Neue Frauenliga in Nordamerika - Müller verliert Profivertrag

Freitag, 30. Juni 2023, 21:54 - Martin Merk

Die amerikanische Frauenliga PHF wird aufgekauft und eine neue Liga mit den besten Spielerinnen des Kontinents gegründet. Bisherige Verträge sollen dadurch ihre Gültigkeit verlieren - auch jener von Alina Müller.

Die Schweizer Nationalstürmerin Alina Müller hat sich auf eine Rückkehr nach Boston gefreut. Diesmal nicht im Collegehockey, sondern mit ihrem ersten Profivertrag beim PHF-Team Boston Pride. In der Nacht auf Freitag sickerten jedoch Neuigkeiten durch. Die Liga wird es in dieser Form nicht mehr geben und wahrscheinlich auch das Team nicht. Alle Verträge mit PHF-Spielerinnen sollen an Gültigkeit verlieren. Denn es kommt zu einer Teilübernahme der Organisation durch Mark und Kimbra Walter und im Vorstand mit der Tennislegende Billie Jean King, Ilana Kloss und Stan Kasten (Los Angeles Dodgers). Die Walters sind unter anderem Mitbesitzer des Baseball-Teams Los Angeles Dodgers (MLB), der Basketballteams Los Angeles Lakers (NBA) und Los Angeles Sparks (WNBA) sowie beim englischen Fussballclub Chelsea.

Die Nachrichten sind eine gute Neuigkeit für das Frauenhockey, das in Nordamerika im Zwist lag. Die besten nordamerikanischen Spielerinnen boykottierten die PHF (früher als NWHL bekannt), weil sie bezüglich Löhnen und organisatorischem Level ihren Ansprüchen nicht genügten und organisierten sich in der Gewerkschaften PWHPA selbst. Die PHF machte als beste Profiliga Nordamerikas ohne die besten Spielerinnen des Kontinents weiter. Nun wird im Winter die neue Liga unter einer neuen Führung an den Start gehen mit Vorzug für die PWHPA-Spielerinnen, zu denen die amerikanischen und kanadischen Nationalspielerinnen zählen. Es dürften neue Teams gegründet werden und PHF-Spielerinnen werden vertragslos, dürfen sich aber der neuen Liga anschliessen. Zu denen gehören auch die Schweizerin Alina Müller, die vom Talent her auch in der neuen Situation Unterschlupf in der Liga finden dürfte. Spielerinnen, die keinen Vertrag erhalten, sollen einen kleinen Schadenersatz erhalten.