Sensationssieg des HC Ajoie in Zürich

Von Andreas Bernhard

Unerwartet musste Marc Crawford in seinem dritten Spiel die erste Niederlage einstecken. Trotz grosser Überlegenheit mussten sich die ZSC Lions von einem effizientes Ajoie geschlagen geben. Die Jurassier verteidigten sich heroisch und nützten ihre Möglichkeiten konsequent aus

Nachdem der HC Ajoie zuletzt zuhause 1:8 gegen den EV Zug verloren hatte, konnte heute in Zürich nicht viel Gutes für die Jurassier erwartet werden. Doch der Tabellenletzte spielte mutig mit und hielt die Partie die ersten 10 Minuten offen. Dann schoss Garrett Roe den Puck auf den Torhimmel. Die Scheibe sprang zurück in den Torraum und Damiano Ciaccio blockierte sie mit der Fanghand. Der heranstürmende Kyen Sopa schob die Fanghand mitsamt dem Puck über die Linie. Die Schiedsrichter gaben den Treffer, worauf Julien Vauclair die Coaches Challenge nahm. Nach dem Videostudium gaben die Schiedsrichter dem Ajoie Coach Recht. Es blieb beim 0:0. Es kam noch besser für Ajoie. In der 14. Minute fuhr Ueli Huber ins Zürcher Drittel. Auf der Höhe der Torlinie wollte Huber in die Mitte passen, traf dabei den Schlittschuh von Enzo Guebey und die Scheibe landete zum 0:1 im Tor. Die Lions waren klar überlegen, hatten mehr vom Spiel und viel mehr Schüsse aufs Tor. Aber drei Sekunden vor der Pause stand es 0:2. Justin Sigrist sass für einen Ellbogencheck auf der Strafbank. Nach einem Bullygewinn und einem Schuss von T.J. Brennan landete die Scheibe nach nur drei Sekunden Powerplay im Tor. Trotz grosser Überlegenheit lagen die Lions nach 20 Minuten mit zwei Längen im Rückstand.

Für die Lions fing das Mitteldrittel nicht besser an. Mikko Lehtonen wurde in der 24. Minute für einen Stockschlag bestraft. Das Powerplay von Ajoie war stark. Asselin und Brennan kamen zu guten Chancen. Ludovic Waeber sorgte dafür, dass die Zürcher nicht schon 0:3 im Rückstand lagen. Die Lions drückten weiter. Denis Hollenstein scheiterte in der 30. Minute. Doch Ajoie blieb brandgefährlich. Ein Abschluss von Frédérik Gauthier landete in der 31. Minute am Pfosten. Im nächsten Angriff wird ein Ablenker von Thibault Frossard die Beute von Ludovic Waeber. Die Lions haderten zudem mit den Schiedsrichtern. Lucas Wallmark wurde in der 34. Minute ungeahndet gefoult. Jonathan Hazen verlor auf der offensiven blauen Linie in der 28. Minute die Scheibe. Doch Lucas Wallmark konnte die 2:1 Situation nicht ausnützen. Damiano Ciacco blieb Sieger. Es war ein bisher frustrierender Abend für die ZSC Lions. Nach 40 Minuten führte der HC Ajoie weiterhin 0:2.

Das Schlussdrittel begann mit einem Paukenschlag. Juho Lammikko hämmerte die Scheibe in der 42. Minute an den Pfosten. Die Lions warfen alles in die Offensive und entblösten die Defensive. In der 44. Minute konnten Gregory Sciaroni und Mathieu Vouillamoz alleine auf Waeber losziehen. Kurz vor dem Waeber passte Sciaroni zu Vouillamoz. Doch dieser schoss am Tor vorbei. Noch in der gleichen Minute wurde Jérôme Bachofner vor Ciacco gelegt. Bestraft wurde diese Szene nicht. Rund eine Minute später war das den Zürchern völlig egal. Juho Lammikko erzielte im Fallen den langersehnten ersten Treffer für die ZSC Lions. Trotz des Anschlusstreffers blieb das Spiel der Lions fehleranfällig. Dean Kukan servierte einem Jurassier die Scheibe pfannenfertig auf den Stock und konnte sich danach bei Waeber bedanken. Zehn Minuten vor dem Ende war der Ausgleich aber Tatsache. Simon Bodenmann hämmerte die Scheibe zum 2:2 in die Maschen. Julien Vauclair nahm die Coaches Challenge. Der Verdacht auf ein Offside. Der Beweis konnte nicht erbracht werden. Das Tor zählte und Ajoie erhielt eine Zweiminutenstrafe auferlegt. Juho Lammikko hatte inder 55. Minute den Führungstreffer auf dem Stock. In Unterzahl scheiterte er an Ciacco. Willy Riedi sass für Spielverzögerung auf der Strafbank. Das Tor fiel auf der Gegenseite. Thibault Frossard traf mit einem Distanzschuss ganz genau am entfernten Pfosten vorbei zum 2:3. Damiano Ciacco lag in der 58. Minute am Boden, nachdem er von seinem Mitspieler zu Fall gebracht wurde. Die Lions erzielten den vermeintlichen Ausgleich. Nach kurzer Beratung aberkannten die Schiedsrichter den Treffer. Sie befanden, dass der Verteidiger von Ajoie von einem Zürcher in den Torhüter befördert wurde. Ciacco hätte jedoch einige Sekunden Zeit gehabt, wieder aufzustehen. Die Lions nahmen den Torhüter vom Eis, kamen aber nicht mehr zum Ausgleich.

Bully: 27:24 (11:8;8:9;8:7)

Schüsse: 46:20 (16:5;13:9;15:6)

Turnover eigene Zone: 6:7 (2:3;3:4;1:0)

Mannschaftsaufstellung:

ZSC Lions: Waeber (Ersatz: Meier); Geering, Trutmann; Phil Baltisberger, Kukan; Lehtonen, Weber; Guebey; Hollenstein, Wallmark, Bodenmann; Texier, Lammikko, Chris Baltisberger; Schäppi, Sigrist, Bachofner; Riedi, Roe, Sopa; Diem.

HC Ajoie: Ciaccio (Ersatz: Wolf); Brennan, Pouilly; Pilet, Birbaum; Fey, Hauert; Thiry; Bozon, Gauthier, Hazen; Schmutz, Devos, Asselin; Kohler, Frossard, Huber; Vouillamoz, Macquat, Sciaroni; Arnold.

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Andrighetto, Hrubec, Azevedo und Marti (verletzt).

HC Ajoie ohne Leduc, Derungs, Garessus, Romanenghi, Bakos (verletzt) und Rouiller (überzählig).

31. Pfostenschuss Fréderik Gauthier

42. Pfostenschuss Juho Lammikko

58:35 – 60:00 ZSC Lions ohne Torhüter