Rappi agierte zu defensiv

Von Pascal Zingg

Die Rapperswil-Jona Lakers verlieren in Genf mit 1:2. Die Rapperswiler spielten während 60 Minuten sehr defensiv, um das Spiel zu gewinnen hätten sie deshalb eine ausgezeichnete Chancenauswertung gebraucht, was ihnen an diesem Abend verwehrt blieb.

Lakers-Coach Slettvoll plagten bereits zu Beginn des Spiels einige Sorgen, musste er doch ohne seine Stürmer Niklas Nordgren und Samuel Friedli antreten. Immerhin konnte Slettvoll wieder auf Loïc Burkhalter zurückgreifen, der nach überstandenem Fussbruch ins Team zurückkehrte. Wie man schnell merkte, hatte er sein Team sehr defensiv eingestellt. So überraschte es nicht, dass die Genfer das Spieldiktat von Beginn an in die Hand nahmen. Das Genfer Angriffsspiel sah dabei gefällig aus, war aber selten so gefährlich wie bei Suris Schuss in der sechsten Minute. In der neunten Minute sah man dann auch Rapperswil-Jona erstmals im Angriff, Thomas Pöck scheiterte jedoch an Tobias Stephan. Unmittelbar nach seiner Offensivaktion musste Pöck Morris Trachsler hinterher spurten, der zum Konter ansetzte. Weil auch Pöcks Verteidigungspartner Sven Berger seinen Gegner nicht genügend deckte, konnte Trachsler in die Mitte auf den freien Cadieux passen, der zum 1:0 einschob. Das Tor brach nun alle Dämme in der Vernets zu Genf, denn die Genfer hatten für dieses Spiel ihre jährliche Kuscheltieraktion angesetzt, so schoss nun jeder Fan ein Plüschtier aufs Eis. Nach gut fünf Minuten Eisreinigung ging es auf dem Eis weiter mit Genfer Offensivpower, erneut Cadieux, Déruns und Rubin hatten beste Chancen auf 2:0 zu erhöhen, scheiterten aber alle an Manzato.

Glücklich, dass es nur 1:0 stand, gingen die Rapperswiler in Drittel zwei. Dieses Drittel konnten sie mit einer Überzahl beginnen. Sogleich kamen sie zur Ausgleichschance, doch Roest traf die Scheibe vor dem weit offenen Tor nicht optimal und so gelang es den Genfern zu klären. Nach abgelaufener Strafe waren es wieder die Genfer, die konsequent nach vorne spielten, Rappi verteidigte jedoch geschickt und hielt die Einheimischen vorerst vom eignen Tor fern. Nur sehr selten sah man nun Gegenangriffe der Rapperswiler. Dass diese sporadischen Angriffe jedoch nicht zu unterschätzen sind, zeigte Furrer in der 38. Minute: Mit einem Schuss von der blauen Linie glich er das Spiel wieder aus. Die Genfer schienen nun geschockt und waren anfällig für Konter. In einem solchen Konter bediente Berglund Sturmpartner Rizzello mustergültig, dieser war ob des Passes des Schweden jedoch etwas verwundert und schloss zu überhastet ab.

Zu Beginn des letzten Drittels waren es die Genfer, die gleich zwei Mal in Überzahl spielen konnten, dementsprechend fanden die Calvinstädter wieder ins Spiel. Die Rapperswiler hatten gerade eine Strafe gegen Berglund überstanden, da traf Salmelainen mit seinem Weitschuss den Pfosten, Cadieux reagierte am schnellsten und konnte zum 2:1 einschiessen. Nun wäre es eigentlich an Rappi gelegen nochmals aufs Gas zu drücken, die Rosenstädter übten sich aber in disziplinierter Defensive und wagten wenig. Erst in der letzten Minute nahm man auf Rapperswiler Seite den Torhüter raus und kam doch nochmals zu Chancen, weil aber Roest seine Grosschance nicht nutzen konnte, blieb es beim 2:1 für die Genfer. Die Niederlage war doppelt schmerzlich, weil man im Schlussdrittel auch noch Loïc Burkhalter verlor, der einen Schuss an die Hand bekam und nicht mehr weiterspielen konnte.

Stimme zum Spiel

Thomas Pöck dementierte nach dem Spiel, dass man zu defensiv agierte: „Wir spielten auswärts in Genf, die haben ein gutes Team, da kannst du nicht schön spielen. Wir haben hinten sehr diszipliniert gespielt und ihnen keine 100%-igen Chancen gegeben. Vorne hatten wir drei bis vier sehr gute Chancen, die musst du halt einfach machen, wenn du gewinnen willst.“

Telegramm:

Servette Genève HC – Rapperswil-Jona Lakers 2:1 (1:0; 0:1; 1:0)

Les Vernets, Genf: 7166 Zuschauer (ausverkauft). – SR: Rochette, Fluri, Müller. – Tore: 9. Cadieux (Trachsler, Hürlimann) 1:0. 38. Furrer (Riesen) 1:1; 48. Cadieux (Salmelainen, Bezina) 2:1. – Strafen: 4 x 2 Minuten gegen Genf; 6 x 2 Minuten gegen Rapperswil-Jona.

Servette Genève HC: Stephan (Ersatz: Tamo); Bezina, Mercier; Malik, Vukovic; Breitbach, Höhener; Maurer; Kolnik, Rubin, Rivera; Salmelainen, Savary, Déruns; Suri, Trachsler, Cadieux; Hürlimann, Conz, Randegger; Pivron.

Rapperswil-Jona Lakers: Manzato (Züger); Berger, Pöck; Furrer, Blatter; Bucher, Geyer; Berglund, Sirén, Riesen; Paterlini, Roest, Reuille; Walser, Tschuor, Vögele; Rizzelllo, Burkhalter, Parati.

Bemerkungen: Genf ohne Gobbi, Toms (beide verletzt), Antonietti (U20); Rapperswil-Jona ohne Raffainer, Guyaz, Friedli, Nordgren (alle verletzt), Streit (überzählig); 58:59 Timeout Rapperswil-Jona; Rapperswil-Jona ab 58:59 ohne Torhüter.