ZSC Lions siegen dank starkem Schlussdrittel

Von Andreas Bernhard

Der HC Lugano war auf dem Weg zum Auswärtssieg. Doch die ZSC Lions blieben dran und kamen durch eine Leistungssteigerung in den letzten 20 Minuten zum Sieg. Rudolfs Balcers war doppelter Torschütze. Die letzten beiden Zürcher Tore fielen ins verlassene Lugano Tor.

Im ersten Drittel sah man die ZSC Lions nur gerade in den ersten Minuten. Sie hatten zwar meist die Scheibe, blieben aber ungefährlich. So war der Abschluss von Michael Joly in der vierten Minute die bisher beste Chance des Spiel. Cole Cormier doppelte nach einem Scheibenverlust der Zürcher in der eigenen Zone in der fünften Minute nach. Für die Lions scheiterten Rudolfs Balcers und Denis Malgin in der sechsten Minute aus besten Positionen. Danach spielte nur noch der HC Lugano. Er schnürte den ZSC minutenlang in seinem Drittel ein, ohne aber wirklich gefährlich zu werden. Auch eine Strafe gegen Calle Andersson in der neunten Minute änderte nichts an diesem Bild. Die Zürcher kamen kaum einmal ins Drittel der Luganesi. Nicht ganz überraschend ging der HC Lugano daher in der 12. Minute in Führung. Michael Joly schloss eine schöne, gradlinige Kombination sicher zum 0:1 ab. Der Zürcher Ausgleich in der 19. Minute entsprach nicht wirklich dem Spielgeschehen. Denis Malgin nahm hinter der Torlinie Santeri Alatalo die Scheibe ab und passte vors Tor. Dort übernahm Rudolfs Balcers und vollendete backhand in den Netzhimmel.

Die Lions kamen verwandelt aus der Kabine. Sie spielten gradlinig und druckvoll. Malgin kam schon nach wenigen Sekunden zu einem ersten guten Abschluss. In der 23. Minute lenkte Justin Sigrist gefährlich ab. In der 26. Minute scheitert zunächst Juho Lammikko und danach Yannick Zehnder an Mikko Koskinen. Lugano kam dank einer Strafe gegen Christian Marti in der 31. Minute zu etwas Luft. Das Powerplay der Tessiner war gut, doch Simon Hrubec brachte die Luganesi zum Verzweifeln. Kaum war Marti zurück, wurde Yannick Zehnder auf die Strafbank geschickt. Diesmal brauchte Lugano 70 Sekunden, um überhaupt ins Drittel der Zürcher zu kommen. Doch dann klappte es gleich richtig. Einen Weitschuss von Marc Arcobello musste Simon Hrubec abprallen lassen. Luca Fazzini stand genau richtig und erbte zum 1:2. Am Ende wurden die Zürcher für ihr gutes Drittel doch noch belohnt. Denis Malgin startete den Angriff und legte für Sven Andrighetto auf, der direkt abzog. Mikko Koskinen hatte Mühe mit dem Schuss, Lugano brachte die Scheibe nicht unter Kontrolle. So kam der Puck auf Umwegen zurück zu Andrighetto der auf den völlig freistehenden Malgin spielt. Der Zürcher Topscorer hatte das freie Tor vor sich und vollendete 2 Sekunden vor der Pausensirene zum erneuten Ausgleich.

Leandro Hausheer bescherte den Lions schon kurz nach Wiederbeginn das nächste Powerplay. Jesper Frödén passte backhand kurz vor dem Tor durch zu Rudolfs Balcers und sorgte für die grösste Chance in diesem Überzahlspiel. Die Lions nahmen den Schwung mit und kamen mit einer Einzelleistung von Balcers zur erstmaligen Führung. In der 46. Minute übernahm der Lette im eigenen Drittel die Scheibe, fuhr übers ganze Feld und erwischte Koskinen mit einem Handgelenkschuss zwischen den Schonern. Nun spielten die Zürcher zwei Klassen besser als im ersten Abschnitt. Denis Hollenstein sorgte in der 48. Minute mit einem Weitschuss für Panik bei Koskinen. Justin Sigrist scheiterte mit einem Vorstoss in der 52. am Finnen. Eine Minute später tauchte Vinzenz Rohrer alleine vor dem Lugano Tor auf und verfehlte nur knapp. Für Lugano bot sich die Ausgleichschance in der 56. Minute als Dario Trutmann für ein Beinstellen bestraft wurde. Gleichzeitig wurde Mikko Koskinen durch Thibault Fatton ersetzt. Fatton musste sich sogleich auszeichnen. In Unterzahl kam Juho Lammikko zu einer ausgezeichneten Chance. Auf der Gegenseite stoppte Hrubec die spärlichen Versuche der Tessiner. Kaum waren die Zürcher komplett, scheiterte Jesper Frödén an Fatton. Fatton wurde 92 Sekunden vor Schluss durch einen sechsten Feldspieler ersetzt. Dafür wurde Lugano durch Tore von Denis Malgin und Sven Andrighetto bestraft. Für die letzten 9 Sekunden stand wieder Mikko Koskinen zwischen den Pfosten.

Bullies: 26:22 (10:4;7:12;9:6)

Schüsse: 28:31 (3:10;11:14;14:7)

Turnover in der eigenen Zone: 6:11 (3:4;2:4;1:3)

Mannschaftsaufstellung:

ZSC Lions: Hrubec (Ersatz: Zumbühl); Geering, Lehtonen; Marti, Trutmann; Phil Baltisberger, Weber; Schwendeler; Balcers, Malgin, Andrighetto; Hollenstein, Lammikko, Frödén; Zehnder, Grant, Rohrer; Schäppi, Sigrist, Bodenmann; Chris Baltisberger.

HC Lugano: Koskinen (55:02 – 59:51 Fatton); Mirco Müller, Andersson; Alatalo, Jesper Peltonen; Wolf, Hausheer; Villa; Carr, Thürkauf, Joly; Cormier, Arcobello, Fazzini; Quenneville, Kempe, Gerber; Aleksi Peltonen, Verboon, Zanetti; Cjunskis.

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Riedi (verletzt), Harrington (überzählig) und Kukan (krank).

HC Lugano ohne Marco Müller, Canonica, Morini, Guerra, Schlegel, Granlund, Patry, Walker (verletzt), LaLeggia, Ruotsalainen und Snellman (überzählig).

58:28 – 60:00 HC Lugano ohne Torhüter

59:27 Time-out HC Lugano