Harmloser HCD gewinnt knapp

Von Pascal Zingg

Der HC Davos gewinnt den dritten Vergleich gegen die Rapperswil-Jona Lakers mit 4:3 nach Verlängerung. Im Gegensatz zu den ersten beiden Spielen konnten die Davoser die Rosenstädter heute nicht nach belieben dominieren, sie mussten drei Mal einem Rückstand nachrennen und Überstunden schieben.

Die Rapperswiler hatten das letzte Spiel gegen den HC Davos mit 0:7 verloren, dementsprechend selbstsicher traten die Davoser auf. Sie versuchten von Beginn an das Spiel zu machen und kamen zwei, drei Mal aus gefährlichen Positionen zum Abschluss. Irgendwie schienen die Davoser aber nicht recht zu wollen, und so schaute aus der optischen Überlegenheit nichts Zählbares heraus. In der Mitte des ersten Drittels kam dann zur fehlenden Motivation auch noch Dummheit dazu, erst knallte Blatter die Scheibe auf die Tribüne und dann lies sich Ambühl zu einem Stockschlag im gegnerischen Drittel verleiten. So konnte Rappi 1:16 mit zwei Mann mehr agieren. In diesem Powerplay prallte die Scheibe bei einem Gerangel vor Genonis Tor auf Nordgrens Stock, so dass dieser ins leere Tor einschieben konnte. Da die Davoser auch in der Folge lethargisch agierten, endete das erste Drittel 1:0.

Ins zweite Drittel startet der HCD dann wacher, nach knapp einer Minute schlich sich Ambühl vors Tor, Marha sah dies und spielt ihn an, worauf Ambühl ausglich. Die Reaktion der Rosenstädter blieb jedoch nicht aus, knapp zwei Minuten später passte Burkhalter auf Vögele, dieser loppte die Scheibe backhand aufs Tor und der verwunderte Genoni lies sie zum 2:1 passieren. Mit Fortdauer des zweiten Drittels zog Schiri Popovic den Unmut der Rapperswiler Fans auf sich, als er zwei umstrittene Strafen gegen Rappi pfiff. Die Davoser ihrerseits versuchten ihre Freiheiten zu nützen, was Reto von Arx in der 31. Minute mit dem 2:2 auch gelang. Nun schien es, als wolle der HC Davos doch noch einmal Gas geben, Sykora scheiterte erst kläglich vor dem leeren Tor und dann zeigte Streit gegen Blatter einen Big Save. Rappi fand den Faden erst wieder, als ihnen ein Powerplay etwas Luft verschaffte. Die Strafe verstrich zwar ohne nennenswerte Szene. Doch die Rapperswiler tankten neues Selbstvertrauen. In der 38. Minute prüfte Friedli Genoni, dieser lies abprallen und Rizzello verwertete den Abpraller zum 3:2 für die Gastgeber.

Auch ins letzte Drittel startete der HCD wacher als die Rapperswiler. Es gelang ihnen den Gegner regelrecht einzuschnüren. In dieser Phase passte Daigle auf die blaue Linie zu Jan von Arx, welcher Streit mit einem Weitschuss bezwingen konnte. Der HCD blieb auch in der Folge leicht überlegen. Am gefährlichsten wurde es dabei in der 49. Minute als Daigle frei vor dem Tor einen Backhander platzierte, Streit reagierte jedoch glänzend und verhinderte einen weiteren Treffer. In den letzten zehn Minuten schienen sich die Mannschaften vorerst mit einem Punkt zufrieden zu geben. Einziger kleiner Aufreger war Reto von Arx, der sich darüber beschwerte, dass Popovic keine Strafen mehr pfiff, er kriegte dafür einen Zehner.

In der Verlängerung bot sich dem HCD die Chance das Spiel zu entscheiden, denn Nordgren kassierte nach 44 Sekunden einen Zweier. Das HCD-Powerplay war jedoch so schlecht, dass sich Del Curto genötigt sah nach einer Minute ein Timeout zu nehmen, dies bewirkte jedoch nicht viel. Als Rappi wieder komplett war, dribbelte sich Berglund durch alle durch, er lies Freund und Feind stehen und traf nur den Pfosten. Im Gegenzug zeigte sich, dass die Rapperswiler stehend K.O. waren. Grossman und Reto von Arx fuhren deshalb einen Konter und von Arx traf 19 Sekunden vor dem Ende zum 4:3 Siegtreffer für die Davoser.

Sebastien Reuille war nach dem Spiel mit den Ansätzen zu frieden: „Wir haben gut gespielt und hatten den HC Davos diesmal besser im Griff als in den ersten beiden Spielen. Es wäre jedoch klar mehr drin gelegen als nur ein Punkt.“ Auf die Frage, wieso man denn Heute besser war als in den ersten beiden Spielen gegen Davos, meinte Reuille, dass es einfacher ist mit einer Führung im Rücken zu agieren.

Telegramm:

Rapperswil-Jona Lakers – HC Davos nV 3:4 (1:0; 2:2; 0:1; 0:1)

Diners Club Arena, Rapperswil: 5835 Zuschauer. – SR: Popovic; Bürgi, Marti. – Tore: 12. Nordgren (Ausschlüsse: Blatter, Ambühl) 1:0; 22. Ambühl (Marha, Blatter; Ausschlüsse: Lindström, Della Rossa) 1:1; 23. Vögele (Burkhalter) 2:1; 31. R. von Arx (Ausschluss: Nordgren) 2:2; 38. Rizzello (Friedli) 3:2; 44. J. von Arx (Daigle) 3:3; 65. (64:41) R. von Arx (Grossmann) 3:4. – Strafen: 6 x 2 Minuten gegen Rapperswil-Jona; 6 x 2 Minuten + 10 Minuten (R. von Arx) gegen Davos.

Rapperswil-Jona Lakers: Streit (Ersatz: Züger); Voisard, Lindström, Berger, Guyaz, Bucher, Schefer, Parati; Friedli, Roest, Nordgren, Berglund, Burkhalter, Reuille, Rizzello, Bütler, Vögele, Lindemann, Tschuor, Hürlimann.

HC Davos: Genoni (Ersatz: Mathis); Gianola, Grossmann, Gerber, Blatter, J. von Arx, Müller, Donati, Furrer; Riesen, R. von Arx, Sykora, Leblanc, Marha, Daigle, Guggisberg, Rizzi, Ambühl, M. Wieser, Taticek, Della Rossa.

Bemerkungen: Rapperswil-Jona ohne Fischer, Siren, Geyer, Raffainer (alle verletzt); Davos ohne Helfenstein, Stoop, Gartmann (alle verletzt); 60:44 Timeout Rapperswil-Jona; 61:44 Timeout Davos; 65. Pfostenschuss Berglund; Best Players: Streit, Genoni.