Die ZSC Lions legen vor

Von Andreas Bernhard

Zum ersten Mal überhaupte gewinnen die ZSC Lions Spiel 1 einer Best-of-Seven Serie gegen den EHC Biel. Die Zürcher wurden ihrer Favoritenrolle gerecht. Denis Malgin traf doppelt zum 3:3 und zum entscheidenden 4:3. Der EHC Biel deutete an, dass die Serie länger dauern könnte.

Harri Säteri hat die Bieler in die Playoffs gehext und sehr viele Spiele absolviert. Heute durfte er sich ausruhen. Der EHC Biel startete mit Joren van Pottelberghe in die Serie gegen die ZSC Lions. Die Zürcher hatten die lange Pause gut gemeistert und starteten mit viel Druck. Die Grant Linie tauchte immer wieder gefährlich vor dem Bieler Tor auf. Doch die Präzision liess zu wünschen übrig. Die Bieler kamen ebenfalls zu Möglichkeiten, die aber kaum für Aufregung bei Simon Hrubec sorgten. Die neunte Minute brachte das erste Powerplay der Partie. Mike Künzle sass für ein Beinstellen auf der Strafbank. Derek Grant verwertete, mit gütiger Mithilfe von Yanik Burren, zum 1:0 für die Platzherren. Kurz darauf scheiterten Reto Schäppi und Willy Riedi an van Pottelberghe. Zu diesem Zeitpunkt zeigte die Schussstatistik ein klares Bild. 9:2 führten die Zürcher in dieser Sparte. Grant hatte in der 15. Minute das 2:0 auf dem Stock. Hollenstein hatte sich gegen Jere Sallinen und Yannick Rathgeb durchgesetzt und legte für den Amerikaner auf, der aber knapp am Tor vorbei schoss. So ging die Partie mit einer 1:0 Führung der Zürcher in die erste Pause. Für den EHC Biel, der bisher in jeder Best-of-Seven Serie gegen die ZSC Lions immer das erste Spiel gewonnen hatte, war noch alles drin.

Der ZSC wollte heute aber nichts anbrennen lassen. Gleich zu Beginn des Mitteldrittels, versuchte Sigrist van Pottelberghe in der nahen Ecke zu erwischen. Die Bieler kamen nach einem Stockschlag von Yannick Zehnder in der 23. Minute zu ihrem ersten Powerplay. Der ersten Powerplay Formation der Bieler fehlte es an Kreativität, die zweite hatte zunächst Glück, dass Vinzenz Rohrer bei einem Gegenstoss nur den Pfosten traf. Doch eine Sekunde nach Ablauf der Strafe traf Aleksi Heponiemi herrlich zum 1:1. Lange konnten sich die Bieler über den Ausgleich nicht freuen. Knapp zwei Minuten später brachte der Niederglatter Willy Riedi den ZSC wieder in Führung. Gekonnt liess er einen Verteidiger aussteigen, schoss und verwertete den Abpraller von van Pottelberghe gleich selber. Die Zürcher drückten gleich weiter. Grant und wieder Riedi deckten van Pottelberghe mit Schüssen ein. Toni Rajala sorgte in der 30. Minute für einen kleinen Lichtblick für den EHC Biel. Sein Schuss war jedoch eine sichere Beute für Hrubec. Die Seeländer machten sich das Leben zusätzlich selber schwer. Immer wieder verloren sie die Scheibe im eigenen Drittel. Die Lions hatten die Partie unter Kontrolle. Frödén und Grant hätten in der 35. Minute die Führung für die Zürcher erhöhen müssen. Kurz zuvor konnte Andrighetto einen weiteren Scheibenverlust der Bieler, diesmal in der Zürcher Hälfte, nicht ausnützen. Und dann war die Partie in der 36. Minute trotzdem wieder ausgeglichen. Toni Rajala nützte eine kurze Verwirrung in der Zürcher Abwehr aus und bezwang Hrubec mit einem Buebetrickli backhand zum 2:2.

Nach dem Denis Malgin in der 44. Minute ein erstes Mal gefährlich vor dem Bieler Tor auftauchte, schlug es auf der Gegenseite gleich wieder ein. Fabio Hofer stand alleine vor Hrubec und wurde von Burren angespielt. Anstatt zu schiessen, legte der Österreicher für Luca Cunti auf, der Hrubec keine Chance liess. Doch Burren wurde kurz darauf für einen hohen Stock bestraft. Diese Strafe war verhängnisvoll für die Bieler. Ein Abschlussversuch von Grant landete via van Pottelberghe auf der Schaufel von Malgin. Der Zürcher Topscorer hatte keine Mühe, die Partie wieder auszugleichen. 75 Sekunden nach dem Bieler Führungstreffer. Und Malgin setzte gleich noch einen drauf. In der 48. Minute liess er Yakovenko stehen, traf zunächst den Beinschoner von van Pottelberghe und versenkte den Abpraller zum 4:3. Derek Grant vergab in der 52. Minute das 5:3 etwas gar lässig. Sein Schlenzer vermochte van Pottelberghe nicht zubeunruhigen. Ein Pass auf den mitgelaufenen Denis Hollenstein wäre erfolgsversprechender gewesen. 3:30 vor dem Ende stockte den Zürchern kurz der Atem. Luca Cunti lenkte ab und Hrubec konnte die Scheibe gerade noch behändigen. Die Bieler blieben gefährlich. Rathgeb prüfte Hrubec. 50 Sekunden vor der Sirene verliess van Pottelberghe seinen Posten. Grant verpasste den Empty Netter um ein paar Zentimeter. Biel drückte, kam aber nicht mehr gegen die massierte Zürcher Abwehr an. Am Montag geht es mit Spiel 2 in Biel weiter.

Bully: 26:22 (9:5;11:7;6:9)

Schüsse: 29:30 (11:8;14:9;4:15)

Turnover eigene Zone: 11:14 (4:5;2:8;5:1)

Mannschaftsaufstellung:

ZSC Lions: Hrubec (Ersatz: Zumbühl); Geering, Lehtonen; Kukan, Weber; Marti, Trutmann; Harrington; Balcers, Malgin, Andrighetto; Zehnder, Sigrist, Rohrer; Hollenstein, Grant, Frödén; Riedi, Schäppi, Bodenmann; Chris Baltisberger.

EHC Biel-Bienne: Van Pottelberghe (Ersatz: Beglierei); Lööv, Rathgeb; Yakovenko, Christen; Forster, Burren; Grossmann; Rajala, Sallinen, Schläpfer; Bärtschi, Haas, Hofer; Künzle, Cunti, Brunner; Olofsson, Heponiemi, Kessler; Stampfli.

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Lammikko (verletzt) und Phil Baltisberger (überzählig).

EHC Biel-Bienne ohne Delémont, Bachofner, Hischier (verletzt), Tanner und Säteri (überzählig).

24. Pfostenschuss Rohrer