Langenthal gewann zwei wichtige Punkte im Strichkampf

Von Roland Jungi

Vor nur 784 Zuschauern, was der kleinsten Kulisse seit dem Aufstieg der Oberaargauer in die National League B bedeutete, siegten die Langenthaler zum zweiten Mal in Serie im Penaltieschiessen. Die Thurgauer waren ein ebenbürtiger Gegner. Wie schon am Sonntag fiel bei beiden Mannschaften die Torausbeute im Power-Play überaus dürftig aus. Goalie Marc Eichmann sicherte dem Gastgeber den nicht unverdienten Extrapunkt.

Die Tatsache, dass sich beim Mannschaften im Strichkampf befinden, zeigte sich deutlich im ersten Abschnitt. Obschon die Langenthaler als auch die Thurgauer ein ansehnliches Tempo anschlugen, resultierte noch nichts Zwingendes daraus. Nach drei Minuten prüfte Huhto, der Finne in den Thurgauer Reihen, die Reflexe von Langenthal Goalie Eichmann. Im Gegenzug versuchte sich Rezek als Scharfschütze, doch die Scheibe flog übers Tor. Der offene Schlagabtausch war die logische Folge. Nach einer kleinen Druckphase gelang Baumgartner in der 14. Minute das 1:0. Dieser verwerte ein Zuspiel von Verteidiger Wellinger sicher. Noch in der gleichen Minute konnten sich die Langenthaler erstmals in Überzahl versuchen, Kapital daraus konnten die Oberaargauer nicht herausschlagen. Kurz vor Drittelsende zwang Verteidiger Stalder Thurgau Goalie Schoop zu einer Glanztat.

Im Mittelabschnitt trat die Langenthaler Schwäche im Power-Play erneut hervor. Gleich zweimal scheiterten diese am Unvermögen im Abschluss oder an Goalie Schoop. Riesiges Glück hatte der Gastgeber nach Spielhälfte, als Huhto nur den Pfosten traf. Nachdem Stalder erneut an Schoop scheiterte, nahte das Unheil zu Ungunsten der Langenthaler. Haldimann sass in der Kühlbox und musste mitverfolgen, wie Lemm in der 34. Minute den nicht unverdienten Ausgleich für die Thurgauer schoss. Goalie Eichmann hatte nicht den Hauch einer Abwehrchance. Danach plätscherte die Partie vor sich hin, ehe Tuomainen kurz vor dem zweiten Sirenenton gleich zweimal in Goalie Schoop seinen Meister fand.

Die Geschichte des Schlussdrittels ist schnell erzählt: Keines der beiden Teams vermochte ihre wenigen Chancen in Tore umzuwandeln. In der 59. Minute schien sich bei den Thurgauern das Türchen zum möglichen Sieg zu öffnen. Die Mannschaft von Erwin Kostner spielte in Überzahl. Fazit: kein Tor, sodass das Spiel in der Overtime seine Fortsetzung fand. Hier bekamen die Thurgauer und die Langenthaler die Gelegenheit, sich nochmals im Power-Play zu üben. Das Penaltieschiessen wurde zur bitteren Tatsache! Gelingt es den Langenthalern innert 48 Stunden erneut, sich wie gegen Olten durchzusetzen? Gleich die beiden ersten verwandelten Flurin Randegger und Marco Tuomainen, auf der Gegenseite konnte Schrepfer verkürzen, doch letztlich scheiterte Capaul an Goalie Eichmann, sodass der 2:1-Sieg der Oberaargauer in einem bedenklich schwachen Spiel zur Tatsache wurde.

Telegramm

Langenthal – Thurgau 2:1 nP (1:0, 0:1, 0:0, 0:0, 1:0).

Schoren. – 784 Zuschauer (Saisonminusrekord!). – SR Koch; Wermeille/Zosso.

Tore: 14. Baumgartner (Wellinger, Gerber) 1:0. 34. Lemm (Kradolfer, Ott/Ausschluss Haldimann) 1:1.

Penaltieschiessen: Lemm verschiesst, Flurin Randegger trifft, Fehr verschiesst, Tuomainen trifft, Schrepfer trifft, Maneluk verschiesst, Conte verschiesst, Gruber verschiesst, Capaul verschiesst.

Strafen: 6-mal 2 Minuten gegen Langenthal; 4-mal 2 Minuten gegen Thurgau.

SC Langenthal: Eichmann; Gurtner, Stalder; Haldimann, Wegmüller; Gian-Andrea Randegger, Wellinger; Schäublin, Baumgartner, Gerber; Maneluk, Tuomainen, Flurin Randegger; Gruber, Rezek, Moser; Bodemann.

HC Thurgau: Andreas Schoop; Huhto, Schumacher; Ott, Nussbaum; Kradolfer, Jaag; Schrepfer, Conte, Hogeboom; Lemm, Plankl, Trachsler; Matthias Schoop, Fehr; Dommen, Capaul, Ruhnke.

Bemerkungen: Langenthal ohne Bochatay und Falett (beide verletzt). Thurgau ohne Ambass, Helfer, Gemperli, Hendry, Stefan Flückiger (alle verletzt). – 30. Pfostenschuss Huhto. – Time-Out: Langenthal: 64:19.