Gottéron siegt dank Schlussspurt gegen Aufsteiger Biel

Von Roland Jungi

Bis 37 Sekunden vor dem regulären Ende sahen die Seeländer bereits als möglicher Sieger fest. Eine unnötige Strafe von Verteidiger Sean Hill führte durch Mowers zum Ausgleich und Julien Sprunger war es in der Overtime vorbehalten, den siebringenden Treffer für die Gäste zu erzielen.

Die beiden Verlierer der gestrigen 30. Runde zeigten sofort auf, dass sie aus den Niederlagen die nötigen Lehren gezogen haben. Gottérons Topskorer Julien Sprunger prüfte bereits nach vier Minuten die Reflexe von Biel Goalie Caminada. Beide Mannschaft liessen die Vorsicht walten, nach dem Motto „Defense First“: Nachdem Bykov in der siebten Minuten eine Grosschance vergab, schickten sich die Fribourger an, kontinuierlich das Kommando an sich zu reissen. Nach neun Minuten scheiterte Truttmann an Goalie Gigon. Nüssli sowie Meunier vergeigten danach gute Möglichkeiten, das Skore zu eröffnen. Unter den Augen von Nati-Trainer Ralph Krüger schoss Center Emanuel Peter das 1:0, nutzte dabei einen Abwehrfehler der Gottéron Hintermannschaft eiskalt aus. Die Freude nach dem Führungstreffer dauerte nur 29 (!) Sekunden. Botter glich auf Zuspiel von Vauclair postwendend aus. Biel zeigte jedoch keine Wirkung und die Reaktion der Seeländer war heftig. Diese hatten jedoch grosses Glück, dass Sprunger nach 17 Minuten die Fribourger nicht in Führung bringen konnte. Biel Goalie Caminada zeigte sich bei dessen verdeckt abgegebenem Schuss sehr wachsam. Kurz vor Drittelsende bekamen die Gäste erstmals Gelegenheit, sich im Power-Play zu versuchen.

Der Mittelabschnitt war wiederum von grosser Vorsicht auf beiden Seiten geprägt. In der 23. Minute verbrachte Sprunger vergnügliche zwei Minuten auf der Strafbank und durfte dabei zur Kenntnis nehmen, wie sich die Bieler anstellten. Nach einer Traumkombination stand es in der 26. Minute 2:1 für die Gastgeber. Nüssli war Ausgangspunkt, dieser bediente Tschannen, welcher den tödlichen Pass zu Sturmpartner Rico Fata spielte, welcher erfolgreich abschliessen konnte. Gottéron drängte danach vehement auf den sofortigen Ausgleich, dies oft rat-, ideen- und kopflos. Sprunger und Knöpfli brachten es danach fertig, aus ausgezeichneten Positionen ihre Möglichkeiten in ein Tor umzuwandeln.

Lange Zeit sah es im letzten Drittel nach einem Sieg der Bieler aus. Ling sündigte gleich zweimal im Abschluss, Torschützte Botter ebenso. Law traf drei Minuten vor Schluss nur die Latte. Im dümmsten Moment nahm Biel Verteidiger eine Bankstrafe. Diese ausgezeichnete Möglichkeit nutzten die Fribourger mit sechs Feldspielern durch den Ausgleichstreffer von Mowers 37 Sekunden vor dem dritten Sirenenton eiskalt aus und retteten sich in die Over-Time. In dieser machten die Gäste kurzen Prozess. Topskorer Sprunger erwischte Biel Goalie Caminada mit einem haltbaren Schuss zum schmeichelhaften 3:2-Sieg und dem Gewinn des Extrapunktes.

Telegramm

Biel – Gottéron 2:3 nV (1:1, 1:0, 0:1; 0:1).

Eisstadion. – 5’040 Zuschauer. – SR Eichmann; Arm/Küng.

Tore: 12. (11:31) Peter (Bärtschi, Ehrensperger) 1:0. 12. Botter (Vauclair, Seydoux) 1:1. 26. Fata (Tschannen, Nüssli) 2:1. 60. (59:23) Mowers (Sprunger/Ausschluss Hill) 2:2. 62. (61:23) Sprunger (Collenberg, Bykov) 2:3.

Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Biel; 1-mal 2 Minuten gegen Gottéron.

EHC Biel: Caminada; Steinegger, Hill; Gossweiler, Kparghai; Meyer, Reber; Boss, Kamerzin; Ling, Himelfarb, Truttmann; Ehrensperger, Peter, Bärtschi; Tschannen, Fata, Nüssli; Küng, Brägger.

HC Fribourg-Gottéron: Gigon; Heins, Birbaum; Collenberg, Abplanalp; Reist, Snell; Seydoux, Lauper; Neuenschwander, Meunier, Wirz; Sprunger, Bykov, Jeannin; Law, Mowers, Knöpfli; Vauclair, Montandon, Botter.

Bemerkungen: Biel ohne Schneeberger, Tschantré, Beccarelli, Fischer, Wetzel (alle verletzt), Neff (krank). Gottéron ohne Chouinard, Caron, Plüss, Ngoy (alle verletzt). – Nati-Coach Ralph Krueger unter den Zuschauern. 57. Lattenschuss Law. Gottéron ab 58:50 – 59:23 ohne Goalie zu Gunsten eines 6. Feldspielers. – Time-Out: Gottéron: 58:50.