Harmlose Schweizer unterliegen Deutschland

Von Andreas Robanser

Im Nachbarschaftsduell um einen Viertelfinalplatz hatten die Deutschen das bessere Ende für sich und bezwangen die Schweiz 3:2.

Dank des Sieges sind die Deutschen für das Viertelfinale qualifiziert und werden die Gruppenphase mindestens auf dem dritten Rang beenden. Die Schweiz spielt am Montag (20 Uhr Schweizer Zeit) gegen das ebenso sieglose Österreich um den vierten Platz. Damit würde man noch ins Viertelfinalfeld rutschen, bekäme es aber mit dem Sieger der anderen Gruppe zu tun – wahrscheinlich den übermächtigen Kanadiern.

Die Schweizer legten keinen guten Start hin. Die Deutschen erkämpften sich früh ein Chancenplus und gingen nach fünfeinhalb Minuten in Führung.

Yannick Proske legt vor auf Bennet Rossmy, der mit einem satten Schuss ins entfernte Eck zur deutschen Führung traf. Momente später handelte sich Tim Muggli eine Strafe ein als er mit seinem Stock Arkadiusz Dziambor zu Fall brachte. An eine schnelle Reaktion war damit nicht zu denken – im Gegenteil. Zwar überstanden die Schweizer das Unterzahlspiel schadlos, doch mit der nächsten Torchance erhöhte Thomas Heigl auf 2:0.

8,8 Sekunden vor Drittelsende schaffte der Captain Simon Knak bei einem Angriff zwei gegen eins nach einem Querpass Dario Allenspachs aber immerhin den Anschlusstreffer um mit neuer Hoffnung in die Kabine und ins Mitteldrittel zu gehen. Viel vermochte den Schweizern aber in den nächsten zwanzig Minuten nicht zu gelingen. Es schauten gerade einmal fünf Torschüsse heraus. Anders die Deutschen. In der 37. Minute überlief der flinke Hakon Hänelt den Schweizer Verteidiger Rodwin Dionicio und traf ungestört zum 3:1.

Im Schlussdrittel lief lange nicht viel, doch in der 44. Minute bekamen die Schweizer gegen die diszipliniert auftretenden Deutschen immerhin ihre erste Überzahlmöglichkeit als Nikolaus Heigl wegen hohen Stocks auf der Strafbank Platz nehmen musste. Doch auch bei fünf gegen vier schauten nicht mehr als zwei Schüsse aufs Tor heraus.

Besser klappte es im zweiten Powerplay, das Jonas Taibel in der 52. Minute mit dem Ablauf der Strafe aus einem Gerangel vor dem Tor heraus mit dem Anschlusstreffer zum 2:3 abschloss. Nun nahmen die Schweizer endlich das Zepter in der Hand, doch in den verbleibenden Minuten – die letzte mit sechstem Feldspieler anstelle des Torhüters Kevin Pasche – gelang den Schweizern der Ausgleich nicht mehr.


Simmen zum Spiel:

Captain Simon Knak: „Die Enttäuschung ist sehr gross. Wir wollten das Spiel gewinnen. Wir haben leider die Leistung nicht abrufen können, deswegen haben wir verloren. Wir haben unsere Beine nicht bewegt und wir haben keine Zweikämpfe gewonnen. Das Spiel gegen Österreich ist ein „Must-Win“. Ich bin zuversichtlich, dass wir das Spiel gegen Östererich gewinnen. Wir sind eine super Truppe, vorne die Scheibe rein drücken und hinten keines bekommen.“

Trainer Marco Bayer: „Wir haben uns zweifellos mehr für dieses Spiel vorgenommen. Die Deutschen sind besser aus der Garderobe gekommen, haben mehr gekämpft, mehr gewollt. Ich nehme die Niederlage auf mich. Die Mannschaft war leer, vielleicht von den Spielen zuvor. Nun gilt es Kräfte bündeln, sammeln, analysieren und Reaktion zeigen.“


Deutschland – Schweiz 3:2 (2:1, 1:0, 0:1)

Rogers Arena, Edmonton. – 642 Zuschauer. – SR: Holm (SWE) / Kowalski (CAN), Hofer (D), Rey (USA).

Tore: 5:37 Rossmy (Proske, Thomas Heigl) 1:0. 8:16 Thomas Heigl (Proske, Rossmy) 2:0. 19:51 Knak (Allenspach, Fahrni) 2:1. 36:43 Hänelt (Proske) 3:1. 51:40 Taibel (Ritzmann, Alge) 3:2.

Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Deutschland, 5-mal 2 Minuten gegen die Schweiz.

Torschüsse: 29:25 (11:6, 14:5, 4:14)

Deutschland: Bugl (Ersatz:Quapp); Szuber, Münzenberger; Klein, Glötzl; Dziambor, Geibel; Elten; Eham, Leonhardt, Blank; Schweiger, Samanski, Volek; Hänelt, Rossmy, Rutkowski; Thomas Heigl, Nikolaus Heigl, Proske; Hauf.

Schweiz: Pasche (Ersatz: Patenaude); Streule, Delémont; Chanton, Dionicio; Meile, Sidler; Zanetti, Despont; Knak, Fahrni, Allenspach; Biasca, Henry, Graf; Ritzmann, Baechler, Muggli; Taibel, Alge, Nicolet.

Bemerkungen: 59:03 Time-out Schweiz. – Schweiz ab 58:52 ohne Torhüter und mit sechs Feldspielern. – Beste Spieler ihres Teams: Markus Schweiger, Simon Knak.

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