Bittere Niederlage

Von Urs Berger

Die Schweizer verlieren das Auftaktspiel gegen Schweden unglücklich und in letzter Minute mit 3:5. Am Ende gewann nicht das bessere Team, sondern das glücklichere. Eine Erkenntnis bleibt aber: Die Schweizer können hier bei optimalem Turnierverlauf einiges erreichen.

Für die Junioren der Schweiz war das erste Spiel Heute in Malmö extrem wichtig. Wie jeder Auftakt barg auch dieses Spiel gewisse Risiken. Trotz all diesen Fragen begannen beide Teams keck von der Leber weg zu spielen. Nach nur neun Minuten Spielzeit stand es dementsprechend 2:2. Beide Male konnten die Schweizer die Führung erzielen und liessen nichts anbrennen. Auch der erste Schuss in der zweiten Minute gehörte dem Team von Colin Muller. Fabrice Herzog prüfte Oscar Dansk, welcher den Schuss auf die Seite abwehren konnte.

Eine Minute später versuchte auch Schweden durch Lukas Bengtsson das Gleiche. Wieder war Endstation Torhüter. Noch bevor diese ereignisreiche Startphase durch war, konnten die Schweizer mit einem Mann mehr agieren, vorerst jedoch ohne Erfolg. Dieser sollte sich erst in der 6. Minute beim zweiten Powerplay einstellen. Den Ablenker von Jasson Fuchs versenkte Fabrice Herzog ganz kühl. Nur eine Minute später profitierten die Gastgeber von einer angezeigten Strafe gegen die Eisgenossen. Filip Forsberg profitierte davon und versenkte zum 1:1-Ausgleich.

Ähnlich erging es den Schweizern in der 9. Minute. Wieder legten die Schweizer vor (Fiala), aber nur 21 Sekunden später glich Schweden erneut aus. Das Tor von Kevin Fiala war sehr schön herausgespielt und der Schweden-Legionär legte das Tor Backhand auf. Hingegen war der zweite Treffer der Schweden erst durch eine Unachtsamkeit in der Verteidigung der Schweizer entstanden. Nun mussten die Eisgenossen einige bange Momente überstehen. Schweden kam nun besser ins Spiel, hatte gute Möglichkeiten, nützte diese aber zuwenig resolut aus. Eine erneute Strafe gegen die Schweizer brachte die Qualitäten des Boxplay der Eisgenossen zum Ausdruck. Diese Phase überstanden die Schweizer ohne Probleme, ehe in der 18. Minute die Schweden erstmals in Führung gingen. Sundqvist nutze eine Unsicherheit aus und vermochte das Dreikronenteam in Führung zu bringen.

Der mittlere Abschnitt vermochte nicht an den ersten anzuknüpfen. Beide Teams bemühten sich zwar, doch Zählbares war nicht zu verzeichnen. Dennoch hatten die Schweizer Glück, als Yannick Rathgeb während etwas mehr als einer Minute ohne Stock spielen musste. Die Schweden konnten daraus keinen Vorteil erringen. Nach der Pause begann das temporär auf Eis gelegte Spektakel wieder. Nach nur 61 Sekunden glichen die Schweizer durch Fabrice Herzog zum 3:3 aus. Das Glück währte für das Schweizer Team aber nur kurz. Wenig später versenkte Nick Sörensen einen Weitschuss von Christian Djoos zur 4:3-Führung.

Das Spiel nahm wieder Fahrt auf. Schweden wollte nun die Führung ausbauen, die Schweizer hielten dagegen. Auch den Pfostenschuss in der 47. Minute vermochte die sehr gute Teamarbeit der Schweizer nicht zu trüben. André Burakowsky vermochte Melvin Nyffeler nicht zu bezwingen.

In der aufkommenden Schlussphase wollten beide Temas einen weiteren Treffer erzielen. Die Schweizer hatten dabei das Pech, das sie in der 58. Minute einen ärgerlichen Treffer hinnehmen mussten. Dieser brach aber den Eisgenossen nicht das Genick. Ganz im Gegenteil. Sie bäumten sich noch mal auf, suchten den Anschlusstreffer und wären fast dazugekommen. Doch Dansk konnte mit seinem Körper den Abschluss von Simion unter sich blockieren.

Nun setzte Colin Muller alles auf eine Karte. 1:38 vor Ende des Spieles ersetzte er Nyffeler durch einen sechsten Feldspieler. Doch weder Schweden noch die Schweiz vermochten davon zu profitieren.

„Ich bin mit der Leistung des Teams zufrieden,“ sagte Colin Muller nach dem Spiel. Hätten wir den einen oder anderen Fehler oder Strafe nicht genommen, wäre sicher mehr drin gelegen. Wichtig war für uns, dass wir gut gestartet sind und so ein gutes Gefühl bekamen. Ärgerlich war indes, dass wir jedes Mal, wenn wir in Führung gingen oder Ausglichen mit dem nächsten Einsatz wieder ein Tor erhielten. Dies müssen wir ändern.“ Das Schweizer Team hat morgen einen Ruhetag und kann sich auf das Spiel gegen Russland vorbereiten. Muller erwartet auch hier ein ähnliches Spiel wie heute. „Wenn wir gegen Russland so spielen wie heute, dann ist eine Überraschung im Bereich des Möglichen.“ Den Schweizern wäre es zu gönnen.

Telegramm

Schweiz - Schweden 3:5 (2:1; 0:0; 1:3)

Malmö Arena, Malmö – Zuschauer: 11109 - SR: Mayer (USA); Romasko (RUS), Martineau(CAN), McIntyre(USA).

Tore: 5:43 Zangger (Fuchs; Ausschluss Arnesson) 0:1; 6:54 Forsberg (de la Rose) 1:1; 8:23 Fiala (Praplan) 2:1; 8:44 Bengtsson (Karlsson) 2:2; 17:19 Sundqvist (Forsberg, de la Rose) 3:2 ; 41 :01 Herzog (Zangger) 3 :3 ; 42 :43 Djoos (Brankowsky, Forsberg) 3 :4 ; 57 :13 Johnson (Wennberg) 3 :5.

Strafen: je 6 x 2 Min.

Schweiz: Nyffeler (Rochow); Müller Mi., Ratgheb; Kreis, Rouillier; Frick, Jecker; Baltisberger, Paschoud; Sieber, Simion, Balmelli; Herzog, Zangger, Fuchs; Praplan, Schmutz F., Fiala; Schmutz J., Müller Ma; Dunner.

Schweden: Dansk (Hogberg); Djoos, Anresson; Pettersson, Olofsson; Norell, Hagg; Bengtsson; Johnson, Wennberg, Collberg; de la Rose, Forsberg, Sundqvist; Burakovsky, Sorensen, Wallmark; Karlsson E, Karlsson A.

Bemerkungen:

Schweiz ohne Guntern (Dritter Torhüter)

Schweden ohne Johansson (Dritter Torhüter)

Schussverhältnis: Schweiz 33 (13 /6 /14 ) – Schweden 36 (12/13 / 9)

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Donnerstag, 26. Dezember 2013

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