Schweiz verliert Startspiel gegen Mitfavorit Kanada klar

Von Dennis Schellenberg

Die Schweizerinnen konnten beim Auftaktspiel gegen Kanada nicht überraschen und verlieren klar und deutlich mit 12:0. Trotzdem können die Eidgenossinnen aus der Niederlage Mut schöpfen, phasenweise spielten sie im Startdrittel stark.

Spätestens als Gillian Apps in der 27. Minute das 5:0 für die Kanadierinnen schoss, war klar, dass die Schweizerinnen nicht im Stande waren, dem übermächtigen Gegner Punkte abzunehmen. Dies hatten sich die Schweizerinnen sicherlich beim Heim WM Auftaktspiel anders gewünscht. Doch obwohl Kanada auf dem Papier absolut übermächtig ist, waren es die Gastgeberinnen, die die bessere Anfangsphase erwischte. Die Schweiz begann mit viel Tempo und kamen immer wieder zu viel Platz in der Offensivzone. Die Führung in der 11. durch Cherie Piper war demnach glücklich für Kanada. Die Schweizerinnen brachten die Scheibe nicht weg und Cherie Piper nützte dies eiskalt zur kanadischen Führung aus. Dies gab den Kanadiern kurz Aufwind und es benötigte einige gute Paraden von Schelling und Glück als Slusar nur den Pfosten traf. Dass Kanada Probleme mit den Schweizerinnen hatte, sah man auch in den Strafen von den Kanadiern wieder. Doch anstatt den Ausgleich anzustreben waren es die Kanadierinnen, welche noch vor der Sirene auf 3:0 erhöhten. Bei beiden Unterzahltreffern waren jeweils die Kanadierinnen den Schweizer Verteidigerinnen entwischt.

Es schien als hätten die Schweizerinnen ihr Pulver bereits im ersten Drittel verschossen. Sie konnten zu keiner Zeit an ihr schnelles, temporeiches Eishockey aus dem Startdrittel mehr anknüpfen. Und so avancierte dieses Spiel zum erwarteten Kürlauf für die kanadischen Spielerinnen. Bis zur zweiten Sirene stand es 8:0. Dass Kanada nicht noch höher führte, konnten die Eidgenossinnen Torhüter Florence Schelling danken. Die Schweizer Torhüterin entschärfte mehrere Kanada-Chancen mit teils spektakulären Paraden. Dennoch hatte auch sie in der 35. Minute beim Stand von 6:0 genug und Coach Kammerer liess Sophie Anthamatten zum Zug kommen. Am Skore änderte sie allerdings nur im negativen Sinn etwas. Auch wenn man ihr keine Schuld an den weiteren Gegentore zukommen lassen kann. Kanada war nach einem nicht überzeugenden ersten Drittel stärker geworden, auch getrieben von den Toren. Das Spiel musste man aus Schweizer Sicht abhaken. Die einzige Frage die noch offen blieb war jenige ob die Schweizerinnen noch das Ehrentor erzielen konnten. Jedoch wurde auch dies den Gastgeberinnen verwehrt, obschon sie es verdient hätten. Am Schluss hiess es 12:0 für Kanada.

Trotz der hohen Startniederlage darf man sich aber aus Schweizer Sicht nicht entmutigen lassen. Vor allem das erste Drittel war äusserst stark gespielt und dürfte die Schweizerinnen in Hinsicht auf die weiteren Partien positiv stimmen. Am Sonntagabend folgt Finnland und dann am Dienstag wohl die Schlüsselpartie gegen Kasachstan. Vor allem gegen die Kasachinnen ist einiges möglich, wenn man sie nach ihrer Leistung im Startspiel gegen Finnland misst. Und den Schweizerinnen könnte zu Gute kommen, dass sie zuerst mit Kanada und Finnland zwei starke Gegner hatten.

Telegramm:

Kanada - Schweiz 12:0 (3:0, 5:0, 4:0)

Eishalle Deutweg, Winterthur. – 2900 Zuschauer (ausverkauft). - SR: Hertrich (GER); Bjorkman (SWE), Boniface (FRA).

Tore: 11. Piper (Agosta, Slusar) 1:0; Irwin (Johnston, Larocque; Ausschluss Vaillancourt!) 2:0; 18. Wickenheiser (Agosta; Ausschluss Larocque!) 3:0; 24. Mikkelson (Wickenheiser) 4:0; 27. Apps (Bonhomme; Ausschluss Marty J.) 5:0; 30. Johnston (Watchorn, Irwin; Ausschluss Stalder) 6:0; 35. Poulin (Vaillancourt, Ward) 7:0; 35. Wakefield (Bonhomme) 8:0; 42. Piper (Spooner, Bonhomme; Ausschluss Zollinger) 9:0; 43. Hefford (Agosta) 10:0; 55. Piper 11:0; 59. Bonhomme (Apps, Watchorn; Ausschluss Marty S.

Strafen: 8-mal 2 Minuten gegen Kanada, 7-mal 2 Minuten gegen Schweiz.

Schüsse: 67:19 (19:6, 31:5, 17:8).

Kanasa: Labonte (St-Pierre); Mikkelson, Ward; Watchorn, Bonhomme; Larocque, Slusar; Piper, Apps, Spponer; Agosta, Hefford, Wickenheiser; Johnston, Wakefield, Irwin; Ouellette, Vaillancourt, Poulin-Nadeau.

Schweiz: Schelling (ab 35. Minute Anthamatten); Marty J., Thalmann; Meier, Stalder; Frautschi, Wyss,; Marty S., Benz, Stiefel; Leimgruber, Raselli, Lehmann; Häfliger, Zollinger, Stanz; Bullo, Michielin.

Rebecca Johnston und Julia Marty
Die WM wird eröffnet
Meghan Agosta
Tara Wathorn und Kathrin Lehmann
Hayley Wickenheiser
Captain Kathrin Lehmann kommt mit Meaghan Mikkelson in die Quere
Hayley Wickenheiser und Anja Stiefel
Tor für die Kanadierinnen
Katrin Nabholz
Meaghan Mikkelson im Zweikampf mit Juia Marty
Gefahr vor Florence Schelling
Florence Schelling mit einer Rettungsaktion
Hayley Wickenheiser und Meghan Agosta bejubeln ein weiterer Treffer
Sophie Anthamatten
Kathrin Lehmann
René Kammerer
Eishalle Deutweg mit 2900 Zuschauer ausverkauft
Sara Benz und Meaghan Mikkelson
Bobbi Jo Slusar und Sara Benz
Die Schweiz muss eine 12-0 Niederlage hinstecken
© Severin Binkert

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Samstag, 16. April 2011

Kanada - Schweiz

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