Fribourg siegt im Hallenstadion in der Verlängerung

Von Andreas Bernhard

Nach einem torlosen ersten Drittel gewann die Partie an Klasse. Nach einem 1:0 Vorsprung lagen die Zürcher zu Beginn des Schlussdrittels mit 1:3 im Rückstand. Die ZSC Lions glichen zwar noch aus, mussten sich 11 Sekunden vor Schluss der Verlängerung aber doch geschlagen geben. Roman Wick traf doppelt

Das torlose Unentschieden nach 20 Minuten entsprach durchaus dem Gebotenen. Es war eine ausgeglichene Angelegenheit mit wenigen Torchancen auf beiden Seiten. Die grösste Möglichkeit vergaben die Zürcher in Unterzahl in der siebten Minute. In den letzten Sekunden einer Strafe gegen Severin Blindenbacher leistete sich Benjamin Neukom einen Fehlpass auf Robert Nilsson. Der Schwede spielte Pius Suter an, der knapp am Tor vorbei schoss. Als Anton Gustafsson in der 15. Minute für das erste Powerplay der ZSC Lions sorgte, sahen die Zuschauer die schönste Kombination des Drittels. David Rundblad spielte quer übers Feld zu Robert Nilsson. Der spielte direkt wieder quer übers Feld auf Chris Baltisberger. Die Direktabnahme von Baltisberger traf ihr Ziel nicht.

Der Mittelabschnitt war unterhaltsamer. Andrey Bykov brachte in der 23. Minute einen Nachschuss nicht an Lukas Flüeler vorbei. Einen Spielzug später führen die Zürcher. Greg Mauldin verstolperte in der eigenen Zone und verlor die Scheibe an Patrick Thoresen. Thoresen passte zu Roman Wick, der keine Mühe hatte, Dennis Saikkonen zu bezwingen. Die Lions konnten sich nur 30 Sekunden lang über die Führung freuen. Sie vergassen das Defensivspiel, liessen die Fribourger gewähren und sahen mit an, wie Nelson Chiquet schlussendlich die Scheibe an Flüeler vorbei stocherte. Beflügelt vom Ausgleich hätte Gottéron kurz darauf gar die Führung erzielen müssen. Mattias Ritola hatte das leere Tor vor sich und traf nur das Aussennetz. Die Partie war nun engagierter, das Tempo höher. Christian Marti konnte sich in der 30. Minute nur mit einem Stockschlag gegen Julien Sprunger und Andrey Bykov wehren und musste dafür auf die Strafbank. Fribourg spielte sein bis anhin bestes Powerplay. Yannick Rathgeb schloss es mit einem satten Schuss von der blauen Linie ab. 1:2 nach etwas mehr als der Spielmitte, keineswegs unverdient. Yannick Rathgeb musste seinerseits in der 34. Minute für Stockschlag auf die Strafbank. Dennis Saikkonen behielt mit gelungenen Paraden die Führung. Für Spannung im Schlussdrittel war gesorgt.

Matthias Seger musste bereits in der 42. Spielminute für Stockschlag auf die Strafbank. Der Zürcher Captain war mehr als aufgebracht über das Verdikt. 39 Sekunden lang spielten die Zürcher in Unterzahl. Julien Sprunger passte auf Cervenka, der Flüeler mit seinem Abschluss keine Chance liess. Seger „was not amused“. Die ZSC Lions waren nun umso mehr gefordert. Saikkonen wehrte sich in der 44. Minute hervorragend gegen David Rundblad. Eine Minute später schoss Inti Pestoni knapp neben das Tor. In der 48. Minute war Chris Baltisberger der nächste, der das Tor nicht traf. Roman Wick gelang in der 49. Minute der Anschlusstreffer. Die Schiedsrichter schauten sich die Sache im Video an. Und diesmal konnten erstmals auch die Zuschauer im Hallenstadion die umstrittene Szene anschauen. Sie war auch im Video nicht eindeutig. Joris Müller und Marcu Vinneborg sahen aber zuwenig Beweise für ein Kicktor und bestätigten ihren Entscheid auf dem Eis. Die Lions waren wieder in der Partie und drückten auf den Ausgleich. Morris Trachsler blieb, nach schöner Vorarbeit von Wick in der 51. Minute an Saikkonen hängen. Severin Blindenbacher schoss in der 54. Minute über das Tor. Roman Cervenka wurde in der 55. Minute für Haken bestraft. Der Ausgleich lag in der Luft. Thoresen scheiterte mit einem Ablenker an Saikkonen. Yannick Rathgeb befreite mit einem Slapshot. Der war etwas hoch, ging über die Plexiglasscheibe und bescherte den ZSC Lions eine 45 Sekunden lange doppelte Überzahl. Cervenka kam bereits zurück, als Saikkonen gegen Blindenbacher rettete. Fribourg überstand die Strafen und kassierte Sekunden darauf den Ausgleich. Patrick Geering erwischte Dennis Saikkonen in der 58. Minute mit einem Schlenzer über die Fanghand hinweg. Verlängerung.

Julien Sprunger scheiterte zunächst an Flüeler, auf der Gegenseite schoss Pius Suter Saikkonen an. Robert Nilssons Endstation hiess 1:46 vor Schluss ebenfalls Saikkonen. Dann verpassten Rundblad und Suter den Siegtreffer, ehe Sprunger und Bykov an Flüeler scheiterten. 11 Sekunden vor Schluss erlöste Birner die Fribourger mit dem 3:4 und sorgte damit für eine kleinere Überraschung.

Schüsse aufs Tor: 38:29 (10:8, 12:12, 11:4, 5:5)

Turnover def. Zone: 4:14 (2:6, 0:5, 1:2, 1:1)

Bully: 37:29 (8:7, 16:11, 10:11, 3:0)

Mannschaftsaufstellung:

ZSC Lions Flüeler (Ersatz: Schlegel); Siegenthaler, Blindenbacher; Geering, Rundblad; Seger, Guerra; Marti; Thoresen, Sjögren, Wick; Herzog, Suter, Nilsson; Kenins, Schäppi, Pestoni; Bärtschi, Trachsler, Chris Baltisberger; Künzle.

HC Fribourg-Gottéron Saikkonen (Ersatz: Conz); Leeger, Rathgeb; Stalder, Schilt; Abplanalp, Maret; Chavaillaz; Ritola, Bykov, Sprunger; Neukom, Gustafsson, Neuenschwander; Birner, Cervenka, Mauldin; Mottet, Schmutz, Chiquet.

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Hächler, Cunti, Shannon und Phil Baltisberger.

HC Fribourg-Gottéron ohne Rivera, Fritsche, Picard, Kienzle und Marchan.