Lugano gewinnt Dank Niklas Schlegel in Zürich

Von Andreas Bernhard

Die Tessiner lagen nach 10 Minute in Rückstand, konnten das Spiel im Mitteldrittel drehen und die Führung mit einem hervorragenden Torhüter im Rücken verteidigen. Niklas Schlegel zeigte heute Abend eine grossartige Leistung und liess die Zürcher vor allem im Schlussdrittel verzweifeln.

Die ZSC Lions führten nach den ersten 20 Minuten etwas glücklich mit 1:0. Der HC Lugano hatte eher mehr vom Spiel und war häufiger vor Hrubec auf als die Lions vor Schlegel. Die Zürcher waren mit schnellen Vorstössen aber immer mal wieder gefährlich. Lugano hingegen konnte aus seiner Feldüberlegenheit kaum gefährliche Aktionen kreiren. Der Ablenker von Daniel Carr in der siebten Minute war eine der Ausnahmen. Mit einem ihrer schnellen Angriffe kamen die Lions in der 10. Minute zur Führung. Rudolfs Balcers spielte an die rechte Bande zu Denis Malgin. Malgin kam mit viel Speed in die Angriffszone und bediente Sven Andrighetto mit einem millimetergenauen Pass Quer übers Eis. Andrighetto schloss direkt in die nahe Ecke ab und liess Niklas Schlegel keine Abwehrchance.

Der HC Lugano hatte auch im Mitteldrittel eher etwas mehr vom Spiel. Das war auch durch zwei Strafen gegen die Lions begründet. Rudolfs Balcers (21.) und Willy Riedi (28.) wurde beide für Beinstellen auf die Strafbank geschickt. Kurz vor dem „Vergehen“ von Riedi hätte Dean Kukan eine Strafe eher verdient. Er checkte Santeri Alatalo in die Bande, der sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf die Spielerbank schleppte. In den Powerplays konnte Lugano nicht richtig überzeugen. Es brauchte eine Einzelleistung des PostFinance Topscorers, um Lugano aufs Scoreboard zu bringen. Calvin Thürkauf überlief in der 35. Minute die ganze Zürcher Verteidigung und liess Simon Hrubec aussteigen. Drei Minuten später lag Lugano gar in Führung! Ein Pass von Julian Walker von der rechten Seite wurde zunächst von Dean Kukan leicht abgelenkt und landete via Arttu Ruotsalainens Stock im Tor der Zürcher.

Die Lions waren gefordert und kamen dementsprechend geladen aus der Kabine. Sie setzten die Tessiner ab der ersten Sekunde unter Druck. Juho Lammikko hatte in der 44. Minute den Ausgleich auf dem Stock. Niklas Schlegel konnte den Puck noch knapp am Tor vorbei lenken. Kurz darauf wurde Willy Riedi ein weiteres Mal auf die Strafbank geschickt. Diesmal zurecht für einen hohen Stock. Das Powerplay der Luganesi war gut und erfolgreich. Daniel Carr lenkte einen Weitschuss von Santeri Alatalo unhaltbar zum 1:3 ab. Danach drückten die Lions noch mehr. Lugano kam noch aus dem eigenen Drittel. In der 52. Minute führte der Druck zur ersten Strafe gegen Lugano. Alatalo musste für ein Beinstellen in die Kühlbox. Niklas Schlegel hielt gegen einen Aschluss von Sven Andrighetto mirakulös. Lugano überstand die Strafe und schoss nur wenig später gar das 1:4. Das Tor wurde nicht anerkannt. Lugano hatte zuviele Spieler auf dem Eis und sah sich deshalb gleich wieder in Unterzahl. Doch wieder hielt Schlegel alles, was auf seinen Kasten war. Darunter auch zwei Direktschüsse von Frödén und einen von Andrighetto. Andrighetto scheiterte auch in der 58. Minute wieder an Schlegel. 31 Sekunden vor Schluss, als Crawford schon lange seinen Torhüter vom Eis genommen hatte, scheiterte Denis Hollenstein am Pfosten und an Schlegel.

Bullies: 24:24 (10:5;7:6;7:13)

Schüsse: 23:22 (3:7;4:11;16:4)

Turnovers in eigener Zone: 1:5 (1:0;0:1;0:4)

Mannschaftsaufstellung:

ZSC Lions: Hrubec (Ersatz: Zumbühl); Lehtonen, Weber; Marti, Kukan; Geering, Harrington; Phil Baltisberger; Hollenstein, Lammikko, Frödén; Balcers, Malgin, Andrighetto; Chris Baltisberger, Schäppi, Rohrer; Riedi, Sigrist, Bodenmann; Zehnder.

HC Lugano: Schlegel (Ersatz: Koskinen); Mirco Müller, Wolf; LaLeggia, Peltonen; Alatalo, Hausheer; Andersson; Carr, Thürkauf, Joly; Cjunskis, Ruotsalainen, Zanetti; Verboon, Arcobello, Fazzini; Gerber, Morini, Walker.

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Trutmann (verletzt) und Grant (überzählig).

HC Lugano ohne Marco Müller, Canonica, Cormier, Guerra, Granlund (verletzt), Patry (krank) und Snellman (überzählig).

57:35 – 60:00 ZSC Lions ohne Torhüter

59:11 Time-out ZSC Lions

60. Pfostenschuss Denis Hollenstein