Lions zeigen Zähne und besiegen nach viermaligem Rückstand Genf-Servette mit 6:4

Von Stefan Bosshard

Zürich – Vor 6’992 Zuschauern besiegen die ZSC Lions Genf mit 6:4. In einem hart umkämpfen Spiel gelangten die Gäste viermal in Führung, konnten diese aber nie verteidigen. Für einen kleinen Eklat sorgte Chris McSorley, welcher seine Mannschaft nach Spielschluss ohne das Handshake in die Kabine beorderte

Die Startphase begann Unterhaltsam. Beide Teams starteten ohne grosses Abtasten ins Spiel. So ergaben sich auf beiden Seiten bereits früh gute Chancen. Nach lediglich 88 gespielten Sekunden blinkte die Torsirene erstmals auf. Jeff Toms brachte das Gästeteam mit einem Handgelenkschuss in Führung. Der Energieanfall des Kanadiers wurde mit dessen zweitem Saisontor belohnt. Lukas Flüeler wurde unglücklich auf der Fanghandseite bezwungen. Doch die Lions kämpften sich zurück ins Spiel und kamen in der 3. Minuten durch Patrik Bärtschi zum glücklichen Ausgleich. Auch bei diesem Treffer half der Schlussmann mit. Tobias Stephan lies sich von Bärtschi’s Schuss knapp nach der Mittellinie erwischen. Die beiden Teams sorgten weiterhin für gute Unterhaltung. Nach 6 Minuten holten sich die Genfer in einem schnell geführten Spiel die Führung zurück. Juraj Kolnik schloss eine schöne Kombination der Genfer erfolgreich ab. Der ZSC sündigte im Abschluss. In der 14. Minute lagen statt der Scheibe zwei Zürcher im Genfer Gehäuse. Doch nur eine Minute später sollten es die Zürcher besser machen. Im Powerplay stellte Adrian Wichser einmal mehr seine Übersicht unter Beweis. Sein Querpass in den Slot fand Ryan Gardner. Der Schweizer Nationalspieler konnte sich zum Ausgleich bejubeln lassen.

Das Mitteldrittel war hart umkämpft. Beide Teams schenkten sich nichts und liessen es an der Bande mächtig krachen. Dies gab den Teams die Möglichkeit, ihre Specialteams zu trainieren. So musste unterem anderen Captain Mathias Seger auf der Strafbank Platz nehmen. Dieses Powerplay nutzte Genf eiskalt aus. Thomas Déruns zirkelte die Scheibe schön ins obere Eck. Doch feiern lassen konnte sich der Topskorer nicht gleich. Die Aktivisten auf dem Eisfeld teilten noch mächtig Schläge und Wörter aus. Nur kurze Zeit später das gleich Bild, diesmal auf der anderen Seite. Paul Savary musste in die Kühlbox und auch diesmal klingelte es. Bärtschi, bekannt für seinen starken Schuss, traf nur die Torumrandung. Doch Thibaut Monnet konnte den Abpraller zum erneuten Ausgleich verwerten. Beide Goalies konnten ihr Team mit guten Paraden im Spiel halten. Es wurde weiterhin mächtig ausgeteilt. Kaum hatte sich die Spannung etwas gelegt, folgte der nächste Aufreger. Vor Flüeler herrschte viel Verkehr. Demzufolge war dem Zürcher Schlussmann die Sicht verdeckt und Jonathan Mercier witterte seine Chance. Sein Schuss liess zum vierten Mal das Netz hinter Flüeler zappeln.

Reto Suri sorgte in der 46. Minute für eine weitere gute Gelegenheit für die Lions, nachdem er Wichser ein Bein stellte und dafür eine Strafe absitzen musste. Die Scheibe zirkulierte gut auf Seiten der Lions, Genf jedoch sorgte mit ihrem aggressiven Boxplay für nur wenig Raum. Jan Alston, der diese Saison sehr zu gefallen weiss, stand plötzlich frei vor Stephan und schlenzte die Scheibe ins Kreuz. Der erneute Ausgleich. Die Genfer hatten im darauffolgenden Unterzahlspiel gleich zweimal den Matchpuck auf dem Stock. Zuerst brachte Tony Salmelainen die Scheibe nicht im leeren Tor unter, dann scheiterte Florin Conz an Flüeler. Die Genfer liessen die letzten zehn Spielminuten immer wieder besten Chancen aus. In der 55. Minute musste Kolnik nach einem Stockschlag an Seger raus. Die Lions mit der Gelegenheit. Und die Scheibe lag auch im Tor, Thibaut Monnet drückte den Puck über die Linie. Die Genfer protestierten und Schiedsrichter Marco Prugger zögerte keine Sekunde und konsultierte die Videoanalyse. Und der Treffer zählte, zum ersten Mal am heutigen Abend gingen die Lions in Führung. Die Genfer ihrerseits warfen nun alles nach vorne. Daniel Rubin vergab wie kurze Zeit später Salmelainen alleine vor Flüeler. Drei Minuten vor Schluss erhielt Kolnik wegen Meckerns eine 10 plus 10 Minuten Disziplinarstrafe und konnte frühzeitig unter die Dusche. 151 Sekunde vor Spielende schwächte Seger seine Mannschaft und musste auf die Strafbank. Conz und Daniel Schnyder gerieten daraufhin aneinander. Die Spannung stieg noch mehr. Chris McSorley nahm früh Stephan für einen sechsten Feldspieler vom Feld. Doch Mercier schwächte sein Team und konnte sich zu Conz auf die Strafbank begeben. Bei jeder folgenden Unterbrechung gerieten die Spieler aneinander. Die Lions zeigten Zähne und fighteten bis zum Umfallen, dies wurde 13 Sekunden vor Schluss belohnt, als Seger ins leere Tor einschieben konnte. Die Lions gewannen eine höchst unterhaltsame Partie letztlich verdient mit 6:4. Für einen kleinen Eklat sorgte die Mannschaft vom McSorley nach Spielschluss, als diese ohne das Handshake das Eisfeld verliessen.

Bemerkung zum nächsten Heimspiel

Das nächste Heimspiel der Lions am kommenden Samstag findet nicht wie gewohnt um 19.45 Uhr statt. Aufgrund von Umbauarbeiten für die Turnveranstaltung Swiss Cup beginnt das Derby gegen die Kloten Flyers bereits um 15.45 Uhr.

Best Player

ZSC Lions: Thibaut Monnet

Genf-Servette: aufgrund der fehlenden Spieler nicht bekannt gegeben

Aufstellung

ZSC Lions: Flüeler (Ersatz: Hermann); Suchy, Müller; Seger, Schnyder; Stoffel, Geering; Reist, Schommer; Trudel, A. Wichser, Gardner; Monnet, Pittis, Bärtschi; Bastl, Alston, Sejna; Krutov, Kamber, Grauwiler

Bemerkungen: Sulander, Bühler, Schelling (alle verletzt), Cadonau (GCK Lions)

Genf-Servette: Stephan (Ersatz: Tamo); Bezina, Mercier; Maurer, Gobbi; Breitbach, Höhener; Randegger, Vukovic; Kolnik, Rubin, Toms; Salmelainen, Savary, Déruns; Suri, Trachsler, Cadieux; Hürlimann, Conz, Rivera

Bemerkungen: Pivron (verletzt)

Rest des Berichts