Olten verpasst Langenthal eine nachhaltige Ohrfeige!

Von Roland Jungi

Das Derby zwischen den beiden Nati-B-Teams wird in die Geschichte eingehen. Die Solothurner dominierten nach Belieben. Im Gegensatz dazu enttäuschten die Oberaargauer auf breiter Linie. Der 8:1-Sieg waqr der verdiente Lohn des Gastgebers nach einer guten, einseitigen Leistung.

Wer hätte das gedacht! Bereits nach dem ersten Drittels, welches übrigens mit einer 10minütigen Verspätung begann, schien die Entscheidung zu Gunsten der Solothurner gefallen zu sein. Die Mannschaft von Trainer Dino Stecher demontierte die Langenthaler gleich mit 4:0-Toren. Goalie Hohlbaum, welcher heute den Vorzug vor Marc Eichmann erhielt, wurde von seinen Vorderleuten im Stich gelassen. Nach sieben Minuten nahm das Derby den erwarteten Verlauf. Olten spielte in Unterzahl, Bloch erlief einen Fehlpass der Langenthaler, bediente Ruotsalainen. Der Topskorer schloss den Konter mit einem Shorthander ab und liess Hohlbaum keine Chance. In der 12. Minute entwischte Wüthrich der gegnerischen Verteidigung, dessen erster Schuss konnte der gegnerische Torhüter noch entschärfen, gegen den Rebounder hatte dieser keine Chance. Angestachelt durch das positive Resultat suchten die Oltener die frühe Vorentscheidung. Annen schoss das 3:0 nur drei Minuten später. Wer jetzt hoffte, Langenthal Trainer Ryan würde sein Time-Out nehmen oder gar den Torhüterwechsel zum Schutz des erst 21jährigen Keepers vornehmen, sah sich getäuscht. Die Strafe dafür folgte in der 19. Minute. Hohlbaum hatte riesiges Pech, liess die Scheibe über die Linie kullern, was sich als Glück für Kaartinen herausstellte.

Das Trauerspiel der Langenthaler fand im Mitteldrittel seine logische Fortsetzung. Olten Verteidiger Ramholt liess mit seinem Blueliner, die Solothurner spielten Power-Play, keine Chance. Nach 24 Minuten blieb Aeschlimann nach einem unglücklichen Zusammenprall mit einem Gegenspieler auf dem Eis liegen. Die erste Diagnose über dessen Befinden: Verdacht auf Hirnerschütterung! Die mitgereisten Langenthaler-Fans mussten sich bis zur 34. Minute gedulden, ehe Maneluk das erste Langenthaler-Tor schoss, notabene in Überzahl. Eine Sekunde vor dem zweiten Drittelsende erhöhte Verteidiger Pargätzi auf 6:1.

Längst hatten die Oltener im letzten Drittel in den Trainingsmodus umgeschaltet und dominiert ihren furiosen Gegner weiter nach Belieben. Verteidiger Bloch gelang in der 57. Minute der 2. Shorthander der Partie und das letzte Tor der Solothurner schoss Annen in der vorletzten Spielminute zum letztlich hochverdienten, diskutablen 8:1-Sieg der Einheimischen.

Die Stimmen danach

Trainer Dino Stecher, EHC Olten, analysierte nach dem Spiel wie folgt: „Der Sieg fiel eindeutig zu hoch aus. Meine Spieler haben sehr gut gespielt. Sie waren bereit, den Kampf anzunehmen und vor allem haben wir die Pause optimal genutzt. Die sehr gute Zuschauerkulisse hat uns beflügelt. Trotz der guten Platzierung halte ich am primären Saisonziel – Platz 7 – fest. Dazu müssen wir seriös weiterarbeiten!“

Ralph Stalder, der Langenthaler Verteidiger, sagte: „Wir haben heute zurecht eine Ohrfeige einkassiert. Die schlechte Leistung der gesamten Mannschaft soll keine Entschuldigung sein. Wir waren zwar gut vorbereitet, Olten erwischte uns mit einem Blitzstart. Wir produzierten zu viele individuelle Fehler.“ Was muss am Dienstag gegen Basel geschehen? „Wir müssen ganz anders auftreten und sind gefordert, uns bei den Fans für die heutige dürftige Vorstellung zu rehabilitieren!“

Telegramm

Olten – Langenthal 8:1 (4:0, 2:1, 2:0).

Kleinholz. – 5234 Zuschauer (10jahres-Rekord!). – SR Schmutz; Frei / Kurt.

Tore: 7. Ruotsalainen (Bloch / Ausschluss Hirt!) 1:0. 12. Wüthrich (Kaartinen, Aeschlimann) 2:0. 15. Annen (Ruotsalainen, Dähler) 3:0. 19. Kaartinen (Aeschlimann, Wüthrich) 4:0. 22. Ramholt (Sleigher, Portmann / Ausschluss Gian-Andrea Randegger) 5:0. 34. Maneluk (Flurin Randegger, Stalder / Ausschluss Bloch) 5:1. 40. (39:59) Pargätzi (Wüthrich, Ruotsalainen) 6:1. 57. Bloch (Wüthrich / Ausschluss Meister!) 7:1. 59. Annen (Ruotsalainen) 8:1.

Strafen: 8-mal 2 Minuten gegen Olten; 6-mal 2 Minuten gegen Langenthal.

EHC Olten: Leimbacher; Meister, Zalapsky; Bloch, Ramholt; Diethelm, Tallarini; Pargätzi, Stapfer; Kaartinen, Wüthrich, Aeschlimann; Haas, Portmann, Sleigher; Hirt, Schwarz, Malgin; Dähler, Annen, Ruotsalainen.

SC Langenthal: Hohlbaum; Gurtner, Stalder; Haldimann, Wegmüller; Gian-Andrea Randegger, Wegmüller; Schäublin, Bodemann, Gerber; Maneluk, Tuomainen, Flurin Randegger; Gruber, Rezek, Moser; Baumgartner, Falett.

Bemerkungen: Olten ohne Schnyder, und Schwarzenbach (beide verletzt), Hildebrand (beim Partnerteam EHC Aarau). Langenthal ohne Brägger (verletzt) und Bochatay (überzählig). – Benjamin Hohlbaum, SCL, 1. NL-Spiel. 24. Aeschlimann scheidet mit Verdacht auf Hirnerschütterung verletzt aus.