Kloten findet zum Siegen zurück

Von Rolf Schwarz

Nach zuletzt sechs knappen Niederlagen trotz gutem Spiel ist das Glück beim 3:2 Heimsieg über den SC Bern heute auf Klotener Seite.

Nach nur 62 Sekunden hämmert Klotens Verteidiger Jesper Peltonen einen Querpass von Faille von der blauen Linie ins Gehäuse von Berns Goalie Wüthrich. Die Partie ist also von der ersten Minute an lanciert. Kloten übersteht in der Folge eine erste Strafe gegen sich. Das Powerplay der Gäste ist nicht schlecht, aber auch nicht zwingend. Beim zweiten Überzahlspiel der Berner kann Klotens Loosli beinahe profitieren und einen Shorthander erzielen. Die hochstehende Partie geht aber mit dem einen Treffer in die erste Pause.

Was Kloten kann, können wir auch, sagt sich Toni Söderholms Mannschaft: Topscorer DiDomenico gleicht mit einem platzierten Schuss ins Lattenkreuz nur 25 Sekunden nach Wiederaufnahme der Partie aus. Für den SCB kommt’s noch besser: Weil Klotens Goalie Metsola einen Schuss von Beat Gerber nach vorne abprallen lässt, bringt Sceviour die Gäste in Führung. Klotens Reaktion lässt nicht lange auf sich warten. Begünstigt durch den Stockverlust eines Berners kann sich Kloten im gegnerischen Drittel festsetzen. Man lässt sich Zeit mit dem Abschluss, die Scheibe läuft gut. Es ist Youngster Reinbacher, welcher mit einem sehenswerten Treffer die Kombination über Ekeståhl-Jonsson und Ang zum 2:2 Ausgleich abschliesst. Mittlerweile ist’s überfällig, dass auch Kloten einmal zu einer Überzahlsituation kommt, leisten sich die Berner doch immer wieder kleine Unsauberkeiten, welche bislang allesamt bei den Schiedsrichtern ungeahndet durchgegangen sind. In der 30. Minute ist es dann so weit: Zgraggen drückt die Bank wegen eines Cross-Checks und Kloten kann seine Stärke, das Powerplay, ausspielen. Die in solchen Situationen bestechend sicheren Klotener Ausländer machen ihrem Ruf alle Ehre und drücken auf den Führungstreffer. Ruotsalainen lenkt einen Schuss von Aaltonen für Wüthrich unhaltbar ab und erzielt zur Spielhälfte die 3:2 Führung, welche zugleich auch das Endresultat der Partie darstellt. Denn in der Folge sind sich die beiden Teams weiterhin ebenbürtig und keiner der beiden vermag noch einen weiteren Treffer zu erzielen. Oberstes Gebot beidseits ist es, keine weiteren Strafen zu nehmen. Bern versucht gut zweieinhalb Minuten vor Ende der regulären Spielzeit noch den Ausgleich zu erzwingen mit dem Ersatz des Torhüters zugunsten eines sechsten Feldspielers. Die Verteidigungsarbeit des Heimteams ist aber solide genug, um dagegenzuhalten.

Die zwei sehr diszipliniert aufspielenden Teams haben beim letzten Spiel vor der Nati-Pause begeisterndes Eishockey auf einem hohen Niveau gezeigt, wobei Kloten das bessere Ende für sich behalten und einen Drei-Punkte-Sieg feiern kann.

Telegramm

EHC Kloten – SC Bern 3:2 (1:0, 2:2, 0:0)

stimo Arena, Kloten - Zuschauer: 6'723 - Schiedsrichter: Kohlmüller/Urban; Altmann/Burgy; - Tore: 01:02 Peltonen (Faille) 1:0; 20:25 DiDomenico (Gerber C., Lindberg) 1:1; 23:14 Sceviour (Gerber B) 1:2; 26:10 Reinbacher (Ang, Aaltonen) 2:2; 29:54 Ruotsalainen (Aaltonen, Ekeståhl-Jonsson; Ausschluss Zgraggen) 3:2.

Schussverhältnis: 25:35 (6:13, 12:11, 7:11)

Strafen: 3 x 2 Minuten gegen Kloten, 2 x 2 Minuten gegen Bern.

PostFinance Topscorer: Ang für Kloten, DiDomenico für Bern.

Kloten: Metsola (Deussen L. Y.); Reinbacher, Ekeståhl Jonsson; Randegger, Peltonen; Nodari, Steiner; Kindschi (A); Ang, Aaltonen (A), Ruotsalainen; Meyer (C), Faille, Schreiber; Simic, Lindemann, Derungs; Obrist, Ness, Loosli; Ramel.

Bern: Wüthrich (Manzato); Untersander, Gerber C.; Goloubef, Zgraggen; Loeffel, Gerber B.; Pinana, Henauer; Sceviour (A), Lindberg, DiDomenico; Scherwey (A), Bader, Kahun; Fuss, Baumgartner, Ennis; Fahrni, Vermin, Ritzmann.

Bemerkungen: Kloten ohne Marchon, Altorfer, Kellenberger, Bougro, Zurkirchen, Capaul, Dostoinov und Schmaltz (alle verletzt) sowie Deussen L. (Winterthur). Bern ohne Moser, Lehmann und Gelinas (alle verletzt) sowie Bärtschi (überzählig). NationalLeague Debüt für Micha Ramel; 30. Minute Pfostenschuss Kloten (Ang); 57:22 Time Out Bern; Bern ab 57:22 ohne Torhüter; Best Player Kloten: Aaltonen; Best Player Bern: Sceviour.