeeindruckt von der Schweizer Chance, machte Kanada weiter Dampf und ging bereits nach 85 Sekunden durch Jocelyne Larocque mit 1:0 in Führung. Larocque konnte im Slot den Schuss von Spooner unhaltbar ablenken. Die Schweizerinnen hielten aber tapfer dagegen und mussten auch einige Schüsse einstecken, um ihre Torhüterin zu unterstützen. In der siebten Minute schlug es aber trotzdem zum zweiten Mal hinter Schelling ein. Die Schweizer Schlussfrau liess einen Schuss von Johnston unglücklich genau auf den Stock von Watchorn abprallen, die zum 2:0 einschieben konnte. Trotz 27 Torschüssen, blieb es bis zur ersten Pause beim 2:0.

Im Mitteldrittel starteten die Damen wiederum gut, stoppten sich aber mit einem blöden Fehler an der eigenen blauen Linie gleich selber. Nicole Bullo verlor in Überzahl die Scheibe an Kanadas Hayley Wickenheiser, die sich nicht zweimal bitten liess und zum 3:0 einnetzte. Die Kanadierinnen machten ihrerseits fast keine Fehler und stoppten die anstürmenden Schweizerinnen oftmals bereits in der neutralen Zone. In der 33 Minute wollten alle fünf Schweizerinnen zu viel und mussten nach einem schnellen Konter das 4:0 hinnehmen. Schelling stand sich plötzlich alleine gegen zwei Gegnerinnen gegenübergestellt und hatte keine Abwehrchance. Gut vier Minuten vor der zweiten Pause erhöhte Johnston noch auf 5:0 und markierte damit ihren dritten Punkt in dieser Partie.

Im Schlussdrittel wurden die Schweizerinnen immer wieder vom Publikum angefeuert und nach vornegetragen. Dank starker Defensivarbeit und einer starken Florence Schelling im Tor, konnte der eigene Kasten bis zum Schluss reingehalten werden. Leider konnten aber auch die wenigen Torchancen, die sich im Schlussdrittel ergaben, nicht zu einem Treffer ausgenutzt werden. Das 5:0 Schlussresultat ist aber gleichbedeutend mit dem besten Resultat, dass die Schweizerinnen jemals gegen Kanada erreicht.

Sara Benz war nach dem Spiel dann auch nicht allzu enttäuscht: "Wir wussten, dass es hart werden wird gegen Kanada. Doch wir haben im vergleich zum Vorjahr einen Schritt nach vorne gemacht. Wir hatten aber leider nicht sehr viele gute Möglichkeiten und am Schluss fehlte auch etwas das Selbstvertrauen im Abschluss."

Kanada – Schwiez 5:0 (2:0, 3:0, 0:0)

Schaiba-Arena, Sotschi. – 4386 Zuschauer. – SR: Hove (NOR), Hanrahan (USA)/Kudelova (SVK).

Tore: 01:25 Larocque (Spooner) 1:0. 06:30 Watchorn (Johnston) 2:0. 23:54 Wickenheiser (Ausschluss Rougeau!) 3:0. 32:28 Poulin (Hefford, Johnston) 4:0. 36:10 Johnston (Poulin) 5:0.

Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen Kanada, 2-mal 2 Minuten gegen die Schweiz.

Torschüsse: 69:14 (27:3, 19:5, 21:6).

Kanada: Labonte (Ersatz: Szabados); Ward, Watchorn; Rougeau, Fortino; Larocque, Mikkelson; Johnson, Hefford, Poulin; Agosta.Marciano, Wickenhauser,Spooner; Wakefield, Apps, Daoust; Ouellette,Jenner;

Schweiz: Schelling (Ersatz: Anthamatten); Marty, Frautschi; Stalder, Bullo; Forster, Benz L; Altmann; Marty, Benz S, Waidacher; Müller, Stiefel, Stanz; Thalmann, Raselli, Lutz; Nabholz, Eggimann;