Schweiz erkämpft sich den Gruppensieg

Von Leroy Ryser

Nach langem Zittern ist es den Schweizern doch noch gelungen den Gruppensieg zu sichern. Überlegen begonnen, kam schliesslich Weissrussland besser ins Spiel. Lange war die Partie im letzten Drittel schliesslich ausgeglichen, bis sie auf die Seite der Schweizer kippte. Dank dem 4:1-Sieg sind die Schweizer nun Gruppensieger.

Das Beste kommt zum Schluss – zu Beginn des letzten Gruppenspiels der Schweizer Nationalmannschaft schien dies der passende Slogan zu sein. Die Schweizer schnürten ihren Gegner nämlich sofort ein, der erste Torschuss kam dabei schon nach knapp zehn Sekunden. In einem ähnlichen Tempo ging es dann weiter. Denn bereits nach 73 Sekunden gelang Roman Josi nach einem Sololauf über das ganze Feld den Führungstreffer zum 1:0. In der dritten Minute dann ein Pfostenschuss von Mathias Seger – die Weissrussen schienen wie abgemeldet. Als die Schweizer dann aber zwei Mal hintereinander in Überzahl agieren konnten, erlitt ihr Spielfluss einen Bruch. Der Motor kam ins Stocken, nach 12 Minuten kam schliesslich der erste Abschluss der Weissrussen auf Hüter Reto Berra, der in dieser Szene exzellent reagierte und die Führung sicherte. Und obwohl die Weissrussen etwas am aufkommen waren, waren die Rollen eindeutig verteilt. Obwohl es beim 1:0 blieb waren die Schweizer eindeutig das bessere Team.

Im zweiten Drittel kam dann aber die Wende. Die Schweizer begannen sich an den Weissrussen und insbesondere an ihrem Torwart die Zähne auszubeissen, während deren Offensive auf einmal besser ins Spiel kam. Reto Berra agierte gerade in diesem Drittel mit mehrmaligen äusserst guten Reaktionen und hielt die Schweiz dabei in Front. Die unwiderstehliche Art, welche die gegnerischen Reihen teilweise im Flug überwand, schien aber wie verschwunden. Die Schweizer bekundeten auf einmal Mühe mit der massierten Defensive vom Gegner und es fehlte an guten Abschlusspositionen.

Lange war dieser Zustand haltbar, weil kein Gegentreffer resultierte. Im letzten Abschnitt spitzte sich die Lage aber der zweiten Spielminute zu. Nachdem Reto Berra die Scheibe nicht endgültig blockieren konnte, gelang es Kovyrshin die Scheibe über die Linie zu würgen. Nun war es an den Schweizern zu reagieren und dies gelang Schritt für Schritt. Erneut wurden mehr Spielanteile erobert und in Überzahl in der 51. Minute sah es dann erstmals wieder so aus, als wären die Schweizer auf dem richtigen Weg. Nach einem Weitschuss von Mathias Bieber offenbarte Vitali Belinski eine erste Schwachstelle und liess die Scheibe zum 2:1 passieren. Die Zweifel an einem Scheitern was den Gruppensieg betrifft waren schliesslich wie weggeblasen, die Leichtigkeit schien langsam zurückzukommen und führte schliesslich auch zur Vorentscheidung. Nach einem Pass vors Tor von Mathias Bieber schob Julian Walker zum 3:1 ein.

Weissrussland versuchte in der Schlussphase schliesslich alles um den Ausgleich doch noch überraschend zu erzwingen, gelingen tat dies aber auch zu sechst nicht. Julian Walker schob die Scheibe schliesslich zum 4:1 ins leere Tor und sicherte damit den Schweizern den Gruppensieg. „Es war nicht einfach, aber das wussten wir“, sagte Matthias Bieber nach dem Spiel. „Wir wussten, dass das dritte Drittel das Wichtigste des Turniers sein wird. Wir haben dort Moral bewiesen und das ist natürlich cool.“ Diaz fand da ähnliche Worte, sagte aber dass vor allem das 1:1 das Team aufgerüttelt habe: „Man hat an der Bande richtig gemerkt, dass in diesem Moment ein riesiger Ruck durch das Team gegangen ist“, erklärte der Montreal-Verteidiger. Entscheidend war da vor allem das Tor von Bieber, über welches der Schütze selbst etwas schmunzeln musste: „Ich suchte eigentlich einen Pass, habe aber niemanden gefunden. Dann hab ich halt einfach mal geschossen. So hat es dann wohl auch ausgesehen…“ Nun sei es eigentlich egal, auf wen man im Viertelfinal trifft. „Wir nehmen was kommt. Jetzt schon darüber nachzudenken macht auch keinen Sinn.

Weissrussland – Schweiz 1:4 (0:1, 0:0, 1:3)

Globe Arena. – 2206 Zuschauer. – SR: Frano/Vinnerborg, Valach/Woodworth. – Tore: 2. Josi 0:1. 42. Kovyrshin (Andryushenko, Shinkevich) 1:1. 51. Bieber (Josi, Berra/Ausschluss Kitarov) 1:2. 55. Walker (Bieber) 1:3. 60. Walker (aufs leere Tor) 1:4. – Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Weissrussland. 4mal 2 Minuten gegen Schweiz.

Weissrussland: Belinski; Kaznadei, Chernaok; Yeronov, Graborenko; Shinkevich, Goroshko; Maslenikov; Kulakov, Koltsov, Kitarov; Ugarov, Meleshko, Stas; Adryushenko, Kovyrshin, Gavrus; Demkov, Stefanovich, Kisly; Solomonov.

Schweiz: Berra; Vauclair, Seger; Blindenbacher, Furrer; von Gunten, Josi; Blum, Diaz; Niederreiter, Plüss, Moser; Cunti, Bodenmann, Hollenstein; Ambühl, Suri, Gardner; Trachsler, Bieber, Walker.

Bemerkungen: Weissrussland ohne Filichkin, Yefimenko und Goryachevskikh. Schweiz ohne Stephan, Bürgler, Grossmann und Monnet (überzählig). 3. Pfostenschuss Seger. 28. Lattenschuss Kaznadei. 39. Suri scheidet verletzt aus. 57:30-58:03 und 58:43-59:02 Weissrussland ohne Torwart zu Gunsten eines sechsten Feldspielers. 59. Time-Out Weissrussland.

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Dienstag, 14. Mai 2013

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