Schweizer dürfen nicht siegen

Von Urs Berger

Es ist nichts Neues dass im Internationalen Eishockey Spiele durch kuriose Entscheidungen der Schiedsrichter beeinträchtig werden. Dass Schiedsrichter zwei Nachfragen nach Videokonsultationen der Schweizer ablehnen ist tragisch. Denn Kanada war nicht das bessere, sondern das Glücklicher Team. Beide entscheidende Tore fielen nach klaren Torhüterbehinderungen an Melvin Nyffele

Noch ein Sieg trennte die Schweiz vom Einzug in das Halbfinale. Wie 2010 schien es wieder an der Zeit, dass die Schweizer eine grosse Nation schlagen könnten. 2010 mussten die Russen daran glauben, heuer könnte es Kanada sein. Denn der Kader der Nordamerikaner scheint auf den ersten Blick nicht besonders gut besetzt zu sein. Dass Kanada Respekt vor dem Schweizer Team haben würde, sagte auch deren Trainer Brent Sutter. „Ich verfolge das Schweizer Eishockey nun schon sehr lange. Und die Juniorenbewegung hat sich in den letzten Jahren stark verbessert. Kein Land machte in der Vergangenheit einen grösseren Schritt als die Schweizer.“ Es erweis sich als richtig, dass Sutter diesen Respekt auch von seinen Spielern forderte. Denn von Beginn an spielten die Schweizer nicht nur mit, nein, sie hielten mit und dagegen. Mit einer frechen Spielweise forderten die Eisgenossen die Kanadier lange, liessen dies kaum zu Abschlüssen kommen und hätten im ersten Drittel sogar in Führung gehen können. Wenn da nicht der Schlussmann der Kanadier gewesen wäre, welcher die Chancen zu Nichte machte. Zachary Fulcale war bei den Schüssen immer auf der Höhe. Wie sein gegenüber Melvin Nyffeler welcher in den ersten 10 Minuten mehrere gute Chancen der Kanadier (Mantha, Leier, Petan) abwehren musste. Bis in die 19. Minute konnten die Schweizer das 0:0 halten. Ein unglücklicher Entscheid des Schiedsrichters ermöglichte dann den Kanadiern das 1:0. Obwohl das Tor beim Treffer verschoben war, verweigerte er den Schweizern das Video Studium und gab den Treffer.

Die kommenden 20 Minuten waren für beide Teams ein Auf und Ab. Zu Beginn waren die Schweizer das Team der Minute. Alleine in den ersten fünf Minuten scheiternten die Schweizer mehrere Male. Dabei vergaben Marco Müller (23.) und Kevin Fiala (25.) die bisher klar besten Möglichkeiten der Schweizer in diesem Drittel. Danach waren die Kanadier am Drücker, suchten das 2:0 und machten Druck auf die Verteidigungsarbeit der Eisgenossen. Genau in dieser Phase musste Lukas Balmelli bei einer Abwehrarbeit einen Penalty in Kauf nehmen. Diesen versenkte Manthan wunderbar, in dem er Melvin Nyffeler ausspielte und die Scheibe auf Backhand legte und so auf der rechten Seite neben Nyffeler vorbei einschieben konnte. Nun rannte Kanada an, versuchte mit allen Mitteln das 3:0 und die Entscheidung zu erzwingen. Die Schweiz wehrte sich gut dagegen, hielt in der Verteidigung dagegen und spielte wie man es erhofft hatte. Und auf einmal lief die Scheibe für die Schweiz. Trafen sie bisher zu oft Metall, konnten die Schweizer 1 Sekunde vor Schluss des zweiten Drittels den Treffer zum 2:1 bejubeln. Dieser Treffer gab den Jungen Eisgenossen wieder Auftrieb, auch wenn es dauerte, bis der Schiedsrichter das Tor definitiv anerkannte.

Nach diesem spannenden mittleren Abschnitt hoffte man auf einen noch intensiveren Schlussabschnitt. So begann er denn auch. Nach einer Strafe gegen Nico Dünner war nun Kanada wieder etwas am Drücker. Sie mussten aber nur Sekunden nach der Strafe eine eigene nehmen. So war das Powerplay wieder durch. Die Schweizer wollten sich gerade mit einem schnellen Konter in eine gute Position bringen, als sie die Scheibe verloren. Diese Chance nutzten die Kanadier aus. Und setzen Nyffeler unter Druck. Der junge Schlussmann blockierte den ersten Schuss unter seinen Schonern, ehe dieser Reglementwidrig von einem Kanadier ausgegraben wurde. Dieses Tor brach zwar nicht die Moral der Schweizer, aber die Spieler glaubten nicht mehr zu 100% daran, eine Überraschung zu schaffen. In der 54. Minute fiel dann die endgültige Entscheidung. Auch Nyffeler konnte den Schuss von Pouliot nicht abwehren. Und so gewannen die Kanadier am Ende mit 4:1 zu hoch.

Malmö Isstadion, Malmö – Zuschauer: 718 - SR: Grumsen (DEN), Romasko (RUS); Sefcik (SVK), Tosenovjan (CZE)

Tore: 18:08 Reinhart 1:0; 29:04 Mantha (Penalty) 2:0; 39:59 Dünner (Müller, Fiala) 2:1; 44:11 Lazar Reinhart) 3:1

Strafen: Kanada x 2 Min.; Schweiz x 2 Min .

Kanada.: Fucale (Paterson); Ekblad, Pouliot; Reinhart, Dumba; Peilech, Bigras; Horvat, Laughton, Reinhart; McDavid, Petan, Lazar; Rychel, Gauthier, Anderson; Hudon, Leuer, Drouin; Mantha.

Schweiz: Nyffeler (Rochw); Müller Mi., Jecker; Kreis, Rouillier; Baltisberger, Rathgeb; Frick, Paschoud; Herzog, Simion, Fuchs; Zangger, Sieber, Fiala; Schmutz, Müller, Dünner; Praplan, Balmelli.

Penaltyschiessen:

Bemerkungen: Schweiz ohne Schmutz Flavio (Krank) -

Schussverhältnis: Kanada 0 (6 / 12 / 0 ) – Schweiz 0 (4/ 7/ 0)

Aktuelle Spiele

Donnerstag, 2. Januar 2014

Schweden - Slowakei
6:0 (2:0 2:0 2:0)

Kanada - Schweiz

Finnland - Tschechien
5:3 (1:1 1:2 3:0)

USA - Russland

Deutschland - Norwegen
0:3 (0:0 0:3 0:0)

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