Starkes Mitteldrittel sichert das Viertelfinale

Von Pascal Zingg

Die Schweizer U20-Nationalmannschaft gewinnt das wichtige Spiel gegen Norwegen mit 6:2. Die Eisgenossen starteten nervös und übermotiviert in dieses Spiel, weshalb sie nach 20 Minuten mit 1:2 zurücklagen. Spätestens ab dem zweiten Drittel besann man sich jedoch darauf, dass man das bessere Team ist, weshalb man Norwegen doch noch vom Eis arbeiten konnte.

Marcel Jenni sprach nach dem Spiel gegen Norwegen von einer Meisterprüfung, die sein Team bestehen musste. Diese Prüfung wurde nötig, weil man sich im ersten Drittel gleich selbst in die Bredouille brachte. «Wir mussten sieben Minuten Boxplay spielen, hatten trotzdem neun Topchancen und dann kassieren wir auch noch zwei einfache Tore», zeigte sich Jenni unzufrieden. Dabei waren es einmal mehr die ausgelassenen Chancen und die Fehler in der Verteidigung, die den Schweizern das Leben schwer machten. Obwohl die Schweizer kurz nach dem 1:0 von Simon Meier fünf Minuten im Boxplay spielen mussten, hatten sie in dieser Phase nämlich die besseren Chancen als die Norweger. Statt das Score zu erhöhen schenkte man jedoch die Führung mit zwei unnötigen Treffern weg.

Das Spiel war damit genau an dem Punkt, an dem es die Schweizer nicht haben wollten. «In solchen Situationen kann man darüber reden, dass man gewinnen will, es dann auch zu tun, ist aber oft etwas anderes», gestand Jenni. Der Trainer sprach damit an, dass sein Team im zweiten Drittel aufstand und etwas tat um dieses Spiel doch noch zu gewinnen. Ein Schlüssel dazu war bestimmt die Disziplin. Während die Schweizer fortan kaum mehr Strafen kassierten, mussten die Norweger immer wieder zu unfairen Mitteln greifen. Dies führte dazu, dass den Eisgenossen zwei Powerplaytore gelangen. «Das Powerplay hat noch immer Luft nach oben, aber es ist schön, dass endlich mal einer reinging», gestand Jenni.

Auffallend in dieser Phase war auch, dass gerade die erste Linie um Taibel, Müller, Schild und Verteidiger Dionicio die nötigen Tore schiessen konnte. «Die Leader waren heute gefordert. Sie haben diese Challenge angenommen und die Mannschaft gezogen», lobte Jenni. Während Captain Taibel mit einem Tor und drei Assists glänzte, schoss Rodwin Dionicio zwei Tore. «Es läuft schon die ganze Saison gut, auch im Club konnte ich bereits einige Tore erzielen», zeigte sich Dionicio selbstsicher. Dabei war der Verteidiger das beste Beispiel für die Schweizer Wandlung. Hatte er im ersten Drittel nach vergebener Chance noch das 1:2 eingeleitet, sorgte er ab dem zweiten Drittel mit den Toren zum 4:2 und 6:2 für klare Verhältnisse.

Gerade beim 6:2 zeigte sich, wie viele Freiheiten die Schweizer in der norwegischen Zone hatten. Man musste deshalb feststellen, dass die Norweger spätestens nach dem 5:2 von Thierry Schild aufgegeben hatten. Insofern verkamen die letzten 20 Minuten für die Schweizer zu einem Schaulaufen. Diese Gala war für die Nordländer so schwer zu verkraften, dass Kasper Magnussen in der 55. Minute zu einem üblen Check gegen Louis Füllemann ansetzt. Es ist zu hoffen, dass der Schweizer Stürmer trotz dieses Checks am weiteren Verlauf des Turnieres teilnehmen kann.

Da die Schweizer dank dem Sieg über die Norweger bereits fürs Viertelfinale qualifiziert sind, können sie morgen wohl auch etwas befreiter gegen die Tschechen auftreten. «Dieser Sieg löst bestimmt etwas den Druck. Wir befinden uns jedoch in einem Prozess und wollen immer besser werden. Deshalb wollen wir nun den nächsten Schritt tun und gegen Tschechien einen guten Match zeigen», erklärte Jenni. Für den Trainer war dabei klar, dass das Spiel gegen die Osteuropäer bestimmt nicht einfach wird. Da beide Teams bereits für die K.O.-Runde qualifiziert sind, kann aber trotzdem eine Überraschung drin liegen. «Wenn wir weiterhin solid und einfach spielen, liegt wohl auch gegen diesen Gegner etwas drin», war sich dann auch Thierry Schild bewusst.

 

Telegramm:

Schweiz – Norwegen 6:2 (1:2, 4:0, 1:0)

Frölundaborg, Göteborg: 1009 Zuschauer. – Schiedsrichter: Hintertobler (GER), Ondracek (CZE); Durmis (SVK), Heffner (GER). – Tore: 6:05 S. Meier (Gredig, Ustinkov) 1:0; 17:16 Johnsen (Magnussen; Ausschluss: Schild) 1:1; 18:10 Dalen (Bakkevig, Koch) 1:2; 25:49 Braillard (Ustinkov, Reinhard; Ausschluss: Steen) 2:2; 30:16 Taibel (Müller, Terraneo) 3:2; 31:53 Dionicio (Taibel, Weber; Ausschluss: Wold) 4:2; 38:52 Schild (Taibel, Müller) 5:2; 45:12 Dionicio (Terraneo, Taibel) 6:2. – Strafen: 3 x 2 Minuten + 5 Minuten + Spieldauer (Muggli) gegen die Schweiz; 5 x 2 Minuten + 5 Minuten + Spieldauer (Magnussen) gegen Norwegen.

Schweiz: Beglieri (Huet); Dionicio, Terraneo; Füllemann, Muggli; Ustinkov, Bünzli; Christe; Schild, Taibel, Müller; Reinhard, Rod, Weber; Braillard, Reber, E. Meier; Gredig, Jenni, S. Meier; Wagner.

Norwegen: Stensrud (Lundberg); Koch, Larsen; Solberg, Wasenden; Lie, Pagua; Lafton; Stehen, Vesterheim, Brandsegg-Nygard; Dalen, Lokkeberg, Bakkevig; Bakke Olsen, Johnsen, Magnussen; Wold, Haugen, Granath.

Bemerkungen: Schweiz ohne Grüter (überzählig); Norwegen ohne Bah (gesperrt), Aarsund (überzählig); 17. Latte Steen.

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